Viele Unternehmen haben inzwischen zumindest in Teilbereichen Open-Source-Software (OSS) im Einsatz. Häufig wird die OSS als Server-Betriebssystem genutzt.
Die Informationstechnologie (IT) ist aus dem Alltag mittelständischer Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Die Bedingungen und Voraussetzungen unternehmerischen Handelns verändern sich in der vorherrschenden Informationsgesellschaft permanent, was sich nicht unerheblich auf den Unternehmenserfolg auswirkt. Eine positiv wirkende Unternehmensführung ist heutzutage nur dann gewährleistet, wenn die zur Verfügung stehenden Kommunikations- und Informationsressourcen zum Nutzen des gesamten Unternehmens eingesetzt werden.
Trend zu Open Source-SoftwareGerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zeigen ein steigendes Interesse an zeitgemäßen IT-Lösungen. Doch so mancher Unternehmer überdenkt die Investitionen angesichts hoher Kosten für Anschaffung und Unterhalt von Software. Der Trend bei den IT-Implementierungen geht eindeutig in Richtung Kostenersparnis. Mit dem Einsatz von Open Source-Software (OSS) können Unternehmen ihre IT-Ausgaben nachhaltig senken. Die Praxis zeigt, dass die Unternehmen, die geschickt in Technologien wie OSS für ihre IT-Infrastruktur investieren, diesen Wettbewerbsvorteil schnell nutzen können.
Direkte Kosteneinsparung
Hohe Stabilität und guter Schutz gegen unberechtigten Zugriff sind die wichtigsten Gründe, weshalb sich Unternehmen für den Einsatz von Open Source-Software entscheiden. Offenheit und Modifizierbarkeit des Quellcodes, also die Eigenschaften, die Open-Source-Software definieren, spielen dagegen nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Als weiteres wichtiges Argument für Entscheidungen zugunsten von Open Source-Software werden die direkten Kosteneinsparungen durch den Wegfall von Lizenzgebühren genannt. Die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie Änderungen der Lizenzbedingungen für Standardsoftware-Produkte lassen Unternehmen mögliche Alternativen ernsthaft durchrechnen.
Technische Rahmenbedingungen stimmenInzwischen stimmen auch die technischen Rahmenbedingungen, so dass sich Open Source-Software für die gesamte Bandbreite im Mittelstand eignet. Das Betriebssystem läuft auf allen gängigen Server-Prozessoren, zudem sind die Release-Zyklen der Distributionen in die Länge gezogen worden, was eine gewisse Planungssicherheit für die Nutzer verspricht.
Keine Lizenzgebühren
Die kurzen Release-Zyklen sorgen für eine schrittweise Stabilisierung der Open Source-Software. Fehler werden durch viele Tester und Entwickler schnell entdeckt und beseitigt. Die Konsequenz: Uptimes von über einem Jahr sind für OSS normal. Für OSS ist keine Lizenzgebühr zu entrichten: Ganz gleich, ob zehn oder zehntausend Installationen oder Benutzer – die Unternehmen zahlen den Preis für eine CD. Bei eigenen Weiterentwicklungen muss man keine Bibliotheken oder Lizenzen erwerben. Fragen der Sicherheit, Hochverfügbarkeit und Skalierbarkeit spielen neben den „Total Cost of Ownership“ eine wichtige Rolle. Besonders im Bereich der konsolidierten verteilten Server gibt es auf der Basis von Linux enorme Einsparungsmöglichkeiten.
Wertfrei entscheiden
Die Quelloffenheit von Linux und seinen Werkzeugen lässt die gründliche Fehlersuche zu: Buffer Overflows oder Service Attacks sind schnell entdeckt, korrigiert und als Patch veröffentlicht. In der Bundesrepublik empfiehlt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik aus Sicherheitsgründen, Produkte in offenem Quellcode zu verwenden.
Die IT-Verantwortlichen in den Unternehmen müssen sich folglich intensiv mit dem Phänomen Open-Source-Software auseinandersetzen, um fundierte strategische Entscheidungen über die Rolle von OSS in ihrer IT-Architektur treffen zu können. Sie dürfen sich dabei nicht von Mythen oder Vorurteilen über OSS in die eine oder andere Richtung leiten lassen.