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Ein Muss für Wanderfreunde: der Heilbronner Weg

Mit sicherem Tritt über den Allgäuer Hauptkamm. Der beliebte Wanderweg ist Teil der Steinbock-Tour und führt von der Rappenseehütte über den Bockkarkopf zur Kemptner Hütte.

In den Fels eingeschraubt ist ein Schild: „Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung erforderlich.“ Hier beginnt der Heilbronner Weg, eine besonders schöne Teilstrecke der Steinbock-Tour, die über den Allgäuer Hauptkamm führt. Der Heilbronner Weg wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und gehört zu den leichteren Klettersteigen. Bei schönem Sommerwetter ist er recht einfach zu bewältigen, bei schlechtem Wetter und Nässe wird er zu einer echten Herausforderung.

Von der Rappenseehütte zur Kemptner Hütte

Die Route beginnt bei der Rappenseehütte auf 2.091 Metern Höhe und führt über den Bockkarkopf und die Schwarze Milz zur Kemptner Hütte, die auf 1.844 Metern liegt. Wer möchte, kann Abstecher über das Hohe Licht (2.652 Meter) und die Mädelegabel (2.644 Meter) machen und einen Zwischenstopp mit Übernachtung im Waltenburger Haus einlegen. Ohne Abstecher ist die Route etwa drei Kilometer lang und mit einer Dauer von etwa sechs Stunden angegeben. Allerdings kann die Tour mit ungeübten Kletterern bei gutem Wetter durchaus acht bis neun Stunden dauern.

Der Heilbronner Weg ist ein beliebtes Ziel für Wanderer. Im Juli und August tummeln sich die Wandersfreunde auf den Bergkämmen und es kann durchaus mal zu einem Stau auf den schmalen Pfaden kommen. Bei schönem Wetter ziehen sich die Menschenschlangen die gezackten Wege hinauf. Auch wer gut trainiert ist, kommt auf den steilen Anstiegen ins Schwitzen. Wenn es im Zickzack den Berg hinauf geht, sollte man ein Auge darauf haben, wer vor einem läuft: unsichere Wanderer können immer mal wieder ein paar Steine lostreten.

Rutschend über die Schwarze Milz

Die Schwarze Milz ist ein gletscherartiges Eisfeld. Schlitternd stützen sich die Urlauber auf ihre Wanderstöcke. Wer keine Steigeisen an den Füßen trägt, rutscht auch mal auf dem Hintern ein Stück das Eisfeld hinunter und müht sich hinterher ab, um wieder auf den Trampelpfad zu kommen.

Der größte Teil des Heilbronner Weges ist geprägt von schroffen Felsen. Steile Auf- und Abstiege verlangen ein gewisses Maß an Kondition und Schwindelfreiheit. Teilweise ist der Weg mit Drahtseilen gesichert, an denen man sich hinaufziehen oder beim Absteigen festhalten kann. Auch im Hochsommer kann man auf Altschneefelder treffen, die das Laufen schwer machen. Zwischen den Felsen pfeift der Wind hindurch, so dass man auch im Sommer ins Frösteln kommen kann, wenn man sich in den Pausen nicht schnell eine Jacke überzieht.

Auf den typischen Fotos werden oft die senkrechte Leiter gezeigt, mit der ein besonders steiler Felskamm erklommen wird, oder die waagerechte Leiter, die kurz danach als Brücke dient. Auch das „Heilbronner Thörle“ ist ein markanter Punkt der Route. Witzig ist auch das Schild „Achtung! Staatsgrenze!“, das im Laufe der Route aufgestellt ist. Die Route verläuft an der deutsch-österreichischen Grenze, wobei sich die Start- und Zielhütten in Deutschland befinden. Gegen Ende der Tour wird es wieder grün, und Steinböcke und Gemsen werden oft unweit des Weges entdeckt.