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Die Gallenblase: Was sie macht und wie wichtig sie ist

Wir brauchen die Gallenflüssigkeit, um Fett zu verdauen. Doch wer nicht maß hält oder Stress hat, gefährdet die Gallenfunktion.

Sprichwörter wie „Mir läuft die Galle über“ oder: „Mir kommt die Galle hoch“ sind Sinnbilder für unterdrückte Wut, die sich ihre Bahn schlägt. Manchmal spukt auch jemand Gift und Galle. Im wirklichen Leben haben wir jedoch eher ein Problem, wenn zu wenig Galle produziert wird.

Wo die Gallenblase sitzt und was sie tut

Dieses hellgelbe Sekret wird zwischen den Mahlzeiten von der Leber produziert und von der an der Unterseite der Leber liegenden Gallenblase aufgefangen. Nach den Mahlzeiten gibt dieses birnenförmige Hohlorgan den Gallensaft an den Darm ab. Dort sorgt die Galle dafür, dass Nahrungsfette aufgespaltet werden können und neutralisiert zudem den sauren Speisebrei. Damit macht sie so manches fette, ungesunde Essen für den Darm bekömmlich. Wird nicht genug Galle produziert, können Fette nicht verdaut werden und bleiben wie Ballast im Darm. Völlegefühl, Druck und Blähungen sind die Folgen.

Die Gallenblase entzündet sich häufig

Jeder Vierte in Deutschland hat Probleme mit der Gallenblase. Frauen sind dabei fünf Mal häufiger betroffen als Männer, Übergewichtige mehr als Schlanke. Besonders häufig kommt es zu akuten Entzündungen (Cholecystitis), die sich vor allem durch Schmerzen in der Bauchregion äußern. Große, fettreiche Mahlzeiten, aber auch andauernder Stress fördern ihre Entstehung. Chronische Gallenblasenentzündungen werden hauptsächlich von Gallensteinen verursacht, die lange unbemerkt bleiben. Meist kommt es erst zu Schmerzen, wenn die Steine bereits sehr groß sind oder in die Gallengänge wandern.

Lifestyle-Tipps, damit Sie auch morgen noch Galle produzieren

In der Schulmedizin wird die Gallenblase bei Problemen schnell entfernt, weil sie als nicht unbedingt lebensnotwendig gilt. Wer sich jedoch maßvoll, fettarm und gesund ernährt und einen harmonischen Lebensstil pflegt, kann sich die Gallenblase ein Leben lang gesund erhalten. Dazu gehört, langsam zu essen und gut zu kauen. Dabei sollte das Essen weder zu kalt noch zu heiß sein. Regelmäßige, kleine Portionen sind leichter verdaulich als eine üppige Mahlzeit am Tag. Fettreiche, panierte, geräucherte, süße Speisen und Alkohol sollten selten auf dem Plan stehen, stattdessen mehr Vollkornprodukte, Gemüse und magere Milchprodukte. Sie werden auch bei Verdauungsproblemen gut vertragen

Bitterstoffe regen die Fettverdauung an

Früher hatte die tägliche Nahrung einen viel höheren Anteil an Bitterstoffen als heute. Erst seit kurzem weiß man, dass pflanzliche Bitterstoffe die Fettverdauung anregen. Wer Probleme hat, sollte zu Beilagen wie Radicchio, Artischocken oder Chicoree greifen.

Auch ein Tee aus Löwenzahn, Pfefferminzblättern, javanischer Gelbwurz und Schafgarbenkraut soll den Gallenfluss anregen und Beschwerden im Bereich der Gallenblase und des Gallenabflusses lindern. Es gibt ihn als fertige Mischung in Apotheken. Auch ein Tee aus Schöllkraut gilt als Gallenwegstherapeutikum.