Die Schafgarbe, eine Heilpflanze bei Frauenbeschwerden

Die Schafgarbe ist eine Heilpflanze bei Menstruationsbeschwerden und Ausfluss. Sie schützt die Leber, hilft gegen Blähungen, Krämpfe und heilt Wunden.

Die Schafgarbe gehört zur Familie der Korbblütler. Sie ist in den gemäßigten Klimazonen Europas, Nordasiens und Nordamerikas zu finden. Dort wächst sie gern auf sonnigen stickstoffhaltigen Wiesen, Weiden oder Dämmen. Ihr botanischer Name Achillea millefolium weist auf die Legende von Achilles hin, der laut göttlichem Ratschlag seine Fußverletzungen mit Schafgarbenkraut zum Heilen gebracht haben soll. Millefolium bedeutet „tausend Blätter“ und beschreibt die filigrane Form ihrer dunkelgrünen gefiederten Blätter, die an einem ca. 20 bis 60 Zentimeter hohen, aufrechten und kaum verzweigten Stängel wachsen. Von Juni bis Oktober zeigen sich weiße bis rosa Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Die Pflanze besitzt einen aromatischen, wenig intensiven Geruch und einen etwas bitteren Geschmack. Ihr deutscher Name kommt vom althochdeutschen garwan, was soviel heißt wie „heilmachen, gesund machen“. Schafe sollen die Pflanze besonders gern fressen, wenn sie Verdauungsprobleme haben.

Die Schafgarbe in der Geschichte

Schon bei den alten Griechen war sie als Arzneipflanze bekannt. Aufgrund ihrer blutstillenden Eigenschaften wurde die Schafgarbe gern zur Behandlung blutender Kampfwunden verwendet, was ihr auch den Namen „Soldatenkraut“ einbrachte. Selbst Goethes Götz von Berlichingen schätzte ihre wundheilenden Eigenschaften. Im Mittelalter nannte man die Pflanze „Augenbraue der Venus“, da sie außer bei Kampfverletzungen auch bei Frauenleiden gut half. Bis in die Neuzeit hinein wurde Kindern manchmal ein Schafgarbenblatt auf die Augen gelegt, um ihnen einen guten Schlaf und schöne Träume zu bescheren.

Inhaltsstoffe der Heilpflanze

  • Flavonoide
  • ätherisches Öl
  • Cumarin
  • Salicylsäure
  • Bitterstoffe
  • Gerbstoffe
  • Mineralien
  • Salicylsäure

Schafgarbe sammeln und verwenden

In der Heilkunde werden das gesamte Kraut oder auch nur die Blüten verwendet. Die beste Zeit zum Sammeln ist der Sommer von Juni bis September. Aus der Pflanze können Sie einen Tee kochen. Ebenfalls ist sie als Badezusatz geeignet. Es gibt Tinkturen und weitere Fertigprodukte aus Schafgarbenkraut im Handel zu kaufen. Auch in der Küche kann die Schafgarbe eingesetzt werden. Sie ist ein aromatisches Gewürz im Salat oder auch eine gesunde Zutat zu Bratkartoffeln oder Rührei.

Heilwirkung der Pflanze

Als Tee wirkt Schafgarbe anregend auf die Verdauungsorgane und den Appetit. Bei krampfhaften Magen- oder Darmbeschwerden oder Blähungen kann sie Linderung bringen. Gleichzeitig kann sie Entzündungen in diesem Bereich hemmen und durch die enthaltene Salicylsäure Schmerzen lindern. Auch auf die Gallenwege kann die Pflanze entkrampfend einwirken. Eine Besonderheit der Schafgarbe ist ihre leberschützende Eigenschaft. Frauen kann der Tee bei einer schmerzhaften oder auch starken Menstruationsblutung helfen. Krampfhafte Regelschmerzen können zusätzlich noch mit einem Schafgarbenbad behandelt werden. Ein Sitzbad kann bei Entzündungen der Vulva oder vaginalem Ausfluss helfen. Eine weitere Möglichkeit für die äußerliche Anwendung der Schafgarbe sind Wunden oder auch Prellungen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme können Sie bei kleinen Verletzungen die frischen Blätter der Heilpflanze zwischen den Fingern zerreiben, bis der Saft austritt. Danach legen Sie die Blätter auf die Wunde. Sie können dasselbe auch mit Spitzwegerichblättern tun.

Gegenanzeigen, Nebenwirkungen

Da Schafgarbentee das schädliche Thujon enthält, sollten Sie ihn nicht über einen längeren Zeitraum trinken. Bei einer Allergie auf Salicylsäure oder Korbblütengewächse ist die Heilpflanze nicht geeignet.

Hinweis

Dieser Artikel soll Ihnen eine Information sein, kann aber bei Beschwerden keinesfalls einen Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen! Wenn Sie Heilkräuter selbst sammeln möchten, informieren Sie sich vorher bitte genau darüber, wie Sie die Pflanze eindeutig erkennen können und verwenden Sie nur Pflanzen, von denen Sie sicher sind, sie zu kennen. Oft ist es besser, fertige Tees oder andere Heilpflanzenprodukte aus kontrolliert biologischem Anbau im Reformhaus oder in der Apotheke zu kaufen.

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