Erste Hilfe beim Herzinfarkt: Zeit spielt entscheidende Rolle

Etwa ein Fünftel der Deutschen stirbt an einem Herzinfarkt. Was sind die Ursachen, welche Folgen sind zu erwarten? Gibt es Präventiv-Maßnahmen?

Herzinfarkte sind seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt. Zu der Zeit wurde davon ausgegangen, dass Thrombosen, also Verschlüsse der Gefäße, im Herzkranzsystem tödlich sind. Erst etwa 100 Jahre später, 1901, konnte festgestellt werden, dass solche Myokardinfarkte, so der Fachbegriff, von den Betroffenen überlebt werden können. Mitte des 20. Jahrhunderts galt der Herzinfarkt als eine der meisten tödlichen Erkrankungen in Industrieländern. Kurz darauf wurde bekannt, dass Rauchen dem Verschließen der Koronararterien äußerst förderlich ist. Aber auch Zuckerkrankheit und Bluthochdruck, damit zusammenhängend Übergewicht und falsche sowie einseitige Ernährung können den Verlauf einleiten bzw. beschleunigen.

Herzinsuffizienz: Wie entsteht ein Herzinfarkt?

Ursächlicher Grund für einen Herzinfarkt ist die Verengung eines Koronararteriengefäßes. Sie ist die Folge der Entstehung eines Thrombus. Daraus resultiert eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Zu solchen Verengungsmechanismen tragen z.B. Schädigungen an den Gefäßwänden bei. Aber auch eine verlangsamte Fließgeschwindigkeit und verstärkte Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes sind die Ursachen. Diese Faktoren liegen in erhöhtem Maß bei – wie oben bereits erwähnt – Rauchern, Übergewichtigen, aber auch bei vererbten Störungen der Blutgerinnung, allgemeinem Bewegungsdefizit und verminderter Flüssigkeitsaufnahme vor.

Herzinfarkt: Welche Anzeichen gibt es?

Heutzutage bedeuten Herzinfarkte keineswegs zwangsläufig den Tod. In etwa 30 Prozent der Fälle kommt jede medizinische Hilfe zu spät. Daher gilt es, die Vorzeichen zu beachten und richtig zu deuten, um schnelle Hilfe gewährleisten zu können. Jede gewonnene Minute in der Erkennung einer solchen Erkrankung ist überlebenswichtig und bewahrt unter Umständen vor Folgeschäden. Beobachtungen, die auf einen Verschluss der Koronararterien hinweisen können, sind:

Atemnot

Übelkeit und Brechreiz

Gefühl der körperlichen Schwäche

Ausbrüche von kaltem Schweiß

Heftiger Druck im Brustkorb, möglicherweise ausstrahlend in vor allem den linken Arm, aber auch in den Bereich Hals/Kiefer sowie in den Bauchraum

Was ist bei Anzeichen eines Herzinfarktes zu unternehmen – was geschieht im weiteren Verlauf?

Treten solche Alarmzeichen bei einer Person auf, ist schnelles Handeln gefragt. Es ist der Rettungsdienst zu informieren. Der Notarzt wird entsprechende Maßnahmen einleiten. Um das Absterben der Zellen im Herz zu unterbinden, können Medikamente verabreicht werden, die die Verstopfung in den Gefäßen lösen und die Durchblutung ermöglichen. Je nach Situation kann es für notwendig befunden werden, einen Herzkatheter einzuführen und so die betroffenen Koronararterien zu weiten.

Besonders gefährlich ist das im Zusammenhang mit einem akuten Infarkt auftretende Kammerflimmern. Die Frequenz des Herzschlags steigt auf über 300 pro Minute an (Normalfall 60 bis 80). Dabei kontrahiert der Herzmuskel nicht mehr in erforderlichem Maß, so dass die Blutzirkulation zum Erliegen kommt. In solchen Fällen dauert es nur wenige Sekunden bis zum Tod. Daher ist es umso wichtiger, für schnelle Hilfe zu sorgen.

Folgeschäden nach einem Herzinfarkt

Allgemeingültige Aussagen über Folgeschäden nach einem Herzinfarkt lassen sich kaum formulieren. Dazu sind sie zu individuell. Zudem sind erst etwa zwei bis drei Monate nach dem Vorfall die dauerhaften Schäden absehbar. Zu den meist beobachteten zählen Lähmungen des Gesichts, des Arms und teilweise auch des Beins auf einer Körperhälfte. Darüber hinaus sind Sprachstörungen unterschiedlichsten Grades möglich. Auch unter Inkontinenz leiden viele Herzinfarkt-Patienten den Rest ihres Lebens. Daneben sind die psychischen Folgen aufgrund der erlittenen Schädigung zu berücksichtigen. Dies betrifft auch das Umfeld des Betroffenen.

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