Eine persönliche Zeitung für das Ehepaar bereichert jede Hochzeit. Das Erstellen einer individuellen Hochzeitszeitung erfordert viel Zeit und Engagement, ist aber die Mühe Wert und gleichzeitig ein tolles Geschenk.
Kaum ein Geschenk bietet so vielfältige, persönliche und kreative Gestaltungsmöglichkeiten wie die Hochzeitszeitung, der eigenen Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und überraschen Sie so nicht nur das Brautpaar, sondern bringen Sie damit gleichzeitig die Gäste zum Lachen und zum Staunen.
Die Planung der Hochzeitszeitung sollte möglichst früh beginnen
Ob die Hochzeitszeitung offiziell geplant ist oder als Überraschung erst am Tag der Hochzeit präsentiert wird muss von der konkreten Situation abhängig gemacht werden. In jedem Fall sollte mit einem ausreichenden Puffer – am besten vier bis fünf Monate vor der Hochzeit – eine erste Besprechung des Zeitungsteams erfolgen, bei der vor allem Ideen gesammelt und Zuständigkeiten verteilt werden. Ganz wichtig dabei ist, dass alle Fäden bei einer gut zu erreichenden Person zusammen laufen, die einen Gesamtüberblick hat und als Schaltstelle fungiert. Des Weiteren müssen Zuständigkeiten in den Bereichen Textredaktion, Layout, Bilder und Fotos, Karrikaturen, Finanzen und Produktion verteilt werden. Aber Vorsicht: Je mehr Personen verantwortlich sind, umso mehr Koordinationsarbeit ist erforderlich. Einige Ressorts können auch problemlos zusammengefasst werden, zumal eine enge Zusammenarbeit in jedem Fall vorausgesetzt wird.
Die ersten Schritte bei der Erstellung einer Hochzeitszeitung
Direkt zu Beginn sollte die Finanzierung geklärt werden, denn davon hängen unter anderem der Umfang, die Auflage und das Layout der Zeitung ab. Anschließend werden erst einmal Vorschläge zu Layout, Themen und Inhalten gesammelt und notiert, die im Budgetrahmen zu verwirklichen sind. Am Ende der ersten Sitzung sollten noch höchstens zwei Alternativkonzepte zur Auswahl stehen und bereits konkrete Vorstellungen existieren. Nun müssen Autoren und kreative Köpfe gewonnen werden. Für eine möglichst große Bandbreite der Beiträge sollte die Gästeliste mit E-Mail Adressen oder Telefonnummern vorliegen. Zur Kommunikation kann am besten die E-Mail genutzt werden, weil so gleichzeitig mehrere Adressaten erreicht und die Beiträge direkt mitgeschickt werden können. Bevor eine Besprechung geschlossen wird, muss der Termin für das nächste Treffen stehen und jeder ist mit einer oder mehreren Aufgaben ausgestattet. Bei den folgenden Besprechungen werden dann das Layout konkretisiert und neue Vorschläge eingearbeitet.
Durch ein Thema oder ein Vorbild kann das Layout der Hochzeitszeitung bestimmt werden
Beim Layout sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Geben Sie der Zeitung ein durchgängiges Thema, das mit dem Brautpaar in Verbindung steht (Sport, Reisen oder ein Hobby) oder lehnen Sie das Layout an eine Lieblingszeitschrift an. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie der Titelseite und dem Inhaltsverzeichnis schenken. Platzieren Sie ein besonders markantes Foto (vielleicht auch eine Kollage) auf der Titelseite und wählen Sie einen möglichst persönlichen Titel. Die Überschriften einiger Beiträge platzieren Sie ebenfalls auf der Titelseite. Verwenden Sie auch im Inhaltsverzeichnis zahlreiche Fotos und fügen Sie eventuell kurze Inhaltsangaben ein. Das Inhaltsverzeichnis können Sie auch thematisch in Anlehnung an eine Lieblingszeitschrift gliedern.
Arbeiten Sie in dem Heft mit Seitenvorlagen, einer Seitennummerierung und Kopf- sowie Fußzeilen, um eine einheitliche Formatierung zu erreichen. So müssen die gelieferten Texte nur noch eingefügt werden. Verwenden Sie ruhig zwei oder drei Spalten, das ist üblich in Zeitschriften und fördert die Lesbarkeit. Achten Sie auf die Einheitlichkeit bei Schriftart- und -größe, platzieren Sie immer wieder Fotos und andere Elemente, damit die Beiträge nicht zu textlastig werden. Denken Sie in jedem Fall auch an einen ausreichend großen Rand für die Bindung.
Platzieren Sie viel Individuelles und wenig Standardbeiträge in der Hochzeitszeitung
Nutzen Sie die große Vielfalt einer Hochzeitsgesellschaft und nehmen Sie möglichst viele individuelle Beiträge auf. Verzichten Sie weitgehend auf kopierte Standardbeiträge aus dem Internet oder älteren Zeitungen, stellen Sie vielmehr die Besonderheit des Brautpaares heraus. Neben Artikeln aus der Schulzeit, dem frühen Freundeskreis oder aus dem Urlaub können dies Ratschläge, Interviews mit Freunden, nette Anekdoten, lustige Ratschläge, Karikaruren, Portraits und natürlich ganz viele Fotos sein. Organisieren Sie Fotos aus Kindheit und Jugend von Eltern, Großeltern und alten Freunden, fügen Sie ruhig ganze Fotoseiten ein – auch bearbeitete Fotos können genutzt werden.
Der Computer ist eine große Hilfe beim Erstellen der Hochzeitszeitung
Wenn möglich sollten Sie die Hochzeitszeitung am Computer erstellen. Sie haben dort vielfältige Möglichkeiten, mit kostenlosen Programmen ein professionelles Layout zu erstellen. Texte können Sie komfortabel mit Open Office erstellen und formatieren, die Titelseite problemlos mit Inkscape entwerfen. Mit Scribus ist sogar eine professionelle DTP-Software kostenlos erhältlich. Fotos können umfassend mit der Bildbearbeitungssoftware Gimp bearbeitet und ggf. mit Effekten versehen werden.
Druck und Bindung der Hochzeitszeitung hängen vor allem vom Budget ab
Bei der Zeitungsgröße kann sich zwar auch an einer Tageszeitung orientiert werden, deutlich praktischer ist aber meist das klassische A4-Zeitschriftenformat. Gedruckt werden kann die Zeitung in einem Copy Shop, wobei auf Rabatte bei größeren Mengen zu achten ist. Bei der Bindung gibt es vielfältige Möglichkeiten, die vor allem von der persönlichen Präferenz abhängen: Spiral-, Leim-oder Klemmbindungen können ebenso verwendet werden wie eine Heftung oder die Blätter werden auf ein A3-Format gedruckt, ineinander gelegt und mit einem Faden gebunden. Ob die Zeitung in Farbe gedruckt wird, hängt von der Auflage und dem Budget ab, möglichst sollte aber wenigstens die Titelseite farbig sein. Haben Sie sich für einen schwarzweißen Druck entschieden, können Sie eine farbige Ausgabe auch kostengünstig im PDF-Format auf CD beilegen oder als Download im Internet bereitstellen.
Nun muss die Zeitung nur noch wirksam unter die Hochzeitsgesellschaft gebracht werden. Sie kann entweder durch einen Zeitungsjungen in Szene gesetzt oder still und heimlich auf den Tischen verteilt werden. Oft eignet sich die Zeit vor dem Essen gut für das Verteilen: so kann die Zeit überbrückt werden und die Gäste erhalten reichlich Gesprächsstoff für den weiteren Abend.