X
    Categories: Technik

Dynamische Webseitengestaltung mit Ajax und RIA

Der Schritt zur Online Software scheint nicht groß. Asynchronus Javascript And XML (AJAX) bringt Webapplikationen ohne lange Ladezeiten auf den Computer.

Der IT-Bereich entwickelt regelmäßig neue Trends, die umwälzende Folgen ahnen lassen. Ajax wird eine dieser neuen Entwicklungen genannt und mindestens ein Wurmloch zur nächsten Galaxie vermuten manche da. Wem bislang bei Ajax zuerst ein Produkt aus der Reinigungsmittelabteilung einfiel, wird jetzt also umdenken müssen. Denn Ajax ist von Stund an eine Abkürzung für Asynchronous Javascript and XML, was auf die geheimnisvollen Techniken verweist, die Ajax-Programmierer verwenden, um für das Internet innovative Anwendungen zu entwickeln.

Ajax (Asynchronus Javascript And XML) macht Webapplikationen schneller

Ajax verspricht die schnelle, saubere Verwandlung von sperrigen,verstaubten Schreibmaschinen in einen eleganten, rundum funkelnden PC. Tatsächlich scheint es dabei um umwälzende, jedenfalls sehr trickreiche Ereignisse zu gehen. Denn:

  • Ajax ermöglicht, den Datentransfer im Internet flexibler zu gestalten
  • Wartezeiten auf nachzuladende Inhalte werden so verkürzt
  • Die Anwendung agiert, als wäre sie direkt auf dem Desktop installiert

Wie geht das vor sich? Die klassische Datenübertragung der ersten Generation bestand, etwas vereinfachend gesagt, darin, dass der Sender ein Daten-Paket an den Empfänger versendet hat, das dieser dann geöffnet und gelesen hat, um dann die nächsten Schritte einzuleiten.

Dynamische Webseitengestaltung

Mit Ajax geht die Technik nun sozusagen dazu über, nach und während des Versandes auch noch zu telefonieren und kleine Telegramme auszutauschen, wodurch die Datensendung aktualisiert und genauer auf den Adressaten abgestimmt werden kann. Dynamische Webseitengestaltung lautet das Zauberwort, was zwar nicht erst seit Ajax möglich, aber wesentlich erleichtert wird.

Eine geladene Seite ist dann nicht mehr einfach nur ein statisches Dokument, das auf dem Bildschirm dargestellt wird, sondern verfügt über Kanäle zum Bereitsteller des Angebots, direkte Verbindungen ins Netz, wodurch die Seite beweglich auf Eingaben des Nutzers reagieren kann, ohne ein komplettes neues Laden. So funktioniert es beispielsweise, dass eine Suchmaschine beim Eintippen des fraglichen Begriffs Alternativvorschläge zur Weitersuche macht (Siehe beispielsweise Google Suggest).

Ajax und RIA: Desktopähnliche Webanwendungen

In naher Zukunft geht das dann so: Noch bevor der Laie fürs bessere Verständnis Javascript bei seinem Suchprogramm zu Ende eingegeben hat, öffnet sich ein buntes Fenster auf seinem Monitor und Service-Personal, das Designer-Kleidung seiner Lieblingsmarke trägt, erläutert freundlich unter Einbeziehung seiner Vorkenntnisse die Bedeutung von PC-Sprachen wie XML und Javascript.

Die Variationsbreite für Anwendungen wird insgesamt jedenfalls größer, reicher. Rich Internet Applications (Abgekürzt RIA, auf deutsch in etwa: reichhaltige Internetanwendungen) ist denn ein weiteres wichtiges Stichwort. Dabei handelt es sich um komplette (Mini-)Programme, die, aus den Tiefen des Internets kommend, sich auf dem jeweiligen PC niederlassen, um dort mehr oder weniger nützliche Aufgaben zu verrichten. Ein Beispiel für eine mögliche reichhaltige Anwendung wäre, Übersetzungen in mehrere Sprachen dynamisch auf der Seite einzufügen.

Online Software

Der Übergang von einer Webapplikation zum Online-Software-Programm ist dabei fließend: An vollständigen Computeranwendungen, die sich auf einem fernen Speicherplatz befinden, aber auf dem heimischen PC wie installierte Software laufen, wird derzeit viel gebastelt. Textverarbeitungsprogramme, die nach diesem Muster funktionieren, gibt es schon (zum Beispiel Writely). Ajax ist dabei mit von der Partie.

Leicht entzieht sich freilich der Kontrolle des PC-Besitzers bei Programmen mit viel Interaktivität, was im Hintergrund tatsächlich alles geschieht. Nicht umsonst bildet das Spezialthema Schutz und Sicherheit einen eigenen Schwerpunkt der Entwicklung. Damit die Anwendungen sicher laufen und keinen Schaden anrichten, ist kein geringer Aufwand nötig. Die Experten feilen noch.