Gesundheit bis ins hohe Alter: wer träumt nicht davon? Gibt es Wunderhormone oder kleine Pillen, die diesen Traum wahr werden lassen oder müssen wir selbst etwas tun?
Anti-Aging: Der Begriff ist seit der Jahrtausendwende in aller Munde. Dahinter steckt ein neuer Zweig der Medizin, bei dem es zum ersten Mal im Westen nicht um die Reparatur von Schäden, sondern um Prävention geht. Möglichen Schäden soll also vorgebeugt werden.
DHEA und Melatonin
Sich bis ins hohe Alter selbst versorgen und möglichst lange rege am Leben teilhaben zu können, ist das erklärte Ziel der Anti-Aging-Medizin. Am bekanntesten wurde dabei die Gabe bestimmter Hormone. Es gab regelrechte Wundermeldungen zu dem in der Nebenniere gebildeten Dehydroepiandrosteron oder dem Zirbeldrüsenhormon Melatonin. Längst hat sich der Hype darum wieder gelegt. Als wirklich sinnvolle Anti-Aging-Mittel gelten:
1. Co-Enzym Q 10
Dieses Enzym wird auch Vitamin Q 10 genannt und ist für die natürliche Energiebereitstellung im Körper von immenser Bedeutung. Das wurde in einer Studie wissenschaftlich belegt, für die Dr. Linus Pauling 1954 den Chemienobelpreis erhielt.
Co-Enzym Q 10 gibt’s hauptsächlich in fettreichen Lebensmitteln. Solange der Mensch jung ist, kann er eine für ihn ausreichende Menge Co-Enzym Q 10 selbst herstellen. Mit zunehmendem Alter lässt diese Fähigkeit nach. Dann gilt es, möglichst hochwertiges Q 10 zu substituieren.
2. Vitamin C
Vitamin C ist an allen lebenswichtigen Funktionen des Körpers beteiligt. Es hilft, Körperzellen aufzubauen, sie zu schützen und zu entgiften. Der Körper braucht Vitamin C zum Leben und zur normalen Entwicklung, kann es aber nicht selbst herstellen. Er ist daher darauf angewiesen, Vitamin C über die Nahrung oder auf einem anderen Weg zugeführt zu bekommen.
3. Vitamin E
Vitamin E ist ein fettlösliches Vitamin, das im Körper gespeichert werden kann. Es stabilisiert das Immunsystem und verhindert, dass Blutblättchen zusammenkleben. So werden Alterserscheinungen durch Vitamin-E-Gaben gemindert.
4. Enzyme
In jedem lebenden Organismus befinden sich unzählige, ganz verschiedene Enzyme. Ihre Aufgabe ist es, die Lebensfunktionen wie beispielsweise den Stoffwechsel, die Verdauung oder die Zellerneuerung zu steuern und zu erhalten. Wenn einem Körper auch nur wenige Enzyme nicht zur Verfügung stehen oder fehlen, kann dies bereits den Tod zur Folge haben.
5. Omega-3-Fettsäuren
Der Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen an Omega-3-Fettsäuren liegt bei etwa 400 mg pro Tag. Im Schnitt nehmen wir jedoch lediglich 100 mg zu uns. Um die fehlende Menge auszugleichen, müssten wir zwei bis drei Mal die Woche Fisch essen oder den Bedarf substituieren.
6. Methyl Sulfonyl Methan (MSM)
Das ist eine organische, biologisch aktive Schwefelverbindung, die in allen lebenden Organismen vorkommt. In der Anti-Aging-Medizin ist MSM als wirkungsvolles Entgiftungsmittel bekannt. Es kann Giftstoffe im Körper neutralisieren und deren Ausscheidung beschleunigen, selbst wenn es um Schwermetalle wie Quecksilber geht.
7. Selen
Das Spurenelement Selen gehört zu den Halbmetallen. Erst 1957 wurde entdeckt, dass es im Organismus eine lebenswichtige Rolle beim Stoffwechsel und als Schutzstoff vor Erkrankungen spielt. Es wird von Wissenschaftlern als essentiell bezeichnet, d.h. es muss unbedingt mit der Nahrung zugeführt werden.
8. Zink
Bei Zink handelt sich ebenfalls um ein essentielles Spurenelement. In den 1960er und 1970er Jahren wurde der Zusammenhang zwischen einem intakten Immunsystem und den Zinkvorräten im Körper des Menschen nachgewiesen. Auch für das Hormonsystem ist Zink von großer Bedeutung.
9. Grüner Tee
Dieses uralte Getränk stammt aus China und enthält so ziemlich alles, was in der Anti-Aging-Medizin als wichtig gilt: Die Vitamine A, B2, B12, C und E, die Mineralien Calcium, Eisen, Fluorid, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor und Zink, einige Pflanzenstoffe wie Catechine, Carotinoide und Flavonoide und die Gerbsäure Epigallo-Cathechin-3-O-Gallat, abgekürzt EGCG.
EGCG wirkt als Radikalfänger und soll Schadstoffe aus den Körperzellen schleusen. Zudem sagt man ihm eine Antikrebswirkung nach.
Keine Nebenwirkungen, keine Garantien
Alle hier aufgezählten Anti-Aging-Mittel haben keinerlei Nebenwirkungen und können relativ bedenkenlos gegessen, getrunken oder eingenommen werden. Aber jeder auf Anti-Aging spezialisierte Arzt wird seinen Patienten raten, sich nicht allein auf sie zu verlassen. Ein ausgewogenes Leben, ausreichend Schlaf, viel Bewegung, geistige Anregung und eine ausgewogene Ernährung sind die eigentlichen Hauptwaffen im Kampf gegen das Alter.