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Die wichtigsten Kurarten und wann eine Kur empfehlenswert ist

Über die wichtigsten Kuren bei chronischen Erkrankungen und deren Folgeschäden, nach Verletzungen und zur allgemeinen Regeneration.

Kuren heißt, aktiv an der eigenen Gesundheit zu arbeiten. Mit einer Kurbehandlung können viele chronische Erkrankungen und Folgeschäden akuter Krankheiten therapiert werden. Dazu zählen vor allem:

  • Rheumatische Erkrankungen, dabei machen die Abnützungserscheinungen der Gelenke und/oder der Wirbelsäule einen sehr hohen Anteil aus.
  • Eine weitere große Gruppe sind Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen und deren Folgen, wie zum Beispiel ein länger zurückliegender Herzinfarkt oder Schlaganfall mit dementsprechenden Ausfallserscheinungen.
  • Auch bei Atemwegserkrankungen ist eine Kurbehandlung angezeigt, wenn eine chronische Bronchitis oder eine Überblähung der Lungen (Lungenemphysem) vorliegt.

Kur bei chronischen Leiden

In verschiedenen Kurorten werden die häufigsten chronischen Erkrankungen erfolgreich behandelt. Dazu gehören die rheumatischen Beschwerden. Die meisten Kurorte haben gerade für dieses Leiden geeignete natürliche Heilmittel zur Verfügung, um einer Verschlimmerung der Krankheit vorzubeugen. In „Rheumabädern“ arbeiten Ärzte, die auf dem Gebiet der Rheumatologie und physikalischen Medizin erfahren sind. Ihnen steht gut ausgebildetes Personal zur Seite, das die unverzichtbare krankengymnastische Bewegungstherapie bei den Patienten anwenden kann. Die Behandlung chronischer Erkrankungen der Atemwege, des Blutgefäßsystems und der Nieren gehört ebenfalls zu den besonderen Formen einer Kurbehandlung. Auch Stoffwechselkrankheiten wie die Zuckerkrankheit (Diabetes), Gicht oder Fettstoffwechselstörungen können durch verschiedene Kurbehandlungen positiv beeinflusst werden.

Kur zur Wiederherstellung nach Krankheit oder Unfall

Rehabilitationskuren sind eine weitere große Gruppe der verschiedenen Kurarten. Dabei geht es um die Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit und die Wiedereingliederung eines Patienten in das Berufsleben nach einer schweren Krankheit oder einem Unfall. Sehr empfehlenswert ist eine Rehabilitationskur nach Unfällen, nach schweren, belastenden Operationen zum Beispiel nach Gelenkersatz- oder Wirbelsäulenoperationen, nach Entfernung größerer Abschnitte des Magen-Darmtraktes oder nach Schlaganfällen, die Lähmungserscheinungen als Folge haben.

Kur nach akuten Erkrankungen

Eine Kur, die sich unmittelbar an eine akute Krankheit anschließt, wie beispielsweise nach einem Herzinfarkt, wird als Anschlussheilmaßnahme bezeichnet. Akute Krankheiten lassen sich nicht mit einer Kur behandeln. Allerdings können viele chronische Erkrankungen und Folgeschäden akuter Krankheiten mit einer Kurbehandlung erfolgreich therapiert werden. Heilmaßnahmen nach akuten Krankheiten haben sich sehr bewährt. Anschlussheilverfahren gibt es auch bei neurologischen Erkrankungen.

Kur zur allgemeinen Regeneration bei Überlastung

Wenn durch Überlastung das vegetative Nervensystem aus dem Gleichgewicht geraten und gestört ist und die Leistungsfähigkeit dadurch nachlässt, ist eine Kur zur allgemeinen Regeneration angebracht. Symptome solcher Schädigungen sind häufige Konzentrations- und Schlafstörungen, die Warnsignale des Organismus sind, dass er nicht mehr weiter belastbar ist. Der Griff zur Tablette ist hier sinnlos. Viele Sanatorien oder Kliniken in Kurorten sind vorwiegend auf die Behandlung solcher Störungen spezialisiert.

Verschiedene Therapien behandeln nicht nur Symptome

Ergänzt durch Verhaltens-Gespräche und analytisch orientierte Psychotherapie, unterstützt durch Maßnahmen wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, lassen sich nicht nur die Symptome, sondern auch die sich daraus entwickelnden Abhängigkeiten gut behandeln. Beispielsweise können Umwelteinflüsse und Umweltbedingungen nicht beseitigt werden, daher wird einem diesbezüglich belasteten Patienten geraten, seine Einstellung zu diesen Einflüssen zu ändern. Ähnlich werden Partnerschaftskonflikte und andere Fehlentwicklungen in Angriff genommen und oft wird durch ein rechtzeitiges Eingreifen verhindert, dass leichtere seelische Störungen zu einer ernsten Erkrankung führen.

Die offene Badekur aussuchen

Neben den vorgestellten Gesundheitsmaßnahmen in Kurkliniken oder Sanatorien gibt es noch die offene Badekur, bei der der Kurgast den Kurort und die Unterkunft selbst auswählt. Hier übernimmt ein Kurarzt mit zusätzlicher Ausbildung in Balneologie (Bäderkunde) die ärztliche Betreuung. Vor der Anwendung von ortsgebundenen Kurmitteln ist es wichtig, den Kurarzt aufzusuchen. Auch während der Kur sind Zwischen- und Abschlussuntersuchungen sinnvoll, damit auftretende Gesundheitsstörungen rechtzeitig erkannt und mitbehandelt werden können.

Kinder- und Jugendkuren gibt es auch

Kinder- und Jugendkuren gibt es ebenfalls. Sie werden verordnet, wenn die normale gesundheitliche Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen gefährdet ist.