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Die wissenschaftliche Abschlussarbeit – Das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit während des Studiums

Schon während des Studiums, spätestens aber an dessen Ende muss man das wissenschaftliche Arbeiten beherrschen. Eine kleine Anleitung für Haus- und Abschlussarbeiten.

Das Schreiben und das Vorbereiten von Klausuren ist für die meisten Studenten schon anstrengend genug. Jedoch wollen während des Studiums auch Haus- und Seminararbeiten geschrieben werden. Spätestens wenn es auf den Abschluss zugeht, heißt es, die Diplomarbeit oder die Magisterarbeit, in den meisten Fällen inzwischen die Bachelor Thesis oder Master Thesis in Angriff zu nehmen. Dann ist guter Rat oft teuer – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Inzwischen bieten kommerzielle Dienstleister mehr oder weniger weit gehende Hilfe bei der Vorbereitung und/oder der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten an.

Grundsätzliches und Rechtliches zu Seminar- und Abschlussarbeiten

Generell gilt: Eine wissenschaftliche Arbeit muss eine eigene Leistung darstellen. Scheine oder letztendlich Abschlüsse gelten ansonsten als erschlichen. Wer ein fremdes Werk als sein eigenes ausgibt, macht sich des Betruges strafbar. Die Strafen sind – vom strafrechtlichen Rahmen abgesehen – auch intern an den Universitäten inzwischen drakonisch. Diese reichen bei Seminararbeiten von der Verweigerung eines Scheines bis hin zur zwangsweisen Exmatrikulation; bei Abschlussarbeiten gilt die Prüfung in der Regel als nicht bestanden, eine Wiederholung kann unter diesen Umständen verweigert werden.

Zeitmanagement ist das Wichtigste

Nimmt man das Projekt Abschlussarbeit in Angriff, so ist das persönliche Zeitmanagement das Entscheidende. Es gilt, den Bearbeitungszeitraum unbedingt einzuhalten. Ohne eine zuvor begründet beantragte und genehmigte Verlängerung des Bearbeitungszeitraums durch den Betreuer und das zuständige Prüfungsbüro gilt die Prüfungsleistung Abschlussarbeit als nicht erbracht oder bestanden. Der Bearbeitungszeitraum beträgt je nach Fach, Studienrichtung und Prüfungsordnung zwischen drei und sechs Monaten. Ist die Arbeit mit umfangreichen, eigenen empirischen Untersuchungen und Erhebungen verbunden, können auch neun Monate festgelegt sein.

In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf das Zeitmanagement bei der Vorbereitung und Durchführung der Untersuchungen Acht zu geben. Werden Interviews geführt, sollte damit gerechnet werden, dass Interviewpartner absagen oder den Termin ein oder mehrere Male verschieben. Bei standardisierten Interviews sind zudem die Entwicklung eines Fragebogens und ein oder mehre Pretests zu berücksichtigen; bei qualitativen Interviews die Entwicklung eines Leitfadens und das Transkribieren und Auswerten der Interviews. Bei Erhebungen draußen oder gar im Gelände spielen auch das Wetter und jahreszeitliche Gegebenheiten eine Rolle.

Formale Standards sind sehr wichtig

Für die Korrektur und die Formatierung gemäß der je nach Fachbereich und Institut mehr oder weniger voneinander abweichenden Standards sollte man mindestens ein paar Tage, am besten rund eine Woche einplanen. Sind alle Untersuchungen zufriedenstellend erfolgt und die Ergebnisse samt Einleitung, theoretischem und methodischem Teil sowie der Ausweitung und dem Resümee verschriftlicht, heißt es sorgfältig Korrektur lesen und die ganze Arbeit in eine formal und optisch ansprechende Form bringen. Anhänge und die Erklärung über das eigenständige Verfassen der Arbeit (bei Abschlussarbeiten Pflicht!) kommen hinter die eigentliche Arbeit. Die meisten Prüfungsbüros verlangen die Arbeit in zwei- bis dreifacher Ausfertigung; in der Regel reicht eine einfache Bindung. Also ist zumindest noch so viel Zeit einzuplanen, um kurz vor dem Fristende noch einen offenen Copyshop zu finden.

Dieser Artikel erhebt natürlich nicht den Anspruch, ein Patentrezept zu sein, soll aber Kandidaten als hilfreicher Anstoß bei der Planung und Durchführung des Vorhabens Abschlussarbeit dienen. Viel Erfolg!