Erfrischend im Geschmack – wirksam bei Entzündungen
Die bekannte Heilpflanze Pfefferminze verfügt über viele Gesundheitswirkungen, die seit langem genutzt werden. Neue Studien ergaben nun eine Wirkung auf das Immunsystem.
Die Pfefferminze (Mentha piperita) gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Bei der als Hausmittel (meist als Tee) genutzten Heilpflanze werden hauptsächlich die Blätter verwendet.
Altbekannte Heilwirkungen von Pfefferminztee
Der Tee aus den Pfefferminzblättern ist hilfreich bei Magen- und Darmbeschwerden mit Übelkeit und Erbrechen, aber auch bei krampfartigen Schmerzen sowie bei Gallenleiden. Bei Bedarf werden ein bis drei Tassen Tee getrunken. Für die Herstellung des Tees werden ein bis zwei gehäufte Teelöffel Pfefferminzblätter mit einem Viertel Liter kochendem Wasser übergossen (zehn Minuten ziehen lassen).
Mentha piperita und ihre Inhaltsstoffe
Die Wirkstoffe der Pfefferminze sind etwa drei Prozent ätherisches Öl in den Blättern, davon etwa 50 Prozent Menthol, der für den erfrischenden und scharfen Geschmack verantwortlich ist. Der Wirkstoff bildet sich bei langer Sonnenbestrahlung. Des Weiteren beinhaltet das Öl zehn bis dreißig Prozent Menthol und Menthylester. Weitere Wirkstoffe sind zum Beispiel Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Carotinoide, Cholin, Azulene und Rosmarinsäure.
Gesundheitswirkungen, die das Immunsystem betreffen
Im Jahr 1998 konnten immunstärkende Eigenschaften der Pfefferminze nachgewiesen werden. Weiterhin sind antivirale Eigenschaften schon seit längerer Zeit bekannt. Durch den hohen Gehalt an ätherischem Öl wirkt die Pfefferminze gegen Bakterien und Parasiten. Das im Öl enthaltene Azulen wirkt Entzündungen entgegen. Eine Studie untersuchte die anti-entzündlichen Eigenschaften von L-Menthol im Vergleich zu Minzöl in vitro. L-Menthol ist ein Monoterpen mit entzündungshemmenden Eigenschaften. Es wirkte als Hemmfaktor auf die Entzündungsmediatoren Leukotrien B4, Prostaglandin E2 und Interleukin-1β, allesamt Botenstoffe des Immunsystems. Daraus ergibt sich eine neue Perspektive für den therapeutischen Einsatz von L-Menthol bei entzündlichen Erkrankungen. Neueste Untersuchungen am Tier zeigten, dass das in der Minze enthaltene Flavonoid-Glykosid Luteolin-7-O-Rutinosid hemmend auf die Histaminfreisetzung aus peritonealen Mastzellen bei Ratten und damit anti-allergisch wirkt.
Mögliche therapeutische Anwendungsgebiete der Pfefferminze
Die Minze findet bereits vielerlei Einsatz bei körperlichen Beschwerden und ist im Handel unter anderem in Form von Tees, Bonbons und Tropfen erhältlich. Da sie sich wie oben beschrieben hemmend auf die Histaminfreisetzung auswirkt – einem Prozess, der bei allergischen Reaktionen stattfindet – gehen die Wissenschaftler von einem klinischen Nutzen der Minze bei den Symptomen der allergischen Rhinitis aus.
Risiko allergischer Reaktionen auf Pfefferminze
Wie beim Salbei handelt es sich hier um ein Lippenblütengewächs, deren allergenes Potenzial schon vor einigen Jahren beschrieben wurde. Allergiker sollten deshalb vor der Anwendung von Minze genau klären, ob allergische Reaktionen auf Inhaltsstoffe dieser Pflanze ausgeschlossen werden können.