Tipps zum richtigen Verhalten in der Glut der tropisch-warmen Tage. Lange ersehnt, ist der Sommer endlich in Deutschland angekommen. Werden folgende Tipps berücksichtigt, fällt es leichter, die plötzliche Hitzewelle richtig zu genießen.
Der Deutsche kann manchmal ein recht quengeliger Zeitgenosse sein: Sind es im Juni gerade mal 20 Grad, ist es ihm für die Jahreszeit zu kühl. Steigt das Thermometer auf 30 Grad, wird vielerorts wieder über die Hitze gestöhnt. Dabei sind die mediterranen Temperaturen durchaus ein Quell der Freude, wenn der Mensch sich richtig verhält und aus dem Fundus der folgenden Hinweise schöpft.
Die Mediziner sind sich einig: Viel trinken ist das Gebot der Stunde!
Eher drei als zwei Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen ist in Tagen des Hochsommers eine der wichtigsten Grundregeln. Es empfiehlt sich ungesüßter grüner Tee und natriumreiches Mineralwasser – beides im Übrigen in Zimmertemperatur. Kalte Getränke müssen im Magen aufgeheizt werden. Dies belastet den Menschen zusätzlich; der nächste Schweißausbruch ist damit vorprogrammiert.
Mineralwasser ist in jeder Form eine Empfehlung, ganz gleich, ob als Stilles Wasser oder mit Kohlensäure versetzt. Es sollte durchaus zum ständigen Begleiter werden. Eine kleine Flasche zu Hause aufzufüllen und mit in die Straßenbahn, auf den Einkaufsbummel oder auch mit ins Auto zu nehmen, garantiert eine stets griffige Erfrischung. Wetten, dass man – erst einmal damit angefangen – darauf kaum mehr verzichten will?
Ein Hinweis zu den Kosten: Beim Diskounter kostet eine Flasche Wasser mit 0,33 Liter Inhalt 69 Eurocent ohne Pfand. Eine Flasche mit eineinhalb Liter Wasser dagegen 0,19 Eurocent. Keine Frage, dass es ein besseres Geschäft ist, eine kleine Flasche selbst zu befüllen, als ständig kleine Flaschen zu kaufen. Da ist richtig Geld zu sparen!
Ein Tipp für Autofahrer und Hundehalter: Wasser gehört in den Kofferraum
Kofferräume von Autos erhitzen sich weniger stark, als ein verglaster Innenraum. Also ist es ratsam, immer einen kleinen Wasservorrat neuer Mineralwasserflaschen mit sich im Wagen zu führen, falls die Autofahrt länger dauert als angenommen. Angebrochene Flaschen werden dann zu Hause aufgetrunken. Übrigens: Auch der Vierbeiner im Auto leidet unter der Hitze; auch für ihn sollte der verantwortungsbewusste Hundehalter immer eine alte Flasche mit frischem Leitungswasser mitführen oder einen geeigneten Vorratsbehälter kaufen und füllen.
Der Mensch, sein Körper und die Hitze – nur nicht überanstrengen
Das schwül-warme Wetter ist eine Strapaze für Herz und Kreislauf. Durch die erweiterten Blutgefäße sinkt der Blutdruck. Der Mensch ist schneller abgeschlagen, müde und eher außer Atem als gewohnt. Da ist es nur logisch, sich nicht zu überanstrengen: Tätigkeiten, die nicht unbedingt sein müssen, sollten auf den Abend verschoben werden. Gassigänge mit dem Hund – für gewöhnlich eine Wohltat – sind in praller Mittagssonne auch zu vermeiden. Kurz raus mit dem Vierbeiner, seine Geschäfte erledigen lassen, wieder rein ins Haus und die langen Spaziergänge auf den Abend legen: Das Fernsehprogramm besteht sowieso nur aus Wiederholungen.
Erfrischungen im Büro und bei der Arbeit
Schwindelgefühle sind eine Begleiterscheinung der Hitze. Der Düsseldorfer Internist Dr. Johannsen erklärt, dass das normale Schwitzen in der Hitze nicht funktioniert, weil die Luft oft als stehend empfunden wird. Gerade in Büros. Daher sind dort nicht nur Ventilatoren aufzustellen: Sich mehrfach am Tag kühles Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen oder das Gesicht zu waschen, erfrischt zwischendurch. Viel Obst essen natürlich auch.
Gefahren lauern überall: Nicht ohne eingecremt zu sein sich der Mittagssonne aussetzen
Eiskalte Duschen, so Internist Dr. Johannsen, führen durch den extremen Kältereiz zur Verengung von Herzkranzgefäßen. Besser ist es, sich vor dem Schlafengehen lauwarm abzuduschen und sich nicht ganz abzutrocknen, weil der verdunstende Feuchtigkeitsfilm kühlt und allzu heftiges Rubbeln mit dem Handtuch sowieso zum Nachschwitzen führt, sodass man sich das Duschen direkt hätte sparen können. Den Schlafanzug allein schon aus hygienischen Gründen keinesfalls weglassen; eher auf das dicke Federbett zugunsten einer leichten Wolldecke verzichten. Tagsüber lockere Kleidung zu tragen empfiehlt sich sowieso. Ebenso, wie der Verzicht auf schwere Mahlzeiten. Salat statt Kalbsbraten, Carpaccio statt Schweineschnitzel mit Pommes, Obst statt Süssem.
Auf Alkohol sollte ganz verzichtet werden
Alkoholfreies Bier hat zwar wenig Zucker und viele Spurenelemente, ist jedoch ebenfalls nie ganz alkoholfrei und wird oft zu kalt getrunken. Ein neben dem Wasser ebenso perfekter Durstlöscher, aber im Alltag doch komplizierter handzuhaben, sind Gurke und Melone. Gelüftet werden sollte eher nach Eintritt der Dunkelheit; alle Fenster öffnen, auf Querlüften und Durchzug achten, sich aber dem Luftzug nicht selbst aussetzen. Tagsüber die Fenster gerade auf den Sonnenseiten der Wohnung geschlossen lassen und Jalousien zur Hälfte herunterfahren. Blumen oder Rasen sollten früh morgens oder ebenfalls bei Eintritt der Dunkelheit bewässert werden. Sich danach ein Gläschen gekühlten Weißweines zu gönnen, birgt jedoch keine Risiken.
Das Auto und die Hitze: Es gibt kaum mehr einen Neuwagen, der keine Klimaanlage bietet
Oft empfehlen die Autohersteller, diese generell auf 22 Grad einzustellen. Ein Fehler in tropischen Tagen: Eine zu große Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur führt beim Aussteigen aus dem Auto in die Hitze zu einem regelrechten Schlag auf den Kopf. Genau so wird das Aussteigen empfunden. Heftige Kopfschmerzen sind die Folge! Daher ist es ratsam, bei beispielsweise 30 Grad Außentemperatur die Klimaanlage auf 26, 27 Grad einzustellen. Die kleine Differenz sorgt schon dafür, dass der Autofahrer sich im Vergleich zur Außenwelt gekühlt fühlt; dies reicht aus, um frisch sein Ziel zu erreichen und beim Aussteigen keine Nachteile zu erleiden.
Hunde dürfen nicht im Wagen verbleiben
Mal eben eine Zeitung kaufen oder kurz sonstwas erledigen, kann für den Hund tödliche Folgen haben. Selbst wenn es bewölkt ist, darf der Vierbeiner nicht im Wagen bleiben, wenn draußen tropische Temperaturen herrschen. Verzieht sich die Wolke, wird der Innenraum des Wagens blitzschnell aufgeheizt und der Hund einem Hitzeschock ausgesetzt, der sehr schnell zum qualvollen Tod führen kann! Also gilt: Der treue Wegbegleiter hat im Sommer alleine im Auto definitiv nichts zu suchen! Erst vergangene Woche hat eine Rheinländerin ihre Dogge im schicken Geländewagen gelassen, um kurz etwas zu erledigen: Der Hund verstarb!
Soweit also ein paar Tipps für die heißen Tage – und das Beste kommt zum Schluss:
Wenn es geht, einfach mal fünfe gerade sein lassen, nichts tun, nicht wirklich Eiliges verschieben und sich selbst etwas mediterranes Lebensgefühl gönnen: Easy going eben! Der immer noch beste Tipp für die Hitze – auch für quengelige und oft zu pflichtbewusste Deutsche.