Ein Zeichen von Liebe oder von der Angst, Liebe zu verlieren? Was ist Eifersucht? Wie entsteht Eifersucht? Auswirkungen auf die Partnerschaft und was tun gegen die Eifersucht? Wie bekomme ich meine eifersucht in den griff? Wie funktioniert eifersucht?
Fast jeder kennt es, das beklemmende, hilflose Gefühl, wenn eine Person, die uns wichtig ist, ihr Augenmerk mehr auf andere Personen oder Dinge richtet, als auf einen selbst.
Eifersucht.
Ist sie ein Zeichen unserer Liebe die wir empfinden?
Oder ist sie eher ein Ausdruck der Angst davor, die Liebe einer uns wichtigen Person zu verlieren?
Was ist Eifersucht?
Eifersucht ist ein schmerzhaftes Gefühl, das meist auftritt, wenn man gar keine oder nicht genügend Aufmerksamkeit und Anerkennung von einer Person bekommt, die einem wichtig ist und wenn diese darüber hinaus oft noch etwas oder jemand anderem mehr Aufmerksamkeit schenkt.
Häufig entsteht Eifersucht, wenn man das Gefühl hat, der Partner ist fokussierter auf eine andere Person, den Job oder andere Dinge, als auf einen selbst.
Die Ursachen, die Eifersucht hervorrufen, sind bei Frauen und Männer oft unterschiedlicher Natur.
Eine Studie zur Bewertung sexueller und emotionaler Untreue von David M. Buss aus dem Jahr 1992 hat ergeben, dass Frauen eher auf emotionale Untreue des Partners eifersüchtig reagieren, wogegen Männer eifersüchtig werden, wenn sie von sexueller Untreue der Partnerin bzw. des Partners ausgehen.
Wie entsteht Eifersucht?
Manche Menschen reagieren eifersüchtiger als andere. Die Ursache dafür liegt im verschieden ausgeprägten Selbstbewusstsein der verschiedenen Personen.
Solche, die an sich selbst glauben, sich ihrer eigenen Persönlichkeit, samt ihrer positiven und negativen Seiten bewusst sind und im Großen und Ganzen weitgehend mit sich selbst zufrieden, sind meist zufriedener, ausgeglichener und weniger empfänglich für Eifersucht, als Menschen, die mit sich selbst nicht im Reinen sind und nicht genau wissen was sie von sich selbst, vom Leben und vom Partner erwarten.
Diese Menschen brauchen die Bestätigung durch andere sehr stark, da sie sich nicht selbst definieren, sondern eine positive Resonanz von außen benötigen, um sich selbst zu schätzen, im Gegensatz zu den o.g. Menschen, die gelernt haben, sich nicht von der Meinung anderer abhängig zu machen, sondern sich vorrangig selbst bewusst zu machen, wer sie sind und was sie wollen, unabhängig davon, wie beliebt oder unbeliebt sie bei anderen sind. Sie haben ständig Angst, nicht gut, hübsch, witzig oder intelligent genug für den Partner zu sein und fürchten, der Partner könnte jemand anderen attraktiver finden als sie selbst. Ein solches Gefühl basiert auf einer großen inneren Unsicherheit und auf einem geringen Selbstbewusstsein. Es ist vollkommen normal und alltäglich, dass Andere positive Seiten haben, die andere wiederum nicht haben. Problematisch wird dies aber erst, wenn man sich seiner selbst nicht bewusst ist und sich dauerhaft für weniger wert bzw. unattraktiver hält als andere und daraus schlussfolgert, dass man dem Partner nicht genügt und deshalb dauerhaft eifersüchtig ist, auf beinahe alle anderen, da man ja aufgrund des ungenügenden bzw. nicht vorhandenden Selbstbewusstseins allen anderen etwas neidet und sich selbst ihnen und dem Partner gegenüber für zu schlecht hält.
Eifersucht ist folglich ein Zeichen dafür, dass jemand wenig von sich selbst hält, an sich zweifelt und deshalb Angst hat, den Partner an jemand anderen zu verlieren. Sie ist ein Zeichen fehlender Selbstschätzung, die uns daran hindert, uns selbst zu lieben, was dazu führt, dass wir auch nicht an die Liebe eines anderen zu uns glauben können.
Auswirkungen auf die Partnerschaft
Fraglich ist, wie sich Eifersucht auf eine Partnerschaft auswirkt.
Leichte Eifersuchtsgefühle können, solange sie ein gewisses „gesundes Maß“ nicht überschreiten, ein Anstoß für die Beziehung sein, da sie dem Partner bewusst macht, dass er geliebt wird und dem anderen nicht gleichgültig ist.
Schädlich werden Eifersuchtsgefühle, wenn sie dauerhaft vorliegen, nicht überwunden werden können und die Beziehung unterschwellig belasten. Dies passiert oftmals dadurch, dass der eifersüchtige Partner dem anderen häufig nachspioniert, ihm unbegründete Vorwürfe macht und ihm einfach nicht mehr glaubt, was beim Partner irgendwann zu einer gewissen Hilflosigkeit und Resignation führt, die sich mit Verbitterung und Enttäuschung verbindet, da er sich keiner Schuld bewusst ist und keine seiner Bemühungen oder Liebesbeteuerungen beim eifersüchtigen Partner eine Wirkung zeigt.
Sowie ein gewisses Maß an Eifersucht dem Partner das Gefühl von Relevanz und Wertschätzung vermitteln kann, kann dies ab einem gewissen Punkt also schnell dazu führen, dass der Partner das Gefühl bekommt, der andere wolle ihn nach seinen Vorstellungen formen und kontrollieren und ihm fehle es an Vertrauen. Dies sind Gefühle, die eine Partnerschaft, in der Vertrauen und gegenseitiger Respekt das wichtigste sind, auf Dauer zerrütten und kaputt machen können.
Was tun gegen die Eifersucht?
Als erstes muss ein Betroffener seine Eifersucht erkennen und akzeptieren. Darüber hinaus muss er sich die Ursachen bewusst machen, nämlich, dass es nicht der Partner oder vermeintliche Konkurrenten sind, die ihn eiersüchtig machen, sondern er selbst, aufgrund eines Selbstwertdefizits bzw. mangelnden Selbstbewusstseins.
Hierauf muss die Erkenntnis folgen, dass nur er selbst etwas dafür tun kann, seine Eifersucht zu überwinden.
Anschließend muss er versuchen, sich selbst mehr anzunehmen und zu akzeptieren. Je mehr ihm dies gelingt, umso mehr wird er die Selbstzweifel ablegen und die Angst verlieren nicht geschätzt und geliebt zu werden, was dann zwangsläufig dazu führt, dass er sich selbst mehr mag und dies auch anderen Menschen, insbesondere dem Partner, glauben kann.
Der Ansatzpunkt zur Überwindung der Eifersucht ist folglich das Maß unserer Liebe zu uns selbst. Man fühlt sich immer nur in dem Maße geliebt, wie wir uns selbst lieben. Die Stärkung des Selbstwertgefühls und das Bewusstmachen der eigenen Stärken ist die einzige wirksame Möglichkeit, Eifersucht dauerhaft zu überwinden.