Als in Japan die Erde bebte, nahm eine Katastrophe ihren Lauf. Es blieb nicht bei einem großen Beben, vielmehr schien die Erde in der Region gar nicht mehr zur Ruhe kommen zu wollen und auch jetzt noch bebt es immer wieder, mal stärker, mal schwächer. Nach den ersten großen Beben kam der Tsunami und vernichtete weite Landstriche, fegte ganze Dörfer einfach weg. Doch am Schlimmsten von allen, beschädigten die Beben und die nachfolgende Flut mehrere Atomreaktoren. Ein zusätzlicher Stromausfall machte die Katastrophe komplett. Nach all diesen Desastern fragt man sich, ob man die Beben nicht irgendwie vorhersagen kann.
Sind Erdbeben vorhersagbar?
Leider ist es bis heute noch nicht möglich, Erdbeben rechtzeitig vorherzusagen und die betroffenen Menschen vor der drohenden Gefahr zu warnen. Man kennt die Gebiete, die besonders gefährdet sind, doch wann und wo das nächste Beben erfolgen wird und mit welcher Stärke, sind Dinge, die nach nicht vorhersehbar sind. Weltweit sind Seismologen bemüht, an dem Problem zu arbeiten, damit man in Zukunft gefährliche Beben rechtzeitig erkennen und entsprechende Schritte zum Schutz der gefährdeten Menschen unternehmen kann. Dabei beobachten sie Auffälligkeiten an der Erdoberfläche, kleinere Beben, Veränderungen des Grundwasserspiegels oder der elektrischen Leitfähigkeit von Gestein, sowie dem Austritt von Gasen. Zudem achtet man auch auf das Verhalten von Tieren und Veränderungen des Magnetfeldes. Inwieweit diese Studien eine Vorhersagbarkeit ermöglichen, ist unter Geowissenschaftlern umstritten. Einige zweifeln daran, dass es überhaupt möglich ist.
Schäden durch Erdbeben
Erst ab einer Stärke von etwa 3,5-4 auf der Richter Skala nimmt der Mensch das Beben wahr. Vorher registrieren es eigentlich nur die Messgeräte. Leichte Schäden, wie zerbrochene Fensterscheiben und abbröckelnder Putz gibt es bei Stärke 4-4,5. Putzrisse, leichte bis mäßige Gebäudeschäden passieren bei Stärke 4,5-5,5. Ab 6,0 wird es dann langsam gefährlich. Mauern und Denkmäler können einstürzen und Menschen verletzen. Ab 6,5 entstehen Erdrisse und Gebäude werden von ihren Fundamenten gehoben. Die meisten leichteren Gebäude werden bei 7,5 zerstört, auch einige solidere Gebäude können von Zerstörung betroffen sein. Bei noch schwereren Beben bleibt kaum noch etwas stehen, die Erdbebenwellen sind am Boden sichtbar.
Erdbeben entstehen nicht nur durch natürliche Ursachen, wie die Verschiebung der Erdplatten (tektonische Beben), vulkanische Erdbeben oder Einsturzbeben. Auch durch Eingriffe in die Natur kann es zu Beben kommen. Diese Beben nennt man dann Erdbeben der 4. Art. Als Ursachen kommen Bergbau, Bau und Betrieb eines Wasserreservoirs und Injektionen und Extraktionen in und aus der obersten Erdkruste. Durch Seebeben können zusätzlich noch die gefürchteten Tsunamis ausgelöst werden, auch wenn Seebeben nicht der einzige mögliche Auslöser für Tsunamis sind. Auch Vulkanausbrüche im Meer können einen Tsunami zur Folge haben.
Das schwerste je gemessene Erdbeben war das Große Chile-Erdbeben am 22 Mai 1960 mit 9,5 gefolgt von dem Großen Alaska-Beben 1964 mit 9,2. Das drittschwerste Beben mit 9,1 war ebenfalls in Alaska, im Jahre 1957. Den vierten Platz mit 9,0 teilen sich die Beben vor Sumatra 2004 und Kamtschatka (Russland) 1952 und das diesjährige Beben vor Japan. Auf Platz fünf dann das Beben in Chile 2010 mit 8,8 ebenso wie das Beben 1906 vor Ecuador. Danach kommen die Beben von 2005 vor Nord-Sumatra und Alaska von 1965 mit je 8,7. Zuletzt mit jeweils 8,6 kommen die Beben von 1950 in Indien und 1920 in Chi