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Diffusionsoffenes Bauen – Effektive Wärmedämmung verbunden mit Wohlfühlklima

Unsere Wohnungen sollen ein Wohlfühlklima haben. Mit einer falschen Wärmedämmung halten wir zwar die Wärme im Haus, aber auch die Feuchtigkeit.

Jeder Mensch produziert je nach Betätigung 50 bis 200 g Feuchtigkeit pro Stunde. Beim Duschen entstehen etwa 1.600 g und beim Kochen 400 bis 1.000 g Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit muss aus der Wohnung wieder heraus. In den Häusern, die bis 1950/1960 gebaut wurden, diffundierte die Feuchtigkeit durch die Wand. Das Lüftungsverhalten spielte natürlich auch eine Rolle. Mit zunehmender Wärmedämmung der Außenwände mit wasserdampfundurchlässigen Dämmstoffen konnte auch die Feuchtigkeit nicht mehr diffundieren. Alte Häuser wurden nachträglich gedämmt. So wurden aus gesunden Häusern kranke Häuser mit einem ungesunden Klima im Haus.

Wärmedämmung mit Dampfsperre

Mit der allgemein üblichen Warmwasserheizung entsteht eine Konvektion, mit der hauptsächlich die Raumluft erwärmt wird. Die Außenwände bleiben kälter als die Luft im Raum. Bei zunehmender Feuchtigkeit im Raum wird die Tragfähigkeit der Luft überschritten und die Feuchtigkeit hat das Bestreben, durch die Wand ins Freie zu diffundieren. Ohne Wärmedämmung liegt der Taupunkt im Außenbereich und durch die Luftbewegung im Freien wird die Feuchtigkeit abtransportiert. Damit geht auch Wärme verloren. Durch eine Dämmung der Außenwand geht die Wärme nicht mehr verloren, aber der Taupunkt befindet sich nun in der Wand. Das Wasser kondensiert und bringt unerwünschte Feuchte in die Wand. Das führt auf Dauer zur Zerstörung der Wand. In den Innenräumen kommt es dadurch meistens auch zur Schimmelbildung.

Um das Eindringen des Wasserdampfes in die Wand zu verhindern, wird die Wasserdampfdiffusion mit Folien unterbunden. Die Wand bleibt trocken. Es besteht aber immer die Gefahr einer Verletzung der Folien. Der dadurch entstehende Schaden in der Wand wird erst Jahre später bemerkt.

Be- und Entlüftungsanlagen

Die Feuchtigkeit in den Räumen muss nun anders beseitigt werden. Lüften wäre eine Möglichkeit, die Feuchtigkeit aus den Räumen zu bringen. Dabei geht aber wieder Wärme verloren. Deshalb werden Be- und Entlüftungsanlagen eingebaut, teilweise auch mit Wärmetauschern. Scheinbar eine ideale Lösung. Die ausströmende warme Luft erwärmt die einströmende kalte Luft. Diese Anlagen brauchen aber Strom und Wartung (jährliche Reinigung und Desinfektion).

Trockene Wände durch das Verhältnis Tauperiode und Trockenperiode

Diffusionsoffen und tauwasserfrei ist in wärmegedämmten Häusern ein physikalischer Widerspruch. Rein rechnerisch löst sich dieses Problem durch die Annahme, dass im Sommer (Trockenperiode) soviel Feuchtigkeit aus der Wand verdunstet wie im Winter (Tauperiode) in der Wand kondensiert. Dazu wird für diese Rechnung eine bestimmte Anzahl von Tagen angenommen, in denen die Feuchtigkeit im Winter kondensiert und im Sommer wieder verdunstet. Wenn das Wetter sich nicht an diese Rechnung hält, hat man ein Problem.

Gesunde schadensfreie Häuser müssen diffusionsoffen und tauwasserfrei sein

Ein Haus darf von außen nicht wasserdampfdicht sein. Für die Außendämmung von neuen und alten Häusern dürfen nur diffusionsoffene Dämmstoffe und Putze wie zum Beispiel Weichfaserplatten und Kalkputz und nicht Styropor und Zementputz verwendet werden. Mit der Wasserdampfdiffusion werden auch Schadstoffe aus der Wohnung ins Freie abtransportiert. Dann haben wir gesunde Häuser mit einem Wohlfühlklima. Außerdem ist das ein Beitrag für die eigene Gesundheit.