Was werdende Mütter und Väter beachten sollten. Während einer Schwangerschaft sollten Frauen auf Koffein verzichten und mit der Nahrung viel Folsäure aufnehmen. Gesund ernähren sollten sich aber auch werdende Väter.
Eine bewußte Ernährung während der Schwangerschaft ist wichtig. Ärzte empfehlen
Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch deshalb täglich 700 bis 800 Mikrogramm Folsäure zu sich zu nehmen. Denn durch dieses B-Vitamin ließe sich das Risiko für Missbildungen senken, so die Experten. Ein offener Rücken, eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (im Volksmund auch „Wolfsrachen“ genannt), Herzfehler oder gar eine Fehlgeburt wären dadurch vermeidbar.
Richtige Ernährung für werdende Väter
Doch neben den werdenden Müttern sollten auch potenzielle Väter auf eine Folsäure-haltige Ernährung achten. Dies ergab jetzt eine Studie mit 89 Männern an der amerikanischen Universität von Kalifornien in Berkeley. Hier fanden Wissenschaftler heraus, dass bei Männer, die über Nahrung und Vitaminpräparate eine hohe Dosis an Folsäure aufnehmen (mehr als 700 Mikrogramm pro Tag), die Wahrscheinlichkeit einer Genveränderung in den Spermien um bis zu 30% kleiner war gegenüber den Studienteilnehmern, die am wenigsten Folsäure aufnahmen. Je geringer die Folsäure-Zufuhr – umso höher war das Risiko für krankhaft veränderte Spermien. Und Spermien mit Defekten führen zu Embryonen, die sich fehlentwickeln.
Studienleiterin Prof. Dr. Brenda Eskenazi empfiehlt Männern mit Kinderwunsch deshalb reichlich grünes Gemüse, Hülsenfrüchte und Tomaten zu essen. Diese enthalten zahlreiche Vitaminverbindungen mit Folsäurecharakter. Zudem wäre es ratsam, bereits mindestens drei Monate vor der Zeugung den Folsäure-Gehalt in der Nahrung zu steigern, so die Wissenschaftlerin.
Koffeinhaltige Getränke vermeiden
Neben der richtigen Ernährung ist aber auch ein „bewusstes Trinken“ während der Schwangerschaft wichtig. Denn besonders koffeinhaltige Getränke können das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhen, wie jetzt Forscher um Dr. De-Kun Li von der privaten Forschungseinrichtung „Kaiser Permanente of Research“ in San Francisco, USA herausfanden. Innerhalb von zwei Jahren sammelte das Forscherteam Daten von insgesamt 1.063 schwangeren Frauen. Mit Hilfe eines Fragebogens ermittelten die Wissenschaftler den täglichen Koffein-Konsum der werdenden Mütter. Dabei wurden nicht nur die Kaffeetassen gezählt, sondern auch andere koffeinhaltige Getränke wie Tee, Limonaden und Energie-Drinks.
Das Ergebnis: Die Aufnahme von über 200 Milligramm Koffein am Tag – dies entspricht etwa einer Dosis von zwei Tassen Kaffee – verdoppelte das Risiko einer Fehlgeburt gegenüber Koffein-Abstinenzlerinnen. Frauen, die weniger als 200 Milligramm Koffein am Tag zu sich nahmen, hatten immerhin noch ein um 40 Prozent höheres Fehlgeburt-Risiko, als Studienteilnehmerinnen, die vollkommen ohne Koffein lebten.
Warum Koffein Fehlgeburten fördert, konnte bisher nicht vollkommen geklärt werden. Die Forscher vermuten, dass der Wirkstoff in die Plazenta gelangt und sich dort negativ auf den Stoffwechsel des Ungeborenen auswirkt. Koffeinhaltige Getränke sollten deshalb während der Schwangerschaft weitestgehend reduziert oder besser ganz vermieden werden, empfiehlt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte.