Ursachen und Hintergründe der Zuckerkrankheit. Ob jemand an einem Diabetes Typ II erkrankt, hängt nicht nur von den Genen ab. Die häufigsten Ursachen der Zuckerkrankheit sind Ernährungsfehler und Übergewicht.
„Sie haben Diabetes Typ 2!“. Diesen Satz hören immer mehr Menschen in Deutschland von ihrem Arzt. Oftmals besteht die Krankheit schon mehrere Jahre, bevor sie erkannt wird. Typische Symptome bleiben meist aus. Für viele Patienten ist die Diagnose völlig unerwartet und es stellt sich die Frage, wie es soweit kommen konnte.
Risikofaktoren eines Diabetes mellitus Typ II
Neben der erblichen Komponente gibt es einige andere Faktoren, die bekanntermaßen das Risiko, an einem Diabetes Typ II zu erkranken, erhöhen. Übergewicht, mangelnde körperliche Bewegung und eine kalorienreiche Ernährung sind solche Faktoren. Durch sie kann der Zuckerstoffwechsel ins Ungleichgewicht geraten. Auf Dauer entwickelt sich eine Insulinresistenz, die zu einem Diabetes führen kann.
Der gesunde Zuckerstoffwechsel
Durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel, beispielsweise nach dem Essen, wird in der Bauchspeicheldrüse Insulin gebildet. Insulin ist ein Hormon, das die Gewebe wie Muskeln oder Leber veranlasst, Zucker aufzunehmen. Zu diesem Zweck dockt das Insulin an bestimmte Rezeptoren der Gewebezellen an. Die Zellen werden sozusagen aufgeschlossen und der Zucker gelangt aus dem Blut in das Gewebe, wo er als Glykogen gespeichert wird. Folglich sinkt der Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse stellt daraufhin die Insulinbildung wieder ein.
Der Zuckerstoffwechsel bei Diabetes
Durch die ständige Aufnahme von kalorienreicher Nahrung ist der Körper einem dauerhaft hohen Blutzuckerspiegel ausgesetzt. Die Folge ist eine vermehrte Bildung von Insulin. Da Insulin für die Entfernung des Zuckers aus dem Blut verantwortlich ist, könnte man annehmen, dass der Zucker auch hier schneller in die Gewebezellen gelangt. Aber bei sehr hohen Insulinspiegeln verschlechtert sich auf Dauer das Bindungsvermögen des Insulins an die Rezeptoren. Zudem nimmt die Anzahl der Rezeptoren ab. Man spricht hierbei von einer Insulinresistenz. Somit kann das Hormon schlechter wirken, und der Zucker wird weniger schnell in Muskeln oder Leber eingelagert. Da der Zuckerspiegel nun immer noch sehr hoch ist, wird die Bauchspeicheldrüse weiterhin angeregt mehr Insulin zu produzieren. Es entsteht ein Teufelskreis.
Der gestörte Zuckerstoffwechsel hat auf Dauer Folgen: Die Bauchspeicheldrüse wird überlastet und die insulinproduzierenden Zellen – die Betazellen – gehen zu Grunde. Folglich kann Insulin nicht mehr in ausreichenden Mengen gebildet werden. Weniger Insulin bedeutet auch eine langsamere Abnahme des Blutzuckerspiegels. Dies kann später zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen, da ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel die Blutgefäße schädigt.
Diabetes vorbeugen
Ob jemand einen Diabetes Typ II entwickelt, hängt teilweise von den Genen ab. Das Risiko lässt sich jedoch durch eine ausgewogene Ernährung minimieren. Regelmäßige kleine Mahlzeiten halten den Zucker- und damit auch den Insulinspiegel im Gleichgewicht. In einigen Studien konnte gezeigt werden, dass das Diabetesrisiko mit Übergewicht steigt. Leichte Gewichtsabnahmen senken dagegen die Wahrscheinlichkeit eines Diabetes oft schon enorm. Auch sportliche Betätigung kann sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken.