Einbruchschutz: Einbrecher brauchen nur wenige Minuten um große Schäden anzurichten. Doch mit einfachen Maßnahmen lässt sich das oft verhindern.
Alle zwei Minuten wird in Deutschland irgendwo eingebrochen. Nur rund jeder fünfte Einbruch kann aufgeklärt werden. Oft gehen Einbrecher rabiat zu Werke und hebeln Fenster und Türen mit Werkzeugen auf. Der durchschnittliche Schaden pro Einbruch beträgt fast 2500 Euro.
Ein Einbruch ist eine traumatische Erfahrung mit üblen Folgen
Ein Alptraum für die Opfer, wenn Haus oder Wohnung verwüstet sind, Anlagen beschädigt und Wertgegenstände entwendet werden. Abgesehen vom materiellen Schaden kommen Angst und Unsicherheit bei den Opfern hinzu.
Der Verlust an Privatsphäre, Geborgenheit und Sicherheit in den eigenen vier Wänden ist schwer zu überwinden. Kriminologische Studien belegen, dass 87 Prozent der Einbruchsopfer Angst vor einem weiteren Einbruch haben. Nur noch jeder Dritte hält sich nach der Tat gerne in seiner Wohnung auf.
Einbrecher geben nach 5 Minuten auf
Doch viele Einbrüche lassen sich vermeiden. Rund die Hälfte von gescheiterten Einbrüchen sind auf Sicherungs- und Alarmanlagen zurückzuführen. Aber es gibt zahlreiche weitere einfache Möglichkeiten, um Einbrechern das Leben zu erschweren.
Laut Polizei geben Einbrecher spätestens nach 5 Minuten auf, wenn sie es nicht schaffen, in das ausgewählte Haus oder die Wohnung einzudringen. Es ist also wichtig zu wissen, wo die Schwachstellen sind und wie man diese gut sichert. Bei Einfamilienhäusern versuchen Diebe ihr Glück in mehr als der Hälfte der Fälle über die Terrassentür. Bei Mehrfamilienhäusern sind die Haustüren die Schwachstellen.
Türen und Fenster fest schließen
Grundsätzlich sind mechanische Sicherheitssysteme an Türen und Fenstern und elektronischer Schutz durch Alarmanlagen am wirkungsvollsten. Aber auch ohne diese technischen Hilfsmittel lassen sich durch einfache Maßnahmen viele Einbrüche vermeiden.
Die Haustür immer abschließen. Selbst wenn man nur mal kurz zum Nachbar geht, sollte man die Tür nicht nur einfach zuziehen, sondern immer abschließen. Das gleiche gilt für Fenster- Balkon- und Terrassentüren – auch sie müssen selbst bei kurzer Abwesenheit verschlossen werden. Gekippte Fenster sind für Einbrecher leicht zu öffnen. Im Schadensfall weigern sich Versicherungen meist zu zahlen.
In Mehrfamilienhäusern sollten die Bewohner die Eingangstür immer geschlossen halten. Es ist sinnvoll auch die Nachbarn freundlich darauf hinzuweisen. Gerade Jugendliche und Kinder achten oft nicht darauf.
Den Schlüssel nie vor der Haustür verstecken
Den Haus- oder Wohnungsschlüssel nie draußen verstecken. Unter der Fußmatte oder auf der Fensterbank finden Einbrecher die Schlüssel schnell. Sie kennen die beliebtesten Verstecke.
Aber auch bei besseren Verstecken kann es sein, dass die Einbrecher vorher beobachtet haben, wo man den Schlüssel ablegt. Denn Profis suchen sich die Häuser nicht willkürlich aus, sondern beobachten das Objekt der Begierde oft vorher sehr genau. Sie schauen, wann jemand zu Hause ist, wer dort wohnt, wie die Gewohnheiten der Bewohner sind.
Achtsamkeit ist wichtig, um Einbrechern keine Chance zu geben
Weit über ein Drittel der Wohnungseinbrüche werden tagsüber begangen. Deswegen ist es wichtig, die Nachbarschaft im Auge behalten und auf verdächtige Situationen und fremde Personen achten. Im Zweifelsfall einfach ansprechen und höflich fragen, ob er etwas sucht.
Sollte es sich tatsächlich um einen Dieb handeln, wird er das zwar nicht zugeben, dass er gerade ein Haus ausspioniert. Aber er weiß jetzt, dass die Bewohner aufmerksam sind. Außerdem könnten ihn die Bewohner nach einer Tat beschreiben. Das kann abschreckende Wirkung haben.
Nie den Helden spielen
Wer einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt, sollte nicht den Helden spielen. Nicht den Weg versperren oder gar versuchen, den Dieb zu stellen, er könnte bewaffnet sein. Besser ist es, möglichst unbemerkt zu bleiben und die Polizei zu verständigen. Hat man diese Möglichkeit nicht, weil man kein Telefon zur Hand hat, sollte man versuchen, einen oder mehrere Nachbarn zu informieren.
Auch sonst ist es wichtig, Kontakt mit den Nachbarn halten. Einbruchsserien lassen sich verhindern, wenn sich die Nachbarn gegenseitig informieren und warnen. Das gilt auch, wenn es schon zu Einbrüchen gekommen ist. Diebe suchen sich manchmal ganze Straßenzüge für ihre Beutezüge aus.
Nachbarn sollten bei Abwesenheit aufs Haus achten
Rolläden sollte man grundsätzlich nur nachts geschlossen halten. Tagsüber zeigt man sonst damit an, dass niemand zu Hause ist. Bei längerer Abwesenheit sollte man vermeiden, dass dies erkennbar ist: ungeleerte Briefkästen, heruntergelassene Rolläden, zugezogene Vorhänge, vertrocknete Pflanzen, ungemähter Rasen, ein leerer Parkplatz oder Ansagen auf dem Anrufbeantworter, dass man nicht zu Hause ist, locken Einbrecher an. Bitten Sie Nachbarn, Bekannte oder gar professionelle Housesitter, sich regelmäßig um das Haus zu kümmern.
Zäune und helles Licht wirken abschreckend
Das Haus sollte einsichtig sein. Hohe Pflanzen bieten Einbrechern Sichtschutz, deshalb sollte man Hecken nicht zu dicht und hoch wachsen lassen. Ein Zaun ums Grundstück ist ein erstes Hindernis für Diebe. Auch Außenbeleuchtungen sind abschreckend. Bewegungsmelder sind also eine gute Anschaffung, auch wenn die meisten Einbrüche am Tage ausgeübt werden.
Und noch ein Tipp: Bei einem Schlüsselverlust den Schließzylinder auswechseln. Man weiß nie, wer den verlorenen Schlüssel findet.
Wem das alles nicht ausreicht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Haus und Wohnung mit mechanischen und elektronischen Sicherheitsvorrichtungen gut abzusichern.