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Die homöopathische Behandlung von Säuglingen

Homöopathie für Babys bei typischen Beschwerden der Säuglingsperiode

Probleme wie Erbrechen von Milch, Schluckauf, Koliken, Unruhe, extremes Schreien, Schnupfen, Windelausschlag und Zahnungsbeschwerden lassen sich homöopathisch behandeln.

Im Allgemeinen reagieren Kinder sehr gut auf homöopathische Mittel. Ihre Lebensenergie scheint eine hohe Empfänglichkeit für die Mittel zu besitzen, selbst wenn nicht immer die bestmöglichste Arznei verschrieben wurde. Deshalb können die homöopathischen Mittel durchaus zur Selbstbehandlung herangezogen werden. Die Behandlung unsere Kleinsten unterscheidet sich im Prinzip wenig von der Behandlung größerer Kinder. Schwierigkeiten kann es bei den Symptomen geben. Hier müssen die Eltern das Baby oder Kleinkind unter Einsatz aller Sinne beobachten. Welche Gebärden macht es, wie ist seine Stimmung, lacht oder weint es? Wie ist Struktur und Farbe der Haut, schwitzt, fröstelt es? Wie sieht die Zunge aus, wie sind die Farbe und der Geruch des Urins oder Stuhls, wie riecht das Baby im Allgemeinen?

Wenn bei den nachfolgenden Krankheitsbildern nicht anders angegeben, wählt man als Potenz D6, die 3 bis 4 mal täglich gegeben wird. 3 Globuli können den Babys in die Backentasche gelegt oder, in Wasser aufgelöst, ein paar Tropfen davon eingeflößt werden.

Globuli gegen Erbrechen und Schluckauf der Säuglinge

  • Aethusa – Erbrechen der Milch im Schwall, gleich danach tritt wieder Hunger auf.
  • Belladonna – Schluckauf nach der Nahrungsaufnahme. Das Baby überstreckt sich.
  • Cuprum – Erbrechen der Milch in kleinen Portionen. Sie läuft geronnen aus dem Mundwinkel, meist durch Luftschlucken. Dieses Mittel ist auch hilfreich, wenn das Erbrechen seit der Geburt besteht. Außerdem hilft es auch bei Schluckauf, wenn ein wenig geronnene Milch aus dem Mundwinkel rinnt.
  • Ignatia – wenn dieses Mittel angezeigt ist, wird die normale Flaschennahrung abgelehnt oder erbrochen. Dagegen werden nicht altersgemäße Speisen verlangt und auch behalten.
  • Magnesium phosphoricum – hilft bei Erbrechen von Muttermilch und Schluckauf, bei dem sich das Baby zusammenkrümmt.

So kann man Koliken homöopathisch begegnen

  • Belladonna – die Kolik tritt plötzlich auf. Der Bauch ist berührungsempfindlich. Der Säugling überstreckt den ganzen Körper, da es so zur Besserung kommt.
  • Carbo vegetabilis – schon während des Trinkens tritt Unruhe und Schreien auf. Das Gesicht ist blass und das Baby hat einen Trommelbauch. Aufstoßen ist erst lange Zeit nach der Mahlzeit möglich.
  • Chamomilla – die auslösende Ursache kann Ärger sein. Kolik mit plötzlichem, heftigem Schmerz. Das Kind krümmt sich und wälzt sich hin und her, mit wütendem, schrillem Schreien.
  • Colocynthis – Kolik, bei der das Kind die Beine an den Bauch zieht und Druck lindert. Es windet sich in alle Richtungen und hat große Schmerzen. Die Koliken kommen und gehen plötzlich.
  • Lycopodium – Kolik nach allem, was das Kind isst, Druck verschlechtert, warme Getränke bessern. Zu Schreitouren kommt es überwiegend zwischen 16 Uhr und 20 Uhr. Das Aufstoßen ist quälend. Blähungsabgang bringt nur kurzzeitig Besserung. Das Baby wird beim Trinken schnell müde.

Auch das unruhige Schreikind wird dank Homöopathie gelassener

  • Belladonna – der Schlaf ist oberflächig. Das Gesicht ist rot und weist Stirnschweiß auf. Eine Verschlechterung tritt in den Abendstunden auf. Die Schreiattacken sind zwischen 20 Uhr und 22 Uhr besonders heftig.
  • Chamomilla – unerträgliches, schrilles Schreien mit rotem Kopf. Hin- und Herwiegen oder Tragen bessert. Sollte es durch Kamillentee schlimmer werden, ist Chamomilla das richtige Mittel.
  • Cuprum – dieses Mittel hilft Babys, die von Geburt an zappelig sind. Arme und Beine sind ständig in Bewegung. Es schreit Tag und Nacht, auch wenn es keinen Hunger hat. Hier gibt man Cuprum einmalig in D30. Wenn das Kind nach 24 Stunden nicht ruhiger geworden ist, wiederholt man die D30 noch einmal. Wenn es danach zu keiner Besserung kommt, muss man auf ein anderes Mittel wechseln. Anderenfalls gibt man Cuprum D12 immer einmalig bei Bedarf.

Homöopathische Hilfe bei Schnupfen im Säuglingsalter

  • Sambucus – die Säuglinge ringen nachts nach Luft. Sie können wegen der behinderten Nasenatmung schlecht saugen und müssen immer wieder unterbrechen, um Luft zu holen. Das Sekret ist weißlich-zäh. Hin und wieder kommen Husten und Fieber dazu.
  • Hydrastis – Säuglingsschnupfen mit gelblichem, zähem Sekret. Die Nasenlöcher sind rot und wund.
  • Luffa – hilft ganz zu Beginn, wenn die Nase noch verstopft ist und im zweiten Stadium, wenn die Nasenatmung wieder frei wird.
  • Allium cepa – wird gegeben, wenn der Schnupfen reichlich fließt und das Sekret wundmachend ist. Der Schnupfen tritt meist nach nasskaltem, windigen Wetter auf.

Auch Windeldermatitis bekommt man mit Homöopathie in den Griff

  • Acidum benzoicum – trotz jedmöglicher Salbenbehandlung kommt es zum Wundsein. Der Urin riecht stechend, ähnlich Salmiakgeist und ist scharf.
  • Medorrhinum – um die Genitale und das Gesäß findet sich eine diffuse Röte. Bei Jungs ist die Penisspitze ebenfalls wund. Das Mittel wird bei Windeldermatitis und Ähnlichem häufig eingesetzt.
  • Thuja – hilft bei nässendem, streng riechendem Ausschlag um Genitale und After.

Und welche homöopathischen Mittel helfen bei Zahnungsbeschwerden?

  • Chamomilla – Zahnungsbeschwerden mit außerordentlichen Schmerzen, Geschrei und Wut. Nur eine Gesichtshälfte ist rot und heiß. Es kann zu grün-schleimigem Durchfall kommen.
  • Ferrum phosphoricum – Zahnungsbeschwerden mit erhöhter Temperatur und geschwollenem Zahnfleisch. Das Kind fühlt sich wohl und spielt. Nachts ist alles schlimmer. Durchfall tritt auf.
  • Podophyllum – Zahnungsbeschwerden mit heftigem, stinkendem Durchfall, der gelb-schleimig ist. Beide Wangen sind rot.