Ein Besichtigungstermin inklusive Probetraining ist die einzige Möglichkeit, herauszufinden, wie die Betreuung in dem ausgewählten Studio gestaltet wird.
Zunächst sollte ein Termin zu einer Zeit vereinbart werden, zu der man voraussichtlich immer trainieren wird. Beabsichtigt man werktags 17:30 Uhr nach der Arbeit ins Fitnessstudio zu gehen, dann sollte ein Termin zu genau dieser Zeit vereinbart werden. Für gewöhnlich ist das Studio zu dieser Zeit sehr voll und man kann genau beobachten, welches Publikum anwesend ist und ob der Wohlfühlfaktor stimmt. Gleichzeitig ist diese Terminvereinbarung ein guter Test für die Kundenfreundlichkeit des Studios. Stellt sich der Trainer schon hier quer und versucht, einen Termin Sonntagvormittag einzurichten, weil er vorgeblich Zeit und Ruhe braucht, dann sollte man misstrauisch werden. Vermutlich hat er dann zur bevorzugten Zeit keine Spielräume für die Betreuung des Probetrainings, was darauf schließen lässt, dass der Service aufgrund Personalmangels allgemein schlecht ist. Die Zeit des Probetrainings sollte außerdem dazu genutzt werden, sich mit den Trainierenden zu unterhalten, denn die werden sehr schnell von vorhandenen Missständen berichten.
Zustand der Trainingsgeräte und Umkleiden
Zunächst einmal versteht es sich von selbst, auf die Sauberkeit zu achten. Sind die Toiletten sauber und gibt es Schimmel in den Duschen? Wie sehen die Geräte aus? Sehen die Griffe schmierig und dreckig aus? In welchem Zustand sind die Sitzpolster der Geräte? Sollten die Polster einmal weiß gewesen sein oder verbergen sich die Farben unter einer Kruste Staub und vertrocknetem Schweiß? Es lohnt sich auch ein Blick unter die Geräte und in die Ecken. Wie riechen die Umkleiden? Nur weil es Umkleiden in einem Sportstudio sind, dürfen sie nicht verschwitzt und nach Bärenhöhle stinken. Eine angemessene Lüftung schafft hierfür immer Abhilfe. Welchen Eindruck machen die Umkleidespinde? Werden diese regelmäßig gereinigt oder lagert noch der Dreck vom letzten Winter darin?
Das Probetraining
Der Trainer sollte möglichst nicht als der Experte schlechthin betrachtet werden, denn in machen Fitnessstudios gibt es keine ausgebildeten Trainer mit B-Lizenz von den diversen privaten Akademien. Meistens werden ambitionierte Hobbysportler eingestellt, welche mit Hilfe von mehrwöchigen Schnellkursen nur ein bisschen mehr über Training und Ernährung wissen als der Durchschnittstrainierende. Beim Probetraining kommt es darauf an, wie viel Zeit sich der Trainer für den Kunden nimmt und ob er auch auf ihn eingeht.
Ein professioneller Trainer zeichnet sich dadurch aus, dass er jedes Trainingsgerät geduldig erklärt und genügend Raum für Fragen zum Training und zur Ernährung lässt. Außerdem verwendet er nicht zu viel Fachchinesisch, sondern lässt das Probetraining ganz in Ruhe und auf verständliche Art und Weise starten. Kennzeichen für allgemein schlechte Betreuung ist ein Trainer, der den Trainierenden während des Probetrainings immer wieder allein lässt, um an der Bar Proteinshakes zu mixen oder mit anderen Studiomitgliedern Smalltalk zu halten. Ein weiterer Hinweis auf mangelhaften Service ist, wenn der Trainer den Trainierenden möglichst schnell durch das Probetraining schleift und sofort danach den Vertrag unterschreiben lassen will. Das Probetraining sollte eine Dauer von ca. 45 – 90 min haben, was allerdings nur ein Richtwert ist. Diese Dauer orientiert sich an der durchschnittlichen Trainingszeit, die ein Trainierender im Studio verbringt. Idealerweise ist der Trainer in der Lage, die Leistungsfähigkeit des Neulings richtig einzuschätzen und richtet die Dauer des Probetrainings hieran aus.