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Die Süßkartoffel und Rezepte mit Süßkartoffeln

Süßkartoffeln sind die Knollen eines Windengewächses. Sie stammen aus Südamerika, sind aber mit der Kartoffel nicht verwandt.

Genauso wie Favas (dicke Bohnen) und Bacalhau (Trockenfisch), sind auch batatas doces (Süßkartoffeln) ein weit verbreitetes Nahrungsmittel in Portugal. Die Zubereitung von Speisen mit Süßkartoffeln hat eine lange Tradition, es gibt viele pikante und süße Gerichte, in denen sie verwendet werden. Und auch der Anbau von batatas doces hat in Portugal Tradition. Gekocht werden sie mehlig weich und haben einen süßlichen Geschmack. Sogar ihre Blätter können zu spinatähnlichen Gerichten verarbeitet werden.

Die Süßkartoffel ist ein gesundes Lebensmittel

Es gibt Sorten mit weißem Fleisch und bräunlicher oder rötlicher Schale und Sorten mit orangefarbenem Fleisch und roter oder violetter Schale, letztere beinhalten mehr Carotin. Sie haben eine längliche Form, können bis zu 30 cm lang und mehrere Kilo schwer werden. In ihrer Schale ist eine gesundheitsfördernde Substanz namens Caipo enthalten, die gegen Bluthochdruck und Diabetes wirkt und cholesterinsenkend ist. Süßkartoffeln verfügen über hochwirksame Antioxidantien – freie Radikalenfänger und viele Nähr- und Vitalstoffe. Darunter die Vitamine A, C, B2, B6 und E, Vitamin H (Biotin) und Mineralien wie Mangan, Folat, Kuper und Eisen neben hochwertigen Ballaststoffen, vor allem, wenn sie mit der Schale gegessen werden. 100 Gramm Süßkartoffel entsprechen ungefähr 100 Kalorien. Sie haben einen hohen Wassergehalt und lassen sich nicht so lang lagern wie Kartoffeln. Eine Lagerung kann erfolgen bei mindestens 5 Grad Lufttemperatur und an einem trockenen, luftigen und dunklen Ort. Die Knollen sind sehr mehlig, werden sie zu lange gekocht, zerfallen sie leicht. Mit der Schale gekocht und erst danach geschält – oder gleich mit Schale verzehrt – bleibt ihr Geschmack besser erhalten. Sie enthalten Schleimstoffe, deshalb schmeckt sie vielen Konsumenten gebraten besser als gekocht.

Süßkartoffeln im Selbstanbau

In Portugal werden Süßkartoffeln im März an einen sonnigen Ort in die Erde gelegt und die Erde wird mit einer schwarzen Plane bedeckt, um sie zu erwärmen. Sobald Triebe erscheinen, wird die Plane weggenommen. Die Triebe dürfen weiterwachsen, bis sie 10 bis 15 Zentimeter lang sind und einige Blätter haben. Dann wird die Knolle mit den 20 bis 30 Trieben aus der Erde genommen. Es haben sich zu diesem Zeitpunkt schon einige Wurzeln gebildet im unteren Teil der Triebe. Mit den Fingern werden nun die einzelnen Triebe samt Wurzeln von der Knolle abgetrennt und jeder so gewonnene Trieb wird einzeln in die Erde gepflanzt an einem sonnigen Platz. Pflanzzeit ist Mai und Erntezeit September/Oktober.

Auch im deutschen Klima ist es möglich, Süßkartoffeln anzubauen. Voraussetzung ist normaler Gartenboden, der weder zu feucht, noch zu locker ist. Sehr positiv ist dagegen eine hohe Luftfeuchtigkeit, deshalb ist ein Anbau in einem Wintergarten oder Gewächshaus am besten. Die Vermehrung erfolgt entweder aus Stamm- und Wurzelteilen oder Schösslingen, die aus der Knolle wachsen, wobei es unwichtig ist, ob die Pflanzteile senkrecht oder waagrecht eingepflanzt werden. Pflanzzeit ist im April, Erntezeit im September. Die Triebe können mehrere Meter lang werden, deshalb ist entweder eine Rankhilfe erforderlich oder sehr viel Platz am Boden. Bei Temperaturen unter 10 Grad stirbt die Pflanze ab. Im Sommer muss ausreichend gewässert werden.

Rezepte mit Süßkartoffeln

Ganz einfach: Ganze Süßkartoffeln gut waschen, trocknen, mit Olivenöl beträufeln und in Alufolie eingewickelt im Backofen 30 Minuten lang backen lassen.

Roh als Salat: Fein gerieben kann die Süßkartoffel roh als Salat zubereitet werden (anders als die Kartoffel, die roh giftig ist) und schmeckt ähnlich wie Möhrensalat.

Süßkartoffeln mit Nüssen

Zwei große Süßkartoffeln waschen und mit Schale in große Würfel schneiden. 50 Gramm Butter in einer Pfanne erhitzen und die gewürfelten Süßkartoffeln darin anbraten. Mit Pfeffer würzen und 150 ml Gemüsebrühe aufgießen. Zugedeckt 10 Minuten lang köcheln lassen. 75 Gramm Walnusskerne grob hacken und unter den Pfanneninhalt mischen. Zum Schluss alles noch mit Kresse garnieren.

Selbstgemachter Pudding aus Süßkartoffeln – ein Rezept aus Madeira

1 Kilogramm gewaschene Süßkartoffeln mit Schale in Wasser kochen, bis sie weich sind. Anschließend schälen und mit einer Gabel zerdrücken. Zwei Eier trennen und Eischnee aus dem Eiweiß schlagen.100 Gramm Zucker in einem halben Liter Milch aufkochen lassen. Die zwei Eigelb, die Süßkartoffelmasse, 50 Gramm Butter und den Eischnee zugeben. Alles 15 Minuten lang köcheln lassen. Danach die Masse in eine gefettete Backform füllen und im Backofen bei 150 Grad backen lassen, bis der Pudding eine feste Konsistenz aufweist.

Süßkartoffel-Ananas-Dessert

2,25 Kilogramm gewaschene, ungeschälte Süßkartoffeln in Wasser kochen lassen, bis sie weich sind. Danach schälen und zu Püree zerstampfen. Von diesem Püree 750 Gramm abmessen.

Eine mittelgroße Ananas schälen, hacken und mit einem Küchenstab oder Mixer pürieren. Von diesem Ananaspüree ebenfalls 750 Gramm abmessen und zusammen mit 350 Gramm Zucker in einen großen Topf geben und köcheln lassen, bis eine sirupartige Konsistenz entstanden ist. Danach das Süßkartoffelpüree zugeben und alles unter ständigem Rühren kochen lassen, bis sich die Masse vom Topfrand ablöst. Auf Tellern anrichten, mit Pinienkernen bestreuen und zimmerwarm anrichten.

Die Süßkartoffel an sich setzt der eigenen, kulinarischen Phantasie keine Grenzen, denn sie kann gekocht, gebacken, gebraten, frittiert und püriert zubereitet werden und schmeckt auch sehr gut als Suppeneinlage.