Die beste Diät ist gar keine Diät. Wer aber abspecken muss, kommt nicht um eine reduzierte Ernährung herum. Beim Durchhalten helfen ein paar einfache Tipps.
Eigentlich ist die Formel ganz einfach: weniger Kalorien essen als vom Körper verbraucht werden. Aber so einfach ist das nicht. Besonders wer unter starkem Übergewicht leidet, schafft es nur mit äußerster Mühe, seine Pfunde wieder loszuwerden. Jahrelange falsche Ernährungsgewohnheiten, denen nicht selten auch eine Essstörung zu Grunde liegt, haben den Körper nicht nur außer Form gebracht, sondern sind auch beste Voraussetzungen für das Entstehen von Folgekrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes. Spätestens dann gibt der Arzt die Empfehlung, eine Diät einzuhalten. Keine leichte Aufgabe für den Patienten, zumal sich viele Ärzte eher selten für die Ursache des massiven Übergewichts interessieren.
Es gibt keine Wunderdiät
Wenn dicke Menschen behaupten, sie würden sich mit ihren Pfunden wohl fühlen, kann man dieser Aussage kaum Glauben schenken. Es ist vielmehr die Ohnmacht, die die Betroffenen damit ausdrücken, entschlossen gegen ihr Problem vorzugehen. Oft liegen zahlreiche Diätversuche hinter ihnen, die zu 90% darin endeten, das sich das Gewicht durch den Jo-Jo-Effekt noch weiter erhöhte. Wer abspecken will, dem muss klar sein, dass dieser Prozess viel Geduld erfordert und nur über eine Umstellung der Ernährung bis ans Lebensende funktioniert. Man sollte sich von dem Begriff „Diät“ also ein- für allemal verabschieden. Die schwerste Phase beginnt gleich am Anfang, wenn der Körper immer wieder versucht in seinen alten Trott zurückzufallen. Deshalb gibt es hier ein paar Tipps.
Beim Abspecken gibt es nur vier Grundregeln
1. Ein Ziel setzen
Aber! Auch wenn es 40 oder 50 Kilos sind, die man loswerden möchte, darf das Ziel nicht gleich zu hoch gesteckt werden. Eine Gewichtsabnahme von 0,5 bis 1 Kilogramm in der Woche ist normal und gibt dem Körper Zeit, sich zu regenerieren. Bitte auch nicht an einem Gewichtsstillstand verzweifeln, der nach einigen Wochen kontinuierlicher Abnahme eintreten wird. Diese Zeit braucht der Körper, um die Haut zurückzubilden. Deshalb empfiehlt es sich, neben dem wöchentlichen Wiegen etwa alle vier Wochen die Körpermaße von Hüfte, Bauch, Oberarmen und Schenkeln aufzuschreiben. Wenn der Zeiger der Waage dann irgendwann stehen bleibt, kann man sich damit neu motivieren.
2. Fett- und Zuckerkonsum einschränken
Fett hat die meisten Kalorien und Zucker regt die Insulinproduktion zu stark an, sodass dadurch keine Fettverbrennung möglich ist. Allerdings benötigt der Körper zur Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen eine bestimmte Menge an Fett. Auch auf zuckerhaltige Speisen kann nicht dauerhaft verzichtet werden. Mit den richtigen Lebensmitteln kann man sich die Lebensqualität bewahren und muss auf nichts verzichten.
3. Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag trinken
Manchmal hilft schon ein Glas Wasser, um ein übergroßes Hungergefühl bis zur nächsten Mahlzeit zu überbrücken. Auch sollte jede Mahlzeit mit einem Glas Wasser eingeleitet werden, um den Magen schon einmal etwas zu füllen. Das Wasser, das ebenso gut auch durch zuckerfreien Tee ersetzt werden kann, hat darüber hinaus die Aufgabe, die Abbauprodukte des Körpers auszuspülen. Wenn man sich einfach vorstellt, dass jedes Glas Wasser einige Gramm Körperfett nach draußen spült, trinkt es sich doch gleich viel leichter.
4. Bewegung in den Alltag einbauen.
Natürlich fällt mit massivem Übergewicht jeder Schritt schwer. Auch hier ist es wichtig, in kleinen Schritten anzufangen, damit der Körper auch wirklich sein Fett abwirft und nicht die wichtige Muskelmasse schwinden lässt. Am Anfang sollte man einfach kleine alltägliche Aktivitäten in den Tagesablauf einplanen, wie z.B. bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine Station früher aussteigen und zum Ziel laufen, die Treppe anstatt den Lift benutzen oder mal mit dem Fahrrad einkaufen fahren. Mit jedem verlorenen Kilo wird der Körper belastbarer und es kann über andere Sportarten nachgedacht werden. Für stark Übergewichtige sind zur Schonung der Gelenke vor allem Schwimmen und Walking zu empfehlen.
Diät schränkt die Lebensqualität ein
Wer Diät halten muss, zweifelt sofort an seiner zukünftigen Lebensqualität. Sicher ist es nötig, die Energiezufuhr zu beschränken. Aber es ist nicht nötig, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Der ständige Verzicht ist die Ursache für das Scheitern der meisten Diäten. Jeder muss für sich selbst herausfinden, mit welchen Lebensmitteln am besten eine Gewichtsreduktion erzielt werden kann und dabei auch die Gaumenfreude nicht zu kurz kommt. Ein paar Anregungen und Durchhaltetipps findet man auch im Artikel „Diät ohne Qualen“. Wer es geschafft hat, seinem Wunschgewicht so nahe wie möglich zu kommen, wird dann mit einer viel höheren Lebensqualität belohnt.