Bürotaugliche Pflanzen begünstigen ein besseres Raumklima. Pflanzen am Arbeitsplatz sind der menschlichen Gesundheit sehr zuträglich. Welche Pflanzen trotzen den schlechten Bedingungen im Büro und sind widerstandsfähig genug?
Was für unsere Zimmerpflanzen in der Wohnung schon problematisch ist, vervielfacht sich am Arbeitsplatz: Temperaturschwankungen, trockene Luft, Staub und Lichtmangel – und das besonders in den Wintermonaten. Zimmerpflanzen am Arbeitsplatz haben es noch schwerer als unsere Zimmergenossen zu Hause: Durch ständig laufende Heizungen und Klimaanlagen, schlecht gelüftete Räume, aber auch Arbeitsgeräte wie Computer, Bildschirme, Drucker, Kopierer und Faxgeräte, die reichlich Wärme in die Umgebung abgeben, sinkt die Luftfeuchtigkeit auf 30 Prozent; die ideale Luftfeuchtigkeit für geschlossene Räume liegt bei 50 Prozent. Augenreizungen, Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Belastung der Atemwege können die Folge sein.
Grün- und Zimmerpflanzen verbessern das Büroklima erheblich, denn Schadstoffe werden aus der Luft abgebaut und Sauerstoff wird produziert. Grün ist zudem gut für die Augen. Pflanzen bewirken ein freundlicheres Arbeitsumfeld, sie fördern Konzentrationsfähigkeit und Gesundheit des Beschäftigten. Doch welche Pflanzen sind widerstandsfähig genug und halten den Gegensätzen am Arbeitsplatz stand?
Luft säubernde Pflanzen
Pflanzen verdunsten über ihr Blattwerk Wasser, das heißt je größer die Blätter sind, desto mehr Feuchtigkeit wird an die Umwelt abgegeben und damit die Luft gereinigt. Hierfür sind unter anderem besonders Dattelpalme, Riemenblatt und Gummibaum geeignet:
Die Dattelpalme – Phoenix canariensis
Sie stammt – wie der Name schon verrät – von den kanarischen Inseln und gehört zu den Fiederpalmen. In unseren Breitengraden erfreut sich die Dattelpalme großer Beliebtheit und zählt zu den meistgekauften Zierpflanzen. Ihre Früchte sind zwar ungiftig, schmecken jedoch nicht und gelten in Fachkreisen als ungenießbar. Die Dattelpalme sollte einen sehr hellen Standort haben, durchaus mit Sonneneinstrahlung und sehr hohen Temperaturen in den Sommermonaten, so zum Beispiel an einem Südfenster; sie dankt es mit einem starken Wachstum. Stellt man sie halbschattig, wächst sie etwas langsamer. Ihr Wasserbedarf richtet sich nach dem Standort: Steht sie sehr heiß, muss reichlich gegossen werden, sonst mittelmäßig. Überwintert wird sie am besten bei zehn Grad, hier darf nur sehr wenig gegossen werden. Ein luftdurchlässiges und leicht saures Substrat empfiehlt sich bei jüngeren Pflanzen, ältere können in normaler Gartenerde gehalten werden.
Der Gummibaum – Ficus elastica
Er gehört zur Familie der Maulbeerbaumgewächse und stammt aus Asien. Gummibäume können bei guter Pflege bis zu fünf Meter groß werden, wobei es ratsam ist, sie regelmäßig zu stutzen, damit der Baum nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wächst. Der Ficus elastica benötigt wenig Wasser und ist äußerst robust. Am besten wässert man den Gummibaum, indem man den gesamten Topf in Wasser taucht, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Er steht gern an einem hellen Standort bei Zimmertemperatur, aber nicht in unmittelbarer Heizungsnähe. Düngen sollte man etwa alle zehn bis 14 Tage und die großen Blätter von Staub befreien.
Pflanzen für halbschattige bis schattige Büroräume
Für Büroräume, die eher lichtarm sind, eignen sich besonders Grünlilie, Fensterblatt und Usambaraveilchen:
Die Grünlilie – Chlorophytum
Die Grünlilie ist eine äußerst robuste Pflanze, die ebenso an hellen wie dunklen Standorten gut wächst. Auch Temperaturschwankungen verkraftet sie sehr gut, sie verträgt kühle Temperaturen genauso gut wie stickige Wärme. Diese Pflanze ist sehr pflegeleicht. Wenn sie mal zwei bis drei Tage überhaupt kein Wasser bekommt, macht es ihr auch nichts aus. Je nach Raumtemperatur wird normal bis reichlich gegossen, dabei ist Staunässe aber unbedingt zu vermeiden! Gelegentliches Besprühen bekommt ihr sehr gut. In breiten Blumentöpfen mit normaler Blumenerde fühlt sich die Grünlilie bereits wohl. Gedüngt wird an einem warmen Standort etwa einmal im Monat. Hat man die Möglichkeit, die Pflanze im Winter etwas kühler zu stellen, so düngt man von März bis September wöchentlich.
Das Fensterblatt – Monstera deliciosa
Das Fensterblatt ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Es stammt aus Südamerika und gehört den Lianen an. Wenn die Zimmertemperatur nicht unter 20 Grad fällt, kann man die Monstera deliciosa sehr gut bei normaler Zimmertemperatur halten. Die leicht zu pflegende Pflanze mag es gleichmäßig feucht, aber keineswegs nass; Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Ebenso wenig sollte man die Erde austrocknen lassen. Der Standort sollte hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Im Frühjahr und Sommer alle zwei Wochen düngen, im Herbst und Winter alle vier. Zur Unterstützung des Wachstums gibt man ein handelsübliches Gitter für Zimmerpflanzen in den Topf, damit die Pflanze Kletterunterstützung hat. Das Fensterblatt kann bei guter Pflege sehr groß werden.
Das Usambaraveilchen – Saintpaulia ionantha
Das blütenreiche Usambaraveilchen ist in den Bergen Tanzanias beheimatet. Die Pflanze erfreut sich großer Beliebheit. Beim Kauf sollte man darauf achten, keine Miniaturpflanzen zu erwerben, sondern die normal großen mit zehn bis 15 Zentimetern Höhe, denn nur diese Pflanzen entwickeln sich stark und sind damit überlebensfähig. Usambaraveilchen mögen es ganzjährig warm bei einem hellen bis halbschattigem Standort. Direkte Sonneneinstrahlung ist unbedingt zu vermeiden. Die ideale Temperatur beträgt 20 bis 22 Grad, im Winter nicht unter 18 Grad. Die Pflanze sollte mäßig feucht gehalten, das begünstigt eine lang anhaltende Blütenpracht. Wenn die Möglichkeit besteht, gießt man sie mit leicht handwarmem Wasser und von unten, da die Blätter kein Wasser vertragen. Wegen Fäulnisgefahr darf im Untersetzer kein Wasser stehen bleiben. Gedüngt wird einmal pro Woche. Die Erde sollte humusreich und schwach-sauer sein, normale Blumenerde bekommt ihr auch gut.
Bei ungünstigen Bedingungen wachsen selbst in ganz lichtarmen Räumlichkeiten noch Schuster-, Hanf- und Zwergpalme. Zyperngras, Elefantenohr, Buntnessel und Pelargonie benötigen jedoch viel Sonne. Äußerst dekorative und pflegeleichte Büropflanzen sind außerdem die Palmlilie, die Efeutute und der Drachenbaum.
Weitere Vorteile für den Menschen
Neben den bereits erwähnten Vorzügen tragen Pflanzen im Büro dazu bei, den Lärmpegel erheblich zu reduzieren. Damit wird Stress gemindert, die Leistungsfähigkeit gefördert, so dass der Beschäftigte ausgeglichener ist und damit mehr Freude an der Arbeit und innere Zufriedenheit erlangen kann.