Herkunft, Anbau und Ernte, Einkauf und Lagerung von Erdbeeren. Ob mit Schlagsahne, Vanilleeis oder einfach pur – Erdbeeren sind ein kulinarisches Highlight des Sommers. Hier bekommen Sie Hintergundwissen zu den beliebten Früchten.
Wilde Walderdbeeren wuchsen schon in der Antike in den Wäldern Europas. Allerdings sind diese nicht die Vorfahren der köstlichen Erdbeersorten, die wir heute kaufen. Stattdessen kamen die ersten Ableger verschiedener Erdbeerpflanzen vermutlich im 17. Jahrhundert mit französischen Seefahrern aus Übersee. Am Hofe Ludwig des XIV. (1643 bis 1715) soll es gelungen sein, eine kleine amerikanische Wildsorte, die Scharlach-Erdbeere, mit großfruchtigen chilenischen Pflanzen zu kreuzen. Aus diesen französischen Erdbeerzüchtungen gingen die zahlreichen, heute erhältlichen Sorten hervor. Um 1750 gelangten die Pflanzen zu uns nach Deutschland. Planmäßig angebaut wurden sie aber erst um 1840 im Raum Baden.
Anbau und Ernte von Erdbeeren
Freilanderdbeeren haben von Mai bis Oktober Saison. Möglich ist diese lange Ernteperiode durch die verschiedenen Sorten, die sich nach jahrhundertelanger Züchtung bewährt haben. So gibt es frühe, mittelfrühe, mittelspäte und späte Sorten, sowie einmal und mehrfach tragende. Erdbeeren sind Stauden, das bedeutet, dass ihre Wurzeln überwintern und sich aus diesen im Folgejahr neue Blätter, Blüten und Ausläufer entwickeln. So bringen sie zwei bis drei Jahre gute Ernteergebnisse. Die Ernte erfolgt per Hand direkt in die Verkaufsschalen.
Warenkunde Erdbeeren – Einkauf und Lagerung
Beim Einkauf von Erdbeeren sollte darauf geachtet werden, dass die Kelchblätter frisch sind – dann sind es auch die Früchte. Da Erdbeeren zu den empfindlichsten Produkten aus dem Obstsortiment gehören, sollten sie besonders schonend behandelt werden. Hier einige Tipps…
- Erdbeeren möglichst vorsichtig transportieren. Gut geeignet ist ein flacher Korb. In Tüten oder Taschen werden sie leicht zerdrückt.
- Erdbeeren sofort verzehren, sonst leidet das feine Aroma.
- Vor dem Verzehr Erdbeeren nur kurz abbrausen oder vorsichtig in einer Schüssel mit Wasser waschen. Ein harter Wasserstrahl kann die Früchte verletzen, sie verlieren Saft und Aroma.
- Stiele und Blätter erst nach dem Waschen abzupfen.
- Früchte erst kurz vor dem Servieren zuckern, sonst ziehen sie zu viel Saft und werden weich.
- Werden Erdbeeren mit anderen Zutaten – zum Beispiel im Obstsalat – kombiniert, zunächst diese fertig zubereiten. Erdbeeren zuletzt zugeben.
- Zum Einfrieren Früchte auf einem Backblech verteilen und vorgefrieren. Anschließend in Beutel oder Schalen füllen und zur Aufbewahrung einfrieren.
Wussten Sie schon…
… Erdbeeren sind eigentlich keine Beeren. Denn Beeren sind Früchte, deren Samen in das saftige Fruchtfleisch eingebettet sind wie z.B. bei Johannisbeeren. Die eigentlichen Früchte der Erdbeeren sind aber die kleinen Nüsschen, die auf der Außenhaut zu erkennen sind und von denen jedes aus einer eigenen Samenanlage entstanden ist. Botanisch korrekt sind Erdbeeren daher Sammelnussfrüchte, die das Aussehen einer Einzelfrucht haben. Was wir als Erdbeeren verzehren, das sind die fleischig ausgewachsenen Blütenachsen der Erdbeerpflanze. Der Kranz aus fünf kleinen, grünen Blättern auf der Erdbeerfrucht sind die Kelchblätter der ursprünglichen Erdbeerblüte. Die kleinen Blüten erinnern an Heckenrosen, daher zählt die Erdbeere botanisch gesehen zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Der botanische Name der Erdbeere „Fragaria vesca“ bedeutet übrigens soviel wie „essbarer Duft“.