Erste Hilfe für Pflanzen im Sommer

Wie man nach dem Urlaub das Blütenmeer wieder in den Griff bekommt. Falsch gegossen, falscher Topf oder setzt ein Schädling der Lieblingspflanze zu? Ein paar Ratschläge, wie man die Pflanze über den Sommer(-urlaub) retten kann.

Ob Garten, Balkon oder Terrasse: Wer den ganzen Sommer über Kräuter, Duftpflanzen und herrlichste Blüten um sich herum haben möchte, der muss sie auf jeden Fall richtig pflegen. Ein falscher Standort, zu wenig Dünger, zu viel Wasser oder Schädlinge lassen so manche Pflanze schnell verkümmern. Doch für fast jedes Problem gibt es einen Rat. Wie man Abhilfe schaffen kann, wenn die Pflanze den Kopf hängen lässt:

Pflanzen falsch gegossen

Man kommt aus dem Sommerurlaub zurück und die Pflanzen lassen den Kopf hängen. Das kann am falschen Gießen liegen, der freundliche Nachbar hat sie vielleicht zu viel oder zu wenig gegossen. Sind die Pflanzen zu trocken, stellt man den Topf am besten in eine Schale und füllt diese mit Wasser. Dreimal am Tag ordentlich nachfüllen. So kann sich die Pflanze das Wasser, das sie braucht, selbst hochziehen. Erst, wenn die gesamte Erde wieder richtig durchfeuchtet ist, kann man wieder normal gießen, d.h. einmal täglich, bevorzugt in den frühen Morgen- oder in den späten Abendstunden. Ist die Erde dagegen zu nass, gießt man die Pflanze für die nächsten drei bis vier Tage gar nicht.

Pflanzen im falschen Topf

Wenn die Pflanze nicht mehr wachsen will und auch keine neuen Triebe mehr bekommt, dann kann das daran liegen, dass der Topf zu klein geworden ist. Das merkt man daran, dass von der Pflanze bis zum Topfrand kein Platz mehr für zwei Finger ist. Deshalb sollte man einen Topf auswählen, der zwei Nummern größer ist. Die Pflanze dankt sicher für ihre neue Behausung mit einem ordentlichen Wachstumsschub.

Sonnenbrand bei Pflanzen

Sind die Blätter der Lieblingspflanze aufgehellt und werden am Rand braun, dann haben sie sich einen ordentlichen Sonnenbrand zugezogen. Hier hilft nur eins: Schattierleinen. Das gelochte Leinen gibt es in jedem Gartencenter zu kaufen. Das Schattierleinen legt man für etwa 14 Tage vorsichtig über die betroffenen Pflanzen und befestigt es am Ende mit Heringen im Blumentopf. Die alten, verbrannten Blätter darf man erst abschneiden, wenn neue Triebe und Blätter kommen. Der Grund: Die Pflanze zieht aus den verbrannten Blättern noch Kraft für die neuen.

Schildläuse

Schildläuse treten am häufigsten an Kübelpflanzen auf, besonders betroffen ist der Oleander. Schildläuse erkennt man an ihrem festen Schild, das auf den ersten Blick wie kleine braune Flecken aussieht. Am liebsten sitzen sie unter den Blättern und am Stamm. Der klebrige Speichel, den die Tierchen beim Saugen an den Pflanzen abgeben, ist Schuld an Wuchshemmung und Blütenverzögerung. Bekämpfen kann man sie am einfachsten mit ölhaltigen Präparaten wie zum Beispiel Rapsöl. Durch den Ölfilm werden die Atemöffnungen der Tiere verstopft und sie ersticken. Diese Behandlung vertragen allerdings nicht alle Pflanzen. Um sicherzugehen, dass man der Pflanze nicht schadet, sollte man an einem einzelnen Zweig eine Probespritzung mit dem Rapsöl vornehmen und 1 – 2 Tage abwarten, wie die Pflanze darauf reagiert.

Alternativ kann man die betroffenen Pflanzen auch mit einer Seifenlösung besprühen: Hierfür weicht man 100 g Schmierseife in 5 l Wasser auf und gibt 150 ml Spiritus dazu. Dann das Ganze in eine Sprühflasche füllen und 1 – 2 mal täglich auf die betroffenen Stellen geben.

Spinnmilben / Rote Spinne

Spinnmilben sind die mit Abstand am schwierigsten zu bekämpfenden Schädlinge. Es handelt sich hierbei um winzige Milben, die ausgewachsen nur etwa einen halben Millimeter groß sind. Je nach Art der Spinnmilbe sind sie rot, grün oder gelblich bis weiß. Spinnmilben setzen sich an den Blattunterseiten fest und saugen den Saft aus dem Zellgewebe. Die Folge: die Blätter werden gelb und vertrocknen. Die kleinen Tierchen befallen zusätzlich auch die Triebspitzen der Pflanzen und saugen die kleinen, sich gerade bildenden Blätter und Äste leer. Dadurch sterben diese sofort ab. Als erste Hilfe die betroffenen Pflanzen gründlich mit einem möglichst harten Wasserstrahl abduschen. Diesen Wasserstrahl sollte man vor allem auch auf die Unterseite der Blätter richten. Dadurch wird ein Großteil der Schädlinge weggeschwemmt.

Thripse

Thripse sind ca. 1 – 2 mm lange, dünne, dunkelbraune bis grüne Insekten, die vom Saft der Pflanzen leben. Sie verstecken sich gerne auf der Unterseite der Blätter. Dadurch werden Sie meist erst durch die Schäden entdeckt, die sie anrichten. Diese Schäden sind mit denen der Spinnmilben zu vergleichen: gelb verfärbte Blätter, die absterben und abfallen. Außerdem erkennt man einen Thripse-Befall an anfangs punktförmig hellen, später großflächig silbrig schimmernden Stellen. Ähnlich wie bei der Spinnmilbe sollte man die Pflanze zuerst gut abduschen, und zwar mit einem möglichst harten Wasserstrahl. Erschrecken Sie nicht, wenn dabei Blätter abfallen – diese Blätter waren von den Schädlingen bereits betroffen und wären in den nächsten Tagen ohnehin abgefallen. Vertreiben lassen sich die Thripse mit einer Seifenlösung, mit der Sie Ihre Pflanze besprühen.

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