18.06.2011: Ehec-Erreger im Erlenbach ins Hessen aufgetaucht: Noch gibt es keine Neuinfektionen. Weitere Ergebnisse sollen über Schutzmaßnahmen entscheiden.
Bereits am Freitag, den 17.06.2011, sorgte ein Fund der seit Wochen in Deutschland grassierenden Ehec-Bakterien in Hessen für neuerliche Diskussionen. Im Erlenbach bei Frankfurt am Main war der Erreger bei einer Probe festgestellt worden. Vor der Bestätigung, zu deren Zweck bis zum Montag, den 20.06.2011, weitere Untersuchungen folgen sollen, werden allerdings keine Maßnahmen ergriffen.
Ehec und kein Ende: Neuerkrankungen in Hessen allerdings nicht gemeldet
Trotz des positiven Ehec-Nachweises im Erlenbach ist die Zahl der Betroffenen nicht gestiegen, so das hessische Sozialministerium in einer Stellungnahme. Allerdings ist dies nicht mehr als eine Momentaufnahme.
Deutschlandweit sinken die Ehec-Fälle sogar. Bis zum vergangenen Donnerstag hatte es 3.408 Infektionen gegeben, seit Freitag beträgt die Zahl der Todesopfer nun schon 39.
Wie gefährlich ist Ehec in fließenden Gewässern?
Ob der aggressive Ehec-Erreger 0104:H4 in fließenden Gewässern überhaupt eine Gefahr für den Menschen darstellt, ist noch nicht abschließend geklärt. Fest steht, dass geringe Mengen nicht zur Infektion führen. Allerdings wurden zwei Bauernhöfe, die mit dem Wasser des Erlenbachs ihre Produkte versorgen, mit einem Verbot belegt, dies weiter zu tun. Ebenfalls ansässige Kleingärtner wurden darauf hingewiesen, auf das Verzehren ihrer Gewächse, die mit dem Wasser des Bachs in Berührung gekommen sind, vorsichtshalber zu verzichten. Die Gefahr der Kontamination des Trinkwassers in der Region bestehe allerdings nicht, wie von behördlicher Seite mitgeteilt wurde.
Ehec-Erreger gelangte möglicherweise über die Kläranlage in den Erlenbach
Ganz eindeutig ist noch nicht nachvollzogen, wie das Ehec-Bakterium in das Fließgewässer gelangt ist. Derzeit besteht die Annahme, dass eine Kläranlage in unmittelbarer Nähe zur Probenentnahme der Ausgangspunkt ist. Ob dies die alleinige Ursprungsquelle ist, ist fraglich. Denn grundsätzlich sei das Vorkommen von Keimen allgemein in solchen Gewässern keine Seltenheit, auch nicht das von Ehec, wie das hessische Umweltministerium berichtet. Weitere Aufschlüsse sollen die Analyse-Ergebnisse am Montag bringen.
Ehec-Übertragung vom Menschen auf Nahrungsmittel möglich
Unterdessen ist erwiesen, dass nicht nur die Übertragung in der Richtung „Nahrung – Mensch“ möglich ist, sondern auch umgekehrt. Wie der Spiegel berichtet, ist eben dies durch Tests nachgewiesen worden. So bleibt die Gefahr ungeachtet der allgemein rückläufigen Zahlen der Neuinfektionen nach wie vor bestehen.
Auch von Mensch zu Mensch ist eine Ansteckung möglich, z.B. durch einfaches Händereichen. Daher sind Hygienemaßnahmen unbedingt zu befolgen. Dadurch lässt sich das Risiko nahezu gänzlich vermeiden.