Wenn ein erweitertes Gefäß reißt, kann der Patient verbluten. Aneurysmen können als Ursache einer Arterienverkalkung auftreten. Ebenso können sie eine Folge von Infektionen und Entzündungen sein.
Das Aneurysma – ein kompliziertes Wort, das vor ein paar Tagen kaum jemand in Deutschland kannte. Doch seitdem Monica Lierhaus daran erkrankte und nach Komplikationen bei einer Operation an ihrem Kopf im künstlichen Koma liegt, ist das Wort deutschlandweit in aller Munde. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff und was ist das überhaupt für eine Erkrankung? Die wichtigsten Fragen zum Thema Aneurysma sollen in diesem Artikel beantwortet werden.
Aneurysma- Was ist das?
Das Aneurysma ist definiert als Erweiterung des Querschnitts arterieller Gefäße. Es kann spindel- oder sackförmig auftreten und die Folge von angeborener oder erworbener Wandveränderung eines Gefäßes sein. Die größte Gefahr eines Aneurysmas besteht darin, dass es aufgrund einer permanenten Ausweitung der Gefäßwandschichten reißen kann. Passiert dies, kann der Patient innerlich verbluten.
Die drei Arten des Aneurysmas
Wissenschaftler unterscheiden zwischen drei Arten von Aneurysmen: echte Aneurysmen, falsche Aneurysmen und dissezierenden Aneurysmen. Das echte Aneurysma kommt am Häufigsten vor. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung der Gefäßwand in allen Schichten. Das falsche Aneurysma hat seinen Namen, da es außerhalb der Gefäßwand entsteht. Bei einem disserzierenden Aneurysma teilt das Blut die Gefäßwände und es entsteht eine zweite Blutbahn.
Wo treten Aneurysmen auf?
Am Häufigsten hört man von Aneurysmen, die im Gehirn, im Brustbereich oder im Bereich des Bauches auftreten. Doch es kann auch vorkommen, dass sich an anderen Stellen des Körpers, etwa im Spinalkanal der Wirbelsäule, ein Aneurysma bildet. Von der Erkrankung sind besonders Männer ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Frauen hingegen haben ein zehn mal niedrigeres Risiko an einem Aneurysma zu erkranken.
Was sind die Ursachen für Aneurysmen?
Eine etwa durch Rauchen oder Bluthochdruck erworbene Arterienverkalkung ist mit 80 Prozent der Fälle die am Häufigsten auftretende Ursache für echte Aneurysmen. Ebenso kann es eine Folge von Infektionen oder eines Herzinfarkts sein. Die Ursache für falsche Aneurysmen, die seltener vorkommen, können Risse in der Gefäßwand sein. Für disserzierende Aneurysmen kann eine angeborene Bindegewebsschwäche verantwortlich sein.
Wie macht sich ein Aneurysma bemerkbar?
Das Tückische an Aneurysmen ist, dass sie meistens keine Symptome zeigen. Erst, wenn es eine gewisse Größe erreicht hat und angrenzende Organstrukturen in Mitleidenschaft gezogen werden, können Symptome auftreten. Aneurysmen im Bereich der Brust können zu Atmenbeschwerden oder Durchblutungsstörungen in den Armen oder Beinen führen. Ein Aneurysma im Bereich des Bauches kann zu Rückenbeschwerden oder Harndrang führen. Durch die Spaltung der Gefäßwände bei disserzierenden Aneurysmen wird ein als schneidend empfundener Schmerz hervorgerufen.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Je nach Art des Aneurysmas wird mit einem Arzt zu überlegen sein, welche Therapie nun durchzuführen ist. Dabei gibt es die Möglichkeit einer konservativen Therapie bei der die Risikofaktoren wie Bluthochdruck behandelt werden. Bei großen Aneurysmen, die weiterhin wachsen, kommt der Patient allerdings nicht um eine Operation herum. Denn wenn das Aneurysma reißt kann der Patient innerlich verbluten.