Weiterbildung in der Pferdetherapie. Für viele Menschen ist es ein Traum, Pferdeliebe zum Beruf zu machen. Pferdetherapeuten sind gesuchte Experten. Die Ausbildung verlangt jedoch einige Voraussetzungen.
Pferdetherapeuten legen im wahrsten Sinne des Wortes Hand an, um ihren vierbeinigen Patienten Gutes zu tun. Als begleitende Maßnahme zur Schulmedizin kann Pferdetherapie wirksam Gesundung und Gesunderhaltung von Pferden beeinflussen. Die Ausbildung ist anspruchsvoll und verlangt im Vorfeld langjährige Erfahrung im Umgang mit Pferden. Fundiertes Wissen und Können wird vermittelt. Die Pferdetherapie beinhaltet bewährte Methoden, die grundlegend erlernt werden müssen.
Das Thema Pferd zum Beruf machen
Wer den Wunsch hat, aktiv als Pferdetherapeut oder Pferdetherapeutin zu arbeiten, sollte neben seiner Zuneigung zu den edlen Tieren auch Geduld, Kraft und Beharrlichkeit besitzen. Weiterhin sollten Interessenten eine starke Beziehung zu Pferden aufbauen können, ausgeprägtes Einfühlungsvermögen und ein ausgeglichenes Naturell haben. Es ist keine voraussetzende berufliche Qualifikation in der Branche nötig, doch sind alternativ Zeiten eines Praktikums bei Heilpraktikern, Tierärzten oder Gestüten nachzuweisen.
Da Pferdetherapeuten einen ganzheitlichen Ansatz vertreten, erfasst die Ausbildung alle Aspekte rund um das Pferd. Man muss sich das Rüstzeug aneignen, um später aufgrund von Schmerzsymptomen Ursachen analysieren und behandeln zu können. Dazu gehört auch die Umfeldanalyse, Basiswissen und die Aneignung einer großen Anzahl von Methoden und Techniken.
Pferdetherapeuten begutachten die Gesamtsituation
Zeigt ein Pferd Unwohlsein und Schmerzsymptome, auffällige Störungen im Bewegungsapparat oder lahmt, wird unterstützend zur veterinärmedizinischen Behandlung ein Pferdetherapeut einbezogen. Die Pferdetherapie beginnt mit einer gründlichen Untersuchung des Pferdes selbst und seiner Symptomatik sowie einer Analyse von Futter, Haltungsbedingungen und Besonderheiten aller Art. Man muss aufmerksam und geduldig beobachten und analysieren, Ursachen sind nicht immer vordergründig erkennbar.
Ein Pferdetherapeut ist eine Art Detektiv. Sein Ziel ist es nicht allein, die Schmerzsymptome zu beseitigen. Gleichfalls will er alle auslösenden Faktoren der Erkrankung des Pferdes finden und Haltungsbedingungen verbessern. Pferdetherapeuten arbeiten intensiv mit Pferdehaltern, Tierärzten, Hufschmieden und Pferdepflegern zusammen. Das Pferd soll nicht nur gesund werden. Es soll auch gesund bleiben. Kenntnisse der Methodik müssen flexibel und passgenau angewendet werden.
Mit manueller Berührungstechnik Pferde heilen
Pferdetherapeuten arbeiten mit funktionellen Berührungsmethoden, um Störungen im Bewegungsapparat des Pferdes zu beseitigen. Diese Übungen erfordern teilweise relativ viel Kraft und Körperbeherrschung. Man muss aktive Dehnungsübungen durchführen, ganze Körperpartien des Pferdes anheben oder strecken. Insofern sollte man körperlich gut belastbar sein, wenn man dieses Berufsziel verfolgt.
Die Ausbildung beinhaltet Wissen zur Anatomie, Anamnesetechnik und Diagnostik. Verschiedene Berührungsstrategien der Physiotherapie und Osteopathie werden vermittelt. Die geeignete Ausbildung verbindet sinnvoll Theorie und Praxis, Massagetechniken und Therapiemethodik (von energetischer Behandlung bis zu Einsatzmöglichkeiten homöopathischer Wirkstoffe). Abschlussprüfungen bestehen aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen sowie einer schriftlichen Abschlussarbeit.
Richtlinien für die einheitliche Ausbildung fehlen
In Deutschland gibt es für die Ausbildung zum Pferdefachtherapeuten für Osteopathie und Physiotherapie keine einheitliche Vorschrift. Der Begriff des Pferdetherapeuten selbst ist rechtlich nicht geschützt. Doch in der Praxis trennt sich Spreu schnell vom Weizen. Ohne ausreichendes Hintergrundwissen und Erfahrung wird man diese Tätigkeit nicht erfolgreich ausüben können. Und da man sich in der Pferdewelt untereinander kennt, empfiehlt sich die etwa zweijährige Ausbildung in einer anerkannten und seriösen Einrichtung.
Ein Pferdetherapeut arbeitet auf Empfehlung und Erfolgsbasis. Will man in diesem Beruf bestehen und seine Existenz bestreiten können, kann dies nur durch ein solides Ausbildungsfundament gelingen. Ist man sich unschlüssig, kann ein Praktikum bei einem erfahrenen Pferdetherapeuten offene Fragen klären. Ein Mindestalter von 20 Jahren wird für den Ausbildungsbeginn empfohlen. Auch nach einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss erfordert diese Berufswahl permanentes Lernen und Weiterbildung, um immer aktuell auf dem Stand der Möglichkeiten zu bleiben.