Als erstes an die Dauermedikamente denken
Aber was sollten Sie einpacken? „Das hängt vom Urlaubsort und der Dauer Ihres Aufenthalts ab“, so die Expertin. „Wenn Sie chronisch krank sind und ohnehin täglich Medikamente brauchen, kommen die natürlich als erstes in den Urlaubskoffer. Bei insulinpflichtigen Patienten ist es wichtig, zu beachten, dass sich bei Interkontinentalflügen die Zeit verschiebt. So ist die Abenddosis für Insulin sonst plötzlich morgens. Besprechen Sie dies unbedingt vorher mit Ihrem Hausarzt.“
Anstrengende Flugreisen, Zugluft beim Transfer und eine ungewohnte Klimaanlage können dem Immunsystem zu schaffen machen. „Nicht selten landet man mit einer dicken Erkältung. Ein paar Lutschtabletten, Hustenlöser, ein Schnupfenspray, Schmerztabletten, ein Fieberthermometer und fiebersenkende Mittel sollten daher im Gepäck sein.“
Pflaster, Salben und Mittel gegen Durchfall
Ein paar Pflaster und ein Verband gehören ebenfalls in den Koffer. „Empfehlenswert sind auch eine elastische Binde für Verstauchungen und Prellungen sowie eine kühlende, abschwellende Creme,“ so die Medizinerin. „Eine kleine Tube jodhaltiger Salbe für offene Stellen und Desinfektionsspray können auch nichts schaden. Nehmen Sie auch eine kleine Pinzette mit für Splitter.“ Wer ungewohnte Fußmärsche plant, sollte auch an spezielle Blasenpflaster denken, mit denen man am nächsten Tag gleich weiterwandern kann.
„Gängige Urlaubserkrankungen sind Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt“, weiß Dr. Zugenmaier. „Lassen Sie sich von Ihrem Arzt Produkte empfehlen, die den Magen beruhigen und eventuell auftretenden Durchfall stoppen.“ Wer einen niedrigen Blutdruck hat, sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, denn ein niedriger Blutdruck wird bei Hitze eher noch niedriger.
Wichtiges zum Sonnenschutz
Selbstverständlich darf in einer Reiseapotheke der Sonnenschutz nicht fehlen. „Heute nimmt man Produkte mit einem sehr viel höheren Lichtschutzfaktor als noch vor zwanzig, dreißig Jahren. Für die ersten Urlaubstage empfiehlt sich in südlichen Ländern ein Lichtschutzfaktor über 40, insbesondere, wenn Sie sehr hellhäutig sind“, rät Dr. Zugenmaier. „Sicherheitshalber können Sie noch ein Mittel gegen Sonnenbrand einstecken. Auch an Mückenschutz sollten Sie denken und an eine kühlende, antiallergische Creme, eventuell mit einem leichten Cortisonanteil, falls Sie dennoch gestochen werden.“
Wer lange Flugzeiten vor sich hat, dem empfiehlt Dr. Zugenmaier viel zu trinken und Kompressionsstrümpfe für die Reise. „Sie verhindern eine Thrombose und sehen – je nach Hersteller – mittlerweile sogar ganz gut aus.“