Endometriose ist eine häufige Ursache für die Sterilität bei Frauen, kann aber behandelt werden.
Experten schätzen die Zahl der Frauen, die sich wegen einer Endometriose den Kinderwunsch nicht erfüllen können, auf ein knappes Drittel der Betroffenen. Die Diagnose der Endometriose kommt also relativ häufig vor. Medizinisch gesehen handelt es sich bei dieser Krankheit um eine abnorme Verteilung der Gebärmutterschleimhaut innerhalb der Bauchhöhle. Die Ursache für diese Krankheit ist bis heute unklar. Einige Mediziner nehmen an, dass vitale Schleimhautzellen durch das Menstruationsblut in die Bauchhöhle getragen werden. Eine andere Theorie nennt hormonell verursachte Veränderungen von Zellen der Bauchhöhle als mögliche Ursache. Auch verschiedene Umwelthormone wie PCB oder Dioxin werden immer wieder als Grund für eine Häufung der Diagnose genannt. Da derartige Hormone in ihrer Wirkung dem Östrogen ähnlich sind, können sie unter Umständen das Hormonsystem des weiblichen Körpers beeinflussen. Wenn eine Frau in die Wechseljahre kommt, bildet sich die Krankheit in den meisten Fällen zurück.
Die unterschiedlichen Stadien einer Endometriose
Die Ausprägungen einer Endometriose können recht unterschiedlich sein. In der Regel wird die Krankheit jedoch nach Angabe der Weltgesundheitsorganisation WHO in vier verschiedene Stadien unterteilt. Allerdings geben diese Stadien keinen Aufschluß über die subjektiv empfundenen Schmerzen der betroffenen Frauen und über einen möglichen Grad der Unfruchtbarkeit.
Stadium 1
In diesem Stadium sind die Ausbreitungsherde kleiner als 5 Millimeter und finden sich im kleinen Becken und im Bereich der Gebärmutter die in den Scheidenbereich ragt (Portio). Bei einer Endometriose in diesem Stadium sind beide Eileiter frei durchgängig.
Stadium 2
Im zweiten Stadium kommen zu den kleineren Ausbreitungsherden (unter 5 Millimeter) noch Endometrioseherde am Dach der Harnblase. Zudem können Verwachsungen der Eierstöcke oder Eileiter auftreten, die diese verengen.
Stadium 3
Treten die Endometrioseherde innerhalb der Gebärmuttermuskulatur auf, spricht man vom dritten Stadium. Zudem treten gutartige Zysten an den Eierstöcken auf. Knoten am Halteapparat der Gebärmutter sind ein weiteres Symptom dieses Stadiums.
Stadium 4
Treten die Herden nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der äußeren Geschlechtsorgane auf, spricht man vom vierten Stadium. In diesem Fall ist die Verteilung in der gesamten Bauchhöhle möglich. In seltenen Fällen sind auch Organe außerhalb der Bauchhöhle wie Leber, Leistenkanal oder Lunge betroffen.
Die Symptome der Endometriose
Die deutlichsten Symptome einer Endometriose sind krampfartige Schmerzen, die mit dem Menstruationszyklus verbunden sind. Die Schmerzen sind meistens stärker als normale Regelschmerzen. Zudem können innere Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auftreten. Stärkere und längere Menstruationsblutungen, schmerzhafter Stuhlgang und erschwerte Harnentleerung können weitere Symptome sein. Zysten an den Eierstöcken und in der Gebärmutter sind ein weiterer Hinweis auf die Krankheit. Ein Hauptsymptom ist jedoch bei vielen Frauen der unterfüllte Kinderwunsch. Wenn der Gynäkologe eine Endometriose diagnostiziert hat, gibt es jedoch unterschiedliche Therapieansätze um die Krankheit zu behandeln.