Wo Mandeln herkommen, wie sie wachsen,in welchen Formen wir sie kaufen können und wie gesund sie sind. Sie können sogar schlank machen.
Ursprünglich aus Asien stammend war dort schon vor Jahrhunderten die Mandel für die Ernährung von Bedeutung. Über Griechenland und Italien kam die Mandel zu uns. Da Mandelbäume frostempfindlich sind, werden sie in Europa hauptsächlich im Mittelmeerraum, überwiegend in Spanien, angebaut. Weitere bedeutende Anbaugebiete sind Kalifornien, Südamerika und Australien.
Auch im Altertum wurden Mandeln schon nicht nur als Grundnahrungs-, sondern auch als Heilmittel, zum Beispiel gegen Asthma, angewandt. Die giftige Blausäure der Bittermandel wurde in kleinsten Mengen gegen Husten gegeben.
Mandelbaum und Frucht
Der Mandelbaum verträgt Wind, Trockenheit und Hitze, ist aber frostempfindlich. Er ist sommergrün, seine Blätter sind lanzettförmig. Im Frühjahr blüht er prächtig weiß oder rosa, die Reifezeit der länglich-ovalen Früchte ist im Sommer. Mandelbäume werden bis zu 5m hoch und etwa 50 Jahre alt. Die raue Fruchtschale, in der der von einer braunen Hülle überzogene Mandelkern sitzt, ist grünlich-beige bis hellbraun.
Süße und bittere Mandeln, zum Steinobst und nicht zu den Nüssen gehörend, können an einem Baum wachsen. Normalerweise beträgt der Anteil bitterer Mandeln ungefähr 2% bis 5%. In Kalifornien konnte man durch Kultivierung erreichen, dass die Bäume zu 100% süße Mandeln hervorbringen. Es werden aber auch reine Kulturen mit Bittermandelbäumen angebaut.
Ernte, Verarbeitung, Handelsformen und Anwendungsgebiete
Mandeln werden im Sommer maschinell geerntet. Die Bäume werden geschüttelt, die reifen Mandeln fallen mit der äußeren Fruchtschale zu Boden, von wo sie aufgesaugt werden. Um Schimmelbildung zu verhindern, muss die weiche, grün-beige Hülle sofort entfernt werden. Ebenfalls zur Vermeidung von Schimmelbildung werden die Früchte bevor sie gelagert werden können, in der Steinschale getrocknet. In der Schale können Mandeln bis zu 36 Monaten gelagert werden, der braune Mandelkern ist bis zu 24 Monaten haltbar. Sie sollten luftdicht verpackt sein.
Die braune Hülle lässt sich durch kurzes Brühen in Wasser leicht ablösen, anschließend sollte man die Kerne trocknen lassen.
Man unterscheidet, abgesehen von den einzelnen Mandelsorten, hauptsächlich zwischen süßen und bitteren Mandeln.
Süße Mandeln können roh gegessen werden, werden aber auch zur Herstellung von Likören und Marzipan genutzt.
Im Handel sind Mandeln geknackt in ihrer braunen Hülle, blanchiert, mit oder ohne Haut gemahlen, gehobelt und gestiftelt zu finden.
Als Snack gibt es Salzmandeln, gebrannte Mandeln als delikate Köstlichkeit. Mandelpüree kann in vielen Bereichen eingesetzt werden: Vom Brotaufstrich, bis zur Verfeinerung von Dressings und Säften und in Cocktails. In Letzteren findet man auch Mandelsirup.
Als Besonderheit werden Krachmandeln (Dürkheimer Krachmandel) in der Schale angeboten. Es handelt sich um eine weichschaligere Frucht, die man sogar mit der Hand öffnen kann.
Aus bitteren Mandeln wird das Aromaöl für Backwaren hergestellt, das nach dem Backen seine Giftigkeit verloren hat.
Mandelöl und Mandelkleie, ein Restprodukt, dienen in kosmetischen Produkten zur Schönheitspflege.
Nährwert und Inhaltsstoffe
Laut aktuellen Studien soll schon der tägliche Verzehr von 60g Mandeln vor Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Senkung des Cholesterinspiegels) und Osteoporose schützen.
Mandeln wirken auch – so fand man heraus – unterstützend bei gewünschter Gewichtsabnahme.
Sie besitzen im Vergleich zu Nüssen nur einen mittleren Fettgehalt. 100g enthalten 53g Fett und 570 Kalorien. Schon geringe Mengen haben einen hohen Sättigungswert.
Die in Mandeln enthaltenen Fette gelten als besonders wertvoll: 65% sind einfach und 21% mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Außerdem enthalten sie 19% hochwertiges Eiweiß, was auch für die vegetarische Ernährung von Bedeutung ist.
Da hier Kalzium und Magnesium in so günstigem Verhältnis vorkommen, können die beiden Mineralstoffe besonders gut vom Körper aufgenommen werden. Außerdem sind Kupfer, Kalium, Eisen, Selen und Zink enthalten. Große Mengen an Vitamin E und B-Vitaminen schlagen außerdem positiv zu Buche.
In einer Analyse wurden 20 Flavinoide identifiziert (besonders in der Mandelhaut). Diese beugen Zellschädigung und Verstopfung der Arterien vor.
Um die wertvollen Inhaltsstoffe aufnehmen zu können, ist es wichtig, die schwer verdaulichen Mandeln gut zu kauen.
In einer Packung Süße Mandeln können, wie erwähnt, immer einzelne Bittermandeln enthalten sein. Diese sind durch ihren Gehalt an Blausäure allerdings roh giftig. (Schon 5 bittere Mandeln können bei Kleinkindern zu gesundheitlichen Problemen führen.) Nach dem Backen oder Kochen haben sie ihre Giftigkeit verloren.
Um dem krebserregenden Schimmelgift Aflatoxin zu entgehen, sollte auf trockene, dunkle und kühle Lagerung geachtet werden.