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Fampyra – eine Hoffnung für Multiple Sklerose Patienten

Ein Medikament, auf das Patienten lange gewartet haben. Das, in Tablettenform erhältliche , Fampyra enthält den Wirkstoff Fampridin. Er gehört zu der Gruppe der Kaliumkanalblocker. Dieses, seit Juli 2011 in Deutschland zugelassene Arzneimittel, soll zur Verbesserung der Gehfähigkeit um 25 % bei der Multiplen Sklerose beitragen.

Wer bekommt es ?

Fampyra kommt ausschließlich bei Erwachsenen, bzw. Patienten ab dem 18. Lebensjahr zum Einsatz . Menschen, die eine durch die Multiple Sklerose entstandene Gehbehinderung aufweisen, haben gute Chancen es verordnet zu bekommen. Die Gehbehinderung sollte dennoch einen bestimmten Grad erreicht haben , umgekehrt aber auch eine kurze Gehstrecke zu bewältigen sein.

Wirkung von Fampridin bei MS Patienten

Die Muskeln des Körpers ziehen sich zusammen, wenn elektrische Impulse entlang der Nerven zu den Muskeln weitergeleitet worden sind. Bei MS ist die Übertragung elektrischer Impulse beeinträchtigt, wenn die Schutzhüllen um die Nerven geschädigt sind. Dies kann zu Muskelschwäche, Muskelsteifigkeit und Gehschwierigkeiten führen.

Der Wirkstoff in Fampyra, Fampridin, ist ein Kaliumkanalblocker. Er wirkt auf geschädigte Nerven, wo er verhindert, dass geladene Kaliumteilchen aus den Nervenzellen entweichen. Es wird angenommen, dass dadurch die elektrischen Impulse weiter an den Nerven entlang wandern können, um die Muskeln zu stimulieren, sodass das Gehen erleichtert wird.

( Quelle http://www.neurologe-grass.at/ms-special/info-board )

Ganz ohne Nebenwirkungen geht es nicht

Gerade in den ersten 4-8 Wochen nach Beginn der Einnahme kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Zu diesen zählen insbesondere das Gefühl des Schwankens , Schwindel , Schwäche – und Müdigkeitsgefühl , Schlafstörungen , Tremor ( vorwiegend kurz nach der Einnahme ) und Taubheit oder Kribbeln der Haut. Diese lassen in der Regel nach dem genannten Zeitraum nach. Schlafstörungen kann man entgegenwirken, indem man die abendliche Tablette nicht allzu spät einnimmt ( der Abstand von 12 Stunden sollte aber stets eingehalten werden ) . Es empfiehlt sich, trotz Annahme der Besserung des Gehens , in der ersten Zeit seine Gehhilfe weiter zu benutzen , um Stürze zu vermeiden. Hier gilt gesondert zu erwähnen, dass diese Symptome für manche Patienten eine große Belastung darstellen, da sie durch die Erkrankung schon ähnliche Probleme haben.

Ist eine Langzeittherapie möglich?

Getestet wird es erstmals für zwei Wochen. Sollte sich nach der Zeit keine Besserung einstellen, oder gar eine Verschlechterung , wird es abgesetzt und es kommt ggf. zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Neuversuch. Die zwei Wochen Regelung bleibt auch bei nachgewiesener Wirksamkeit bestehen. In der Regel wird es jedes mal für diese besagte Zeit verordnet und anschließend kommt es zur Überprüfung des Gesundheitszustandes der Patienten durch einen Neurologen.

Welches Hintergrundwissen sollte einem noch zur Verfügung stehen?

In der Packungsbeilage der englischen Version dieses Arzneimittel ( ampyra ) wird ein Risiko der Schub Aktivität erwähnt. Dieses wird, durch das zur Verfügung stehende deutsche Fampyra , nicht bestätigt und ist auch wissenschaftlich nicht belegt.

Wirkt es nur im Bereich der Beine ?

Ein ganz klares Nein . Es zeigt natürlich Wirksamkeit auf die gesamte Motorik . Viele Patienten berichten auch von enormer Besserung der Arme . Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Fatigue . Auch bei dieser vorschnellen Ermüdbarkeit, die durch die MS hervor gerufen wird, zeigt es Wirkung . Eine Besserung der Ausdauer und der allgemeinen Leistungsfähigkeit ist bei Wirksamkeit des Medikamentes zu erwarten.

Dieser Bericht beruht auf eigenen Erfahrungen und wissenschaftlich belegten Berichten.