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Entspannungspause für Gesicht und Augen

Gerade im Sommer leiden viele Menschen unter Augenproblemen. Trockene Hitzeperioden ohne Regen, intensiver Pollenflug und Zugluft durch Klimaanlagen sind nur einige Ursachen für entzündete oder gereizte Augen. Abhilfe schaffen Augentropfen oder spezielle Benetzungslösungen, die man am besten in Absprache mit dem Augenarzt auswählt. Wer sich auf sanftere Weise helfen möchte, kann es mit Augentrost versuchen. Euphrasia, so der lateinische Name der Heilpflanze, hilft auch wunderbar bei müden Augen.

Augenttrost als sanfter Trost für müde Augen

Es gibt zum Beispiel homöopathische Mittel in unterschiedlichen Potenzierungsstufen. Sehr wohltuend sind Augenbäder mit Euphrasia. Dazu holt man sich den Augentrost als Tee in der Apotheke. 1 gestrichener Teelöffel des Krauts wird mit 200 – 250 ml kochendem Wasser übergossen, dem eine Messerspitze Salz zugesetzt wurde. Nach kurzen Ziehenlassen (ca. 3 Minuten) wird der Tee durch einen Kaffee- oder Teefilter abgeseiht (die meisten Siebe sind zu grobmaschig). Den abgekühlten Sud in eine spezielle Augenbadewanne füllen oder in ein Likörglas und die geöffneten Auge abwechselnd zwei- bis dreimal damit ausspülen.

Wichtig: Nach jedem Spülen sollte man die Flüssigkeit in der Augenbadewanne wechseln. Zudem muss der Augentrosttee unmittelbar vor der Anwendung frisch zubereitet werden. Beim Stehenlassen wäre die Gefahr zu hoch, dass der Sud verkeimt! Unterwegs dürfte es schwierig werden, ein entspannendes Augenbad zu nehmen. Da bieten sich die folgenden Übungen als Alternative an:

Progressive Muskelentspannung fürs Gesicht

  • Augen zusammenkneifen
  • Stirn runzeln
  • Nase kräuseln
  • Lippen aufeinanderpressen
  • Alle Gesichtsmuskeln gleichzeitig anspannen

Tipps zur Durchführung der Übungen:

Die Muskelspannung nach Jacobson wird stets mit dem Einatmen aufgebaut. Dann hält man diese Spannung über zwei Atemzüge hinweg und lässt beim zweiten Ausatmen langsam – Muskel für Muskel – wieder locker. Jede einzelne Übung wird zweimal bis dreimal wiederholt. Danach gönnt man sich eine kurze Pause, bevor man zur nächsten Übung wechselt. Wichtig ist, nie an die Schmerzgrenze zu gehen! Ab der dritten Wiederholung empfiehlt es sich, nur mit halber Kraft anzuspannen, die Übung also nur anzudeuten. Am Ende der kombinierten Übungsabfolge (Nr. 5) spürt man intensiv nach und formuliert den folgenden Leitsatz zwei- bis dreimal lautlos in Gedanken: „Ich beende jetzt meine Übung und fühle mich wach und erfrischt“. Das Beenden erfolgt wie in der Progressiven Muskelentspannung und im AT üblich:

  1. Arme beugen und strecken, dabei Fäuste ballen und schließen
  2. Beine ausstrecken und wieder heranziehen
  3. Dann den ganzen Körper anspannen und dehnen

Visualisierungsübung: Erfrischung am Wasserfall

Wer Erfahrung mit dem Autogenen Training hat, macht eine kurze AT-Übung zum Einstieg in die Visualisierung. Für alle anderen empfiehlt sich die oben vorgestellte Gesichtsentspannung nach Jacobson. In beiden Fällen lässt man natürlich das Recken und Strecken weg und schließt den folgenden Übungsvorschlag an. Dieser ist, wie im Autogenen Training üblich, in der Ich-Form gehalten:

„Mit jedem Atemzug tauche ich tiefer in die Entspannung hinab. In Gedanken mache ich nun einen Waldspaziergang. Die frische Luft ist wohltuend, denn hier im Schatten ist es angenehm kühl. Ich nehme bei jedem Schritt den weichen Waldboden unter meinen Füßen wahr. Der Weg führt mich zu einem Wasserfall. Dort halte ich inne und gönne mir eine Pause. Ich trete so nah wie möglich ans Wasser und spüre, wie die Gischt mein Gesicht benetzt. Auch meine Augen werden durch das frische, klare Wasser angenehm erfrischt…“.

Wer mag, kann hier noch die Stirnkühleübung aus dem AT anschließen:

„Die Stirn ist angenehm kühl, der Kopf ist klar und bleibt klar. Ich fühle mich erfrischt und beende meine Übung durch intensives Recken und Strecken“.

Abends vor dem Einschlafen lässt man die Übung zur Stirnkühle natürlich weg und auch das Recken und Strecken als Zurücknahme der Entspannung unterbleibt.