X

Einsamer Nuaracher Höhenweg – Loferer Steinberge, Pillerseetal

Der Nuaracher Höhenweg verbindet mit herrlichem Ausblick das Mitterhorn, Rothorn, Ulrichshorn und Seehorn der Loferer Steinberge bis St. Ulrich, Pillersee.

Ein anspruchsvoller und einsamer Höhenweg mit Klettersteigpassagen in den Loferer Steinbergen. Benannt nach Nuarach, dem früheren Ortsnamen St. Ulrichs am Pillersee. Der Nuaracher Höhenweg gilt als einer der schönsten Höhenwege der nördlichen Kalkalpen. Geologisch eindrucksvoll sind die Formen des Kalksteins der Loferer Steinberge. Bei entsprechendem Wetter reicht der Panoramablick vom Alpenhauptkamm und den Berchtesgadener Alpen bis München.

Für die gesamte Rundtour sollte der erfahrene Bergwanderer zehn bis zwölf Stunden Gehzeit einplanen. Immens wichtig ist es, genügend zum Trinken mitzunehmen: Vier Liter je Person sind das Minimum. Es gibt auf der gesamten Strecke weder Wasserstellen noch Einkehrmöglichkeiten. Außerdem sind kaum andere Bergfreunde unterwegs. Auch Wetterschutz ist zu empfehlen. Rasch kann sich das Wetter ändern und lässt selbst in den Sommermonaten Schnee fallen (Bild 3). Der Weg ist teilweise ausgesetzt und verlangt Trittsicherheit. Es gibt keine Wege für Notabstiege für Normalwanderer. Deshalb sollte nur bei gutem Wetter die Bergwanderung unternommen werden.

St. Ulrich am Pillersee – Neuwieben – Weissleiten

Am besten wählt der Bergwanderer den Ausgangspunkt südlich St. Ulrichs beim Ortsteil Neuwieben oder dem Weiler Weissleiten (928 Meter), dem Beginn des Aufstiegs ins Lastal (Bild 5). Nach einem Waldstück geht es durch Latschen und auf einem Steig steil aufwärts. Über ein Schotterfeld gelangt man ins Mitterhornkar auf 2.047 Meter nach etwa drei Stunden. Den weiteren Weg bis zum Gipfel des Mitterhorns zeigen die Markierungspunkte (Bild 2 Blick auf nackter Hund). Hier können Kletterfreunde als Variante einen der beiden Klettersteige auf das Mitterhorn wählen. Das macht die Tour jedoch länger und schwieriger.

Bei einem breiten, kurzen Felsband mit senkrecht abfallenden Wänden rechter Hand und steil aufragendem Fels links sollte der nicht ganz schwindelfreien Wanderer am Besten die Blicke nach links vorne richten.

Mitterhorn

Nach weiteren zwei Stunden ist der das Mitterhorn mit 2.506 Meter als Beginn des Nuaracher Höhenweges und höchster Punkt der Tour erreicht. Bei widriger Witterung oder Konditionsmangel kann alternativ über das Breithorn die Schmidt-Zabierow-Hütte als Stützpunkt benutzt werden – mit Fortsetzung der Wanderung am nächsten Tag.

Vom Gipfel des Mitterhorns steigt man etwa 20 Minuten den gekommen Pfad ab bis zur mit Wegweiser markierten Abzweigung. Die Markierungspunkte führen über die Ulricher Nieder (2.303 Meter) auf das Große Rothorn (2.404 Meter).

Rothorn – Rothörndl – Schafeck

Weiter geht es westlich über den Grat und dann in Richtung Süden hinab auf 2.170 Meter Bild 3 und Bild 4). Zwischen dem Rothörndl und dem Schafleck kommt man wieder auf den Grat zurück. Der Bergpfad führt über das Schafleck und den Grat zur Truhe, einem Felsen in Blockform auf dem Grat. Dieses Hindernis wird nördlich umgangen.

Nach der Adolarischarte kommt nach einer gemütlichen Wanderstrecke plötzlich die Überraschung: Links und rechts steil abfallend baut sich eine Wand auf. Und die Markierung geht mutig nach oben. Da heißt es jetzt, ebenfalls mutig fast senkrecht nach oben weiter wandern. Diese kurze Passage ist jedoch sowohl seilgesichert als auch mit Metallbügeln zum bequemen Hochsteigen versehen – Schwierigkeit I-II auf der UIAA-Skala. Anschließend geht es wieder moderat bis zum Ulrichshorn auf 2.155 Meter.

Ulrichshorn – Seehorn – Heimkehrerkreuz – St. Ulrich

Das Ulrichshorn vom Mitterhorn aus hat der Wanderer in etwa vier Stunden erreicht. Jetzt folgt der Abstieg am Seehorn vorbei zum Heimkehrerkreuz (2.030 Meter). Hier sollte sich der Bergwanderer eine Pause gönnen für die prächtige Aussicht hinab auf den Pillersee, das Pillerseetal und zurück zum Mitterhorn (Bild 5). Vom Gipfel des Ulrichshorns steigt man in etwa 30 Minuten zum Heimkehrerkreuz (2.030 Meter)und dann entlang der Markierung in etwa zwei Stunden ins Tal ab. Abschließend braucht man zum Ausgangspunkt Weissleiten etwa 40 Minuten.

Tourdaten Nuaracher Höhenweg

  • Tourenlänge in Kilometer = 18,5 – davon 2,2 vom Ende Nuaracher Höhenweg nach Weissleiten.
  • Gehzeit in Stunden = 11,5
  • Höhendifferenz in Meter = 2.100
  • tiefster Punkt in Meter = 840
  • höchster Punkt in Meter = 2.506
  • Leistungsbedarf = 83

Karten:

  • AV-Karte 1:25.000, Loferer und Leoganger Steinberge
  • Mayr Wanderkarte 1:35.000, Pillerseetal