Maskulin (m), feminin (f) oder neutrum (n)? Der, die oder das? Die Artikel im Unterricht „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF)
Mit einigen Tricks ist den Artikeln der deutschen Sprache beizukommen, auch und gerade als Teilnehmer eines Sprachkurses „Deutsch als Fremdsprache“.
1. Das biologische oder natürliche Geschlecht
Hier verhält sich die Grammatik ganz logisch: Der Kater, die Katze. Der Hund, die Hündin. Der Fuchs, die Füchsin (Tiernamen). Die Tante, der Onkel, die Mutter, der Vater (Verwandtschaftsbezeichnungen). Die meisten Berufsbezeichnungen bilden ihre weibliche Form mit der Endung -in, manche bekommen auch noch einen Umlaut. Also z. B. der Koch, die Köchin, der Architekt, die Architektin, der Lehrer, die Lehrerin und auch der Schüler, die Schülern, der Kursteilnehmer, die Kursteilnehmerin.
2. Genus nach Sachgruppen bzw. Bedeutung
2.1 Ein großer Bereich darin sind alle möglichen Zeitbegriffe (m)
– Tage: Sind im Deutschen maskulin (der Montag, der Dienstag …)
– Monate ebenfalls (der Januar, der Februar …)
– Jahreszeiten verhalten sich genauso (der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter)
– Tageszeiten sind ebenfalls männlich: Der Morgen, der Mittag, der Abend etc. Einzige Ausnahme: die Nacht!
2.2 Wetter bzw. Niederschläge und Himmelsrichtungen (m)
– Himmelsrichtungen: Der Norden, Süden, Osten, Westen.
– Winde und Niederschläge: der Regen, der Schauer, der Schnee, der Wind, der Reif, der Nebel.
– Automarken: der Ferrari, der Mercedes, der VW …
Alle Nomen aus dieser Gruppe sind ebenfalls maskulin.
2.3 Starker Alkohol (m)
– Starke Alkoholsorten sind alle männlich: der Sekt, der Wein, der Schnaps, der Whisky, der Cognac, der Wodka … Achtung: das Bier!
2.4 Viele Bäume und viele Blumen (f)
Die meisten Bäume (die Birke, die Tanne, die Buche) und Blumen (die Nelke, die Rose, die Gladiole) sind feminin.
2.5 Farbnamen
Farbnamen sind Neutra: Das Rosa, das Himmelblau, das Froschgrün etc.
3. Das Geschlecht der Substantive nach Endungen
Um sich diese besser merken zu können, empfiehlt es sich, aus den Endungen als kleine Merkhilfe Wörter zu basteln.
3.1 Feminine Endungen
Die Heitungkeiteischaftion: Das bedeutet, alle Nomen mit den Endungen -heit, -ung, -keit, -ei, -schaft und -ion sind feminin. Also z. B. die Freiheit (-heit), die Fröhlichkeit (-keit), die Bäckerei (-ei), die Mannschaft (-schaft), die Nation (-ion).
Hierher gehören außerdem alle Nomen auf -tät (die Nationalität), -ung (die Rechnung), -ie (die Harmonie), -ik (die Musik), -ur (die Kultur), -itis (die Brochitis). Und viele Wörter, die auf -e enden, also z. B. viele Gemüse- und Obstsorten, wie: die Kirsche, die Tomate, die Banane, die Orange etc. Leider gehören nicht alle Substantive auf -e hierher. Vorsicht ist u. a. geboten bei Name (der!) und Käse (der!).
Auch Substantive mit -t, die aus einem Verb gebildet wurden, sind meist feminin, z. B. die Fahrt.
3.2 Maskuline Endungen
Der Iglingorismus: Alle Substantive mit den Endungen -ig, -ling, -or, -ismus sind männlich: Der Honig (-ig), der König (-ig), der Frühling (-ling), der Motor (-or), der Kommunismus (-ismus) sind alle maskulin. Manche dieser Nomen fallen auch in zwei Sparten: Frühling ist maskulin, weil es a) eine Jahreszeit ist oder b) auf -ling endet.
Viele Nomen auf -el sind ebenfalls männlich: der Zettel, der Mantel, der Stiefel, der Apfel (aber: die Gabel!), und viele auf -er und -ich (der Koffer, der Meerrettich).
3.3 Sächliche Endungen
Das Tumchenamentum: Die Substantive auf -tum, -chen, -am, -ent, -um sind sächlich und haben den Artikel das. Das Altertum (-tum), das Mädchen (-chen ist schlicht und ergreifend ein Diminutiv, auch -lein gehört hierher und braucht den Artikel das, z. B. das Autolein), das Amalgam (-am), das Firmament (-ent), das Museum (-um).
Auch substantivierte Infinitive gehören hierher, also das Singen, das Lachen, das Tanzen.