Elektrofahrräder werden in der Regel in zwei Varianten angeboten – als Pedelec und als E-Bike. Beide Ausführungen verfügen über einen Elektromotor, der den Fahrradnutzer beim Pedalieren unterstützt. So können auch durchschnittlich oder gar nicht trainierte Radfahrer größere Strecken oder Steigungen mit geringerer Kraftanstrengung überwinden. Seit dem Erscheinen dieser Elektro-Fahrräder hat sich viel auf dem boomenden Markt getan. Inzwischen sind nicht nur unzählige Modelle vom Oma-Rad über den Cruiser bis zum ultimativen Sportbike, sondern auch Nachrüstbausätze für normale Fahrräder im Handel erhältlich. Die Preisspanne reicht bei den Angeboten im Fachhandel von ca. 1500,- Euro bis über 10.000,- Euro. Da bleibt, je nach den Möglichkeiten des eigenen Geldbeutels, kaum ein Wunsch unerfüllt.
Pedelec – was ist das?
Der Elektrohilfsmotor eines Pedelec wird aktiviert, sobald der Fahrer in die Pedale tritt. Mit einem Gasgriff, ähnlich wie bei einem Moped, kann er wählen, wie stark die Unterstützung durch den E-Motor erfolgen soll. Wird der Gasgriff weit gedreht, ist die Unterstützung durch den Motor höher, bei nur wenig Drehung des Griffs fällt die Hilfe entsprechend geringer aus. Die Anfahrt einer Steigung wird durch die Zuschaltung der Trethilfe wesentlich erleichtert. Die Antriebssysteme sind voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. Die Leistung des E-Motors lässt sich beim Pedelec auch als Anfahrhilfe bis zu einer Geschwindigkeit von 6 km/h nutzen, ohne selbst treten zu müssen.
Fahrrad mit begrenzter Tretunterstützung durch einen E-Motor
Bei einem Fahrrad mit beschränkter Tretunterstützung springt der Elektromotor nur an, wenn die Pedale getreten werden. Der Motor unterstützt nur das Treten des Fahrers. Die Pedelecs die diese Bedingungen erfüllen unterliegen weder Helm-, noch Versicherungs- und Führerscheinpflicht. Nach EU-Richtlinien darf die durchschnittliche Leistung des Motors 250 W nicht übersteigen. Die Unterstützung des Motors darf nicht über 25 km/h hinaus gehen und wird bei erreichen dieser Geschwindigkeit automatisch ausgeschaltet. Grundsätzlich gilt für Pedelecs dieser Art: Es handelt es sich um Fahrräder im Sinne der StVO.
E-Bike – was ist das?
Beim E-Bike wird die gewünschte Leistung des E-Motors nur durch den Gasgriff entsprechend eingestellt. Die beiden Antriebssysteme, E-Motor und Muskelkraft, sind also gegenseitig nicht voneinander abhängig und können daher jeweils auch alleine arbeiten. Ein E-Bike kann genau wie das Pedelec sowohl mit reiner Pedalkraft als auch nur mit Motorleistung betrieben werden. Bei den E-Bikes gelten allerdings gesetzliche Regeln, die eingehalten werden müssen. Dazu gehört die Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h innerhalb der Europäischen Union. Es besteht für bestimmte Modelle Versicherungspflicht und ein Mofaführerschein ist vorgeschrieben. Lassen Sie sich hier vom Händler ihres Vertrauens beraten.
Fahrrad mit unbegrenzter Tretunterstützung durch einen E-Motor
Fahrräder mit unbeschränkter Tretunterstützung sind in Deutschland versicherungspflichtig, Sie benötigen als Fahrer einen Mofa-Führerschein, aber keinen Helm. Bei der Nutzung von Fahrradwegen ist darauf zu achten, dass diese ein Zusatzschild für Mofas haben (Zusatzzeichen „Mofas frei“). Diese Fahrräder mit Hilfsmotor sind nach der STVO sogenannte Kleinkrafträder mit geringer Leistung.
Bauteile der Pedelcs und E-Bikes
Die entscheidenden Hauptbauteile, die aus einem normalen Fahrrad ein Pedelec oder E-Bike machen, sind neben dem Elektromotor ein Akku (Batterie), die Steuerelektronik und ein Tretlagerbewegungssensor. Ein Anzeigeinstrument für die Batterieladung informiert den Fahrer zusätzlich über den Ladezustand der Akkus und die Motorleistung. Die Motorkrafteinstellung erfolgt durch den Drehgriff. Diese Einstellung der Motorleistung kann dabei je nach Modell stufenlos oder in Stufen erfolgen. Verschiedene Modelle haben auch eine mit der Geschwindigkeit und Wegstrecke (Tachometer) kombinierte Anzeige dieser Daten.
Die aufladbare Batterie
Der Akku versorgt den Motor mit der für den Vortrieb notwendigen Energie. Es werden hier überwiegend NiMH-, NiCd- oder Lithium-Ionen-Akkumulatoren verwendet. Der Akkutyp bestimmt die auch Akkuleistung. Bis zu 18 Amperestunden bei 24 bzw. 36 Volt leisten hier die guten Akkumulatoren. NiCd-Akkus lassen sich bis zu 1000 mal aufladen. NiMH-Akkus schneiden hier mit durchschnittlich 500 bis 800 Ladungen etwas schlechter ab. Viele Hersteller setzten inzwischen auf die Technologie der Lithium-Ionen-Akkus. Aber weitere Fortschritte in der Akkutechnologie bei E-Bikes und Pedelecs sind in Sicht. Hier werden die zuverlässigeren Lithium-Polymer-Akkus folgen. Die Lithium-Polymer-Akkus sind in Sicherheit und Leistung anderen Akkus überlegen, aber kosten derzeit noch sehr viel. Im Augenblick sind Lithium-Ionen Akkus die wohl beste Alternative. Sie sind sehr zuverlässig und im Alltag bewährt.