Bei Kindern ist ein Eisenmangel besonders gravierend, denn ohne Eisen kann sich das Gehirn nicht optimal entwickeln.
Das Spurenelement Eisen ist lebenswichtig. Fehlt es im Körper, kann es zu einer Blutarmut oder Eisenmangelanämie kommen. Denn ohne Eisen kein Sauerstofftransport! Fehlt den Körperzellen der Sauerstoff, können sie nicht mehr richtig funktionieren. Darunter leidet nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit – das zeigen zahlreiche Studien und wissenschaftliche Untersuchungen.
Eisenmangel im Kindesalter
Eisen ist für die Entwicklung und Erhaltung von Fähigkeiten wie Wahrnehmen, Denken und Erkennen wichtig. Störungen im Eisenhaushalt können erhebliche, teils irreparable Auswirkungen haben. Nach einer Untersuchung von T.H. Bothwell 1979 in Oxford kommen Babys mit einem Überschuss an Eisen zur Welt. Doch im Laufe des ersten Jahres fällt der Eisengehalt im Blut und der Eisenbedarf steigt dadurch. Von nun an sollte zugefüttert werden, denn Muttermilch enthält wenig Eisen. Es ist jedoch zur Gehirnbildung unerlässlich. Dr. Dr. Peter Nielsen von der Eisenstoffwechselambulanz der Universitätsklinik Hamburg Eppendorf warnt: „Wird hier das Eisen nicht substituiert, gibt es irreparable Defizite!“
In der Pubertät brauchen Kinder am meisten Eisen, wenn sie sich gut entwickeln sollen. Das gilt vor allem für Mädchen, die mit der Menstruation jetzt Blut und damit Eisen verlieren. Wird jetzt der Eisenstatus nicht geprüft und gegebenenfalls korrigiert, kann sich das auf die schulischen Leistungen auswirken. Amerikanische Wissenschaftler untersuchten die Fähigkeiten von 5.396 Schulkindern zwischen 6 und 16 Jahren in Mathematik, Lesen und verbalem Ausdruck. Das Ergebnis: Die Kinder mit einem normalen Eisenstatus schnitten in allen Tests deutlich besser ab, als die Kinder mit einem Eisenmangel. Kinder, die bereits eine Eisenmangelanämie entwickelt hatten, waren am schwächsten. Dabei waren Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren am häufigsten von einem Mangel betroffen und zeigten doppelt so häufig unterdurchschnittliche Leistungen.
Eisenmangel bei Erwachsenen
Auch bei einem bereits erwachsenen Gehirn kann ein Eisenmangel die kognitiven Funktionen beeinträchtigen. In den USA wurden in einer Studie 149 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren nach ihrem Eisenstatus in drei Gruppen eingeteilt: „kein Eisenmangel“, „leichter Eisenmangel“ und „Eisenmangelanämie“ (Blutarmut). Die Frauen unterzogen sich mehreren standardisierten Tests, die Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit überprüfen sollten. Das Ergebnis: Die Teilnehmerinnen mit guten Eisenwerten schnitten am besten ab. Die Testpersonen mit einer Eisenmangelanämie hatten die schlechtesten Ergebnisse. Bereits ein leichter Eisenmangel wirkte sich negativ auf die Testleistungen aus. Eine 16-wöchige Eisentherapie normalisierte den Eisenstatus der Frauen, die zuvor einen Mangel hatten. Sie zeigten dann vergleichbare Leistungen wie die Frauen ohne Eisenmangel.
Der Gang zum Arzt ist unerlässlich
Grundsätzlich gilt: Wer bei sich selbst oder seinem Kind anhaltende Konzentrations- und Lernschwierigkeiten bemerkt, sollte den Eisenstatus beim Arzt überprüfen lassen. Stellt er einen Mangel fest, kann er bei Eisenmangelanämie (Blutarmut) ein gut bioverfügbares und gut verträgliches Eisenpräparat, z.B. ein Präparat in Kapselform, das magensaftresistente Kügelchen enthält, verordnen.