Sinn für Schönheit und Bildung, Feinfühligkeit und die Gabe der Intuition. Dies sind nur die hervorstechendsten Merkmale, die dem Hasen, dem Tier des Jahres 2011, in der chinesischen Astrologie nachgesagt werden. Denn er gilt auch als schwer berechenbar und undurchschaubar, in geschäftlichen Dingen geschickt, in der Partnerschaft treu, aber auch launisch.
Die Bedeutung der chinesischen Astrologie
Bereits an dieser Auswahl von Eigenschaften eines der zwölf Tiere aus dem chinesischen Tierkreis wird mehr als deutlich, wie umfangreich die chinesische Astrologie, die dort eine weit höhere Wertschätzung als das europäische Gegenstück bei uns genießt, sich den Herausforderung des Lebens stellt. Sie dient dabei vor allem dem im Alten China obersten Ziel des Lebens, in Harmonie mit sich und seiner Umwelt zu leben. Die asiatische Astrologie kann nach chinesischer Überzeugung dabei helfen. Diese Überzeugung geht so weit, dass sich Chinesen durchaus auch mal nicht nur mit Namen, sondern gleich auch mit ihrem „Geburtstier“ des Tierkreises vorstellen. Sogar die Vergabe von Jobs kann durch dieses beeinflusst werden, je nach Überzeugung welches Tier für welche Aufgabe am Besten geeignet sein könnte.
Mythischer Ursprung der chinesischen Astrologie
Heute ist der chinesische Tierkreis, der im Gegensatz zum europäischen nicht nach Monaten, sondern nach Jahren berechnet wird, eng mit dem Namen Buddhas verbunden. Ursprünglich soll er jedoch auf zwei mythische Kaiser zurückgehen, die lange vor Buddha gelebt haben sollen: Fu Xi und der „Gelbe Kaiser“ Huang Di, zwei der fünf mythische Ur-Kaiser, denen die Erschaffung aller grundlegenden Elemente der chinesischen Zivilisation , von der Lehren des Feng-Shui über die Trigramme des I-Ging Orakels, bis hin zur traditionellen chinesischen Medizin nachgesagt werden.
Wissenschaftlicher Ursprung der chinesischen Astrologie
Tatsächlich entwickelten diese Fundamente der chinesischen Zivilisation sich jedoch im Laufe von Jahrtausenden aus dem intensiven Studium der Sterne sowie der Beobachtung der Natur in Verbindung mit dem Wissen der Jäger, Sammler und Ackerbauer. Bis heute setzt sich das chinesische Schriftzeichen für „Wissenschaft“ aus den beiden Zeichen „ham“, was so viel bedeutet wie „in den Himmel schauen“ und „yu“, das der Bedeutung „die Erde betrachten“ entspricht, zusammen.
Daraus entwickelte sich schließlich auch die chinesische Astrologie, die sich jedoch aus wesentlich mehr zusammensetzt, als den Tierkreiszeichen und ihrer Eigenschaften: Auch die polaren Kräfte Yin und Yang sowie die als „Fünf Elemente“ bekannten Wirkkräfte Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall finden hier ihren Platz, wenn sie auch bisher nach europäischen Maßstäben nie wissenschaftlich erwiesen werden konnten. Doch käme wohl niemand in China auf die Idee, die chinesische Astrologie, die sich seit Jahrtausenden im Alltag bewährt hat, wissenschaftlich zu hinterfragen: Die Kunst des richtigen Lebens ist schließlich vor allem eine Sache der Erfahrung.