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Einnahme der Anti-Baby-Pille vergessen

Was passiert, wenn die Einnahme der Pille vergessen wurde oder während der Einnahme eine Schwangerschaft eintritt?

Die Pille bezeichnet umgangssprachlich die orale hormonelle Kontrazeption. Sie ist eine bekannte und beliebte hormonelle Verhütungsmethode für Frauen. Trotzdem kursieren viele Mythen und bei vielen Anwenderinnen schweben unbeantwortete Fragen im Hinterkopf.

Wie verhält frau sich, wenn die Einnahme der Pille vergessen wurde?

Wird die Einnahme der Pille zur üblichen Einnahmezeit vergessen, kann sie in der Regel innerhalb von bis zu 24 Stunden nachgeholt werden, ohne dass der empfängnisverhütende Schutz gefährdet ist.

Wird das maximal zulässige Intervall (in der Regel 24 Stunden – siehe Packungsbeilage) überschritten, gilt die Einnahme als zu spät und es müssen bestimmte Regeln beachtet werden. Eine vergessene Pille kann, muss aber nicht immer gleich zum Verlust der empfängnisverhütenden Wirkung führen. Besteht Unsicherheit, wie man sich verhalten soll, sind zusätzliche Verhütungsmaßnahmen für sieben Tage bei fortgesetzter Pilleneinnahme ratsam.

Für einen wirksamen Schutz vor Empfängnis gelten zwei Regeln: Die Einnahme der Pille darf nicht länger als sieben Tage unterbrochen werden. Die zweite Regel lautet: Nach sieben Tagen ununterbrochener Einnahme der Pille wird die volle empfängnisverhütende Wirkung erreicht.

Bei einem Präparat, bei dem eine Hormoneinnahme von 21 Tagen und anschließend eine 7-tägige Pause vorgesehen sind, ergeben sich zwei kritische Phasen im Zyklus. Die erste Woche des Einnahmezyklus und die letzte Woche vor der Pause. In der ersten Woche gilt jede vergessene Pille als kritisch, da in den vorausgegangenen sieben Tagen keine Hormone eingenommen worden sind. In der dritten Woche steht die nächste Pillenpause unmittelbar bevor. Bei einer vergessenen Pille in der dritten Woche wird daher häufig empfohlen, unmittelbar die Pillenpause zu beginnen. So wird vermieden, dass mit der vergessenen Pille und der bald folgenden Pillenpause der Zeitraum ohne Pilleneinnahme sieben Tage übersteigt.

Achtung: Es gibt Pillen-Präparate, die eine Einnahme von hormonfreien Pillen während der „Pillenpause“ vorsehen. Diese Pillen ohne Hormone sind durch eine andere Farbe (i.d.R. weiß) gekennzeichnet. Tage mit Einnahme dieser Pillen müssen selbstverständlich wie Tage ohne Pilleneinnahme bewertet werden.

Ist durch unregelmäßige Einnahme der Empfängnisschutz gefährdet, muss eine zusätzliche (nicht-hormonelle) Verhütungsmethode angewendet werden (in der Regel Kondome). Erst nach sieben Tagen ununterbrochener Einnahme hat die Pille ihre volle Wirksamkeit wieder erreicht.

Was passiert, wenn eine Schwangerschaft während der Pilleeinnahme unbemerkt eintritt?

Gelegentlich kommt es vor, dass eine Frau trotz Pilleneinnahme schwanger wird. Das passiert mit einer Wahrscheinlichkeit von unter einem Prozent in der Regel als Folge von Anwendungsfehlern (meist das Vergessen der Pille). Wenn eine Schwangerschaft während der Pilleneinnahme unbemerkt bleibt und die Pille weiter genommen wird, muss ein Schaden für das Kind hierdurch nicht befürchtet werden. Die weiblichen Hormone der Pille, die der Körper auch ohne die Pille produziert und deren Spiegel in der Schwangerschaft stark ansteigt, schädigen den Embryo/Fötus nicht.

Die Pille kann eine bereits bestehende Schwangerschaft nicht mehr verhüten. Zu diesem Zeitpunkt haben Eisprung, Befruchtung und Einnistung der befruchteten Eizellen bereits stattgefunden. Der Wirkmechanismus der Pille zielt exakt auf diese drei Ereignisse und hat im Augenblick der erfolgreichen Einnistung sein Ziel verfehlt.

Lediglich in dem kurzen Zeitfenster von etwa 72 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr kann mit der sogenannten „Pille danach“ das Eintreten einer Schwangerschaft verhindert werden. Die Wirksamkeit dieser Notfall-Methode sinkt mit der zunehmenden Zeit, die bis zur Einnahme des Präparats verstreicht.