Die Anbindungstechnologie DSL hat sich durchgesetzt, weil sie preisgünstige Leistung mit Sicherheit, Skalierbar und Wartbarkeit verbindet.
Anfang des 21. Jahrhunderts bot die DSL-Technologie gegenüber bisher vorherrschendem ISDN/Modem einen enormen Leistungszuwachs, das heißt: man konnte viel mehr Daten in viel kürzerer Zeit vom und zum Internet herunter/hochladen. Gegenüber den Standleitungen, die Firmen bisher nutzten, hatte DSL einen immensen Preis-Vorteil – und die Anbindung via DSL war viel unkomplizierter.
Hinzu kommen als Vorteile Sicherheit, Skalierbarkeit und Wartbarkeit.
Wieso ist DSL sicher?
Die Nutzung vorhandener Telefonleitungen ist ein Grund, warum DSL sehr sicher ist: wann ist bei Ihnen zum letzten Mal das Telefon ausgefallen – richtig: heutzutage kommt dies praktisch nicht mehr vor.
Was ist eine dedizierte Verbindung?
Der zweite Grund: bei DSL wird – wie bei einer Standleitung – eine dedizierte Verbindung zwischen Kunde und Provider aufgebaut. Das heißt, dass nur der Kunde und sonst niemand die Leitung nutzt und dass diese immer offen („always on“) ist.
- Dediziert ist die feste Zuordnung von IP-Adressen und Verbindungen zu einem bestimmten System, welches ein einzelner Rechner oder Server, aber auch ein komplettes Netzwerk sein kann. Wegen der Adressknappheit, ist die dedizierte Internet-Anbindung mehr und mehr der dynamischen Form der Zuordnung gewichen.
- Was ist eine dynamische Zuordnung? Dynamisch sind IP-Adress-Zuordnungen und Verbindungen, die nur während einer bestehenden Verbindung eines Rechners zum Internet gültig sind und bei der eine IP-Adresse nach Beendigung der Verbindung wieder in einen Pool zurückgestellt werden, aus dem heraus sie anderen Rechnern zugeteilt werden kann.
Im Unterschied zur Standleitung kann mit DSL außerdem die Leitung zwischen Hauptverteiler (HVt) und PoP vom Provider kontrolliert werden. Auch dies gibt weitere Daten-Sicherheit.
- Was ist der PoP? PoP ist die Abkürzung für Point of Presence, das ist der Einwahlpunkt, die ein Provider seinen Kunden für den Zugang zum Internet zur Verfügung stellt. Es ist sozusagen der Knotenpunkt des weltweiten Kommunikationsnetzes, an dem der Provider dem Kunden am nächsten ist.
DSL-Zugänge sind zudem sicher, weil die HVt strengsten Sicherheitsvorkehrungen unterworfen sind.
Der Einsatz modernster Technologie macht es zusätzlich möglich, dass mit Hilfe des sogenannten SMS (Subscriber Management System) eine Authentifizierung des Kunden bereits im HVt geschehen kann. Mittels so genanntem Cross Connector, einer Art Überwachungswerkzeug, können die Leitungen bis hin zum HVt überwacht und geschaltet werden. Bei anderen Anbindungen hat der Provider diese Möglichkeit erst im PoP.
Wieso ist DSL einfach skalierbar?
- Was ist Skalierung und Skalierbarkeit? Skalierbarkeit bezeichnet den realen Leistungszuwachs eines Systems durch Hinzufügen von Systemkomponenten, also im Volksmund: Aufrüstung des Systems (upgrading) oder Leistungsverminderung (downgrading).
Die Nutzung einer bestimmten Bandbreitengröße bei den DSL-Services ist abhängig von den Einstellungen, die der Provider (ISP) auf seiner Seite des Zugangs vornimmt. Die DSL-Modems sind grundsätzlich in der Lage, fast jede der angebotenen Bandbreitengrößen innerhalb von ADSL oder VDSL zu nutzen.
So bedeutet ein Upgrade auf eine höhere Bandbreitenklasse für den Kunden nur, dies beim ISP zu beantragen. Der ISP stellt dann über einen kurzen Remote-Zugriff auf das Kundenmodem die neue Bandbreite ein, ohne dass neue Leitungen gelegt oder Modems versendet und installiert werden müssen. Dies bedeutet eine erhebliche Vereinfachung bei der Anpassung von Bandbreiten an den Bedarf des Kunden.
Auch die Umstellung von ADSL auf VDSL (und umgekehrt) ist einfach: Man benötigt nur ein neues Modem. Die Freischaltung und Konfiguration erfolgt wiederum „remote“ („aus der Ferne“) vom Rechenzentrum aus.
Wieso ist DSL einfach wartbar?
Bei Standleitungen ist die Überwachung der Leitung nur ab dem PoP möglich: dies bedeutet, dass bei – nicht gerade seltenen – Störungen auf der „letzten Meile“ und im HVt die Deutsche Telekom eingeschaltet werden muss. Außerdem ist bei einer Störungsmeldung des Kunden im vorhinein gar nicht entscheidbar, was für ein Fehler vorliegt: Das Rechenzentrum sieht nur, dass eine Störung vorliegt, nicht welche. Im Fall einer Störung ruft der Providers bei der Telekom an – nur sie allein hat die Möglichkeit, die Fehler zu beheben.
Dagegen ermöglicht der so genannte Cross Connector im HVt die Überwachung der Leitung und Remote-Wartung vom Rechenzentrum aus, ohne dass ein Techniker in den HVt gerufen werden muss.