Ein zweiwöchiger und mehrere Bundesländer übergreifender Stromausfall hätte laut eines Berichts katastrophale Auswirkungen.
Nach einem Bericht des Büros für Technologiefolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag sind die Folgen eines mehrere Bundesländer und zwei Wochen andauernden Stromausfalls nicht beherrschbar. Ein längerer Stromausfall hätte katastrophale Folgen. Diese Untersuchung hat der Innenausschuss des Bundestages in Auftrag gegeben. In diesem Bericht kommen die Autoren zu dem Schluss, dass selbst die Mobilisierung aller Kräfte die katastrophalen Auswirkungen nicht beherrschen könne. Auch seien die aktuellen Gesetze und Verordnungen unzureichend. Momentan sei die Wahrscheinlichkeit eines solch großen Stromausfalls gering. Doch in naher Zukunft werde diese Möglichkeit wahrscheinlicher. Extremwetterereignisse, aber auch der von der NASA befürchtete Elektromagnetische Puls (EMP) durch eine erhöhte Sonnenaktivität könnten zu längeren und ein EMP auch zu sehr langen Stromausfällen führen.
Gesundheitswesen besonders betroffen
Besonders dramatisch sind die Folgen für Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime. Die Lage im Gesundheitswesen verschärfe sich nach einem so großen Stromausfall innerhalb einer Woche dramatisch. Die in den Krankenhäusern vorhandenen Notstromaggregate können nur so lange Strom produzieren wie Kraftstoff in den Tanks vorhanden ist. Bei einem Stromausfall kann auch keine Tankstelle mehr Kraftstoff liefern. Andere Quellen sind schon wegen des Kraftstoffmangels der Kraftfahrzeuge nicht mehr greifbar. So ist mit einem Zusammenbrechen der gesamten medizinischen Versorgung zu rechnen. So gut wie alle medizinischen Geräte brauchen Strom. So sind viele gesundheitliche Schäden zu befürchten. Besonders dramatisch ist das jedoch bei lebenserhaltenden medizinischen Geräten. Das bedeutet den Tod sehr vieler Menschen.
Gesamte Wirtschaft kommt zum Erliegen
Ohne Strom geht bei uns absolut nichts mehr. Kein Bereich unserer Wirtschaft kann ohne Elektrizität auskommen. Bei einem sehr langen Stromausfall durch einen EMP müsste mühsam eine Struktur wie vor dem Elektrozeitalter aufgebaut werden. Manche Berufe müssten neu erlernt werden. Es gäbe wieder das Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes.
Auch im privaten Bereich müssen sich die Menschen bei einem längeren totalen Ausfall der Stromversorgung auf grundlegend andere Verhältnisse einstellen. Für einen vorübergehend längerfristigen totalen Stromausfall können Provisorien ausreichen. Bei einem EMP, wie die NASA befürchtet, kann der Stromausfall sehr lange dauern. Dann sind Provisorien nicht mehr ausreichend. Es sind grundlegende Veränderungen erforderlich.
Dezentrale Stromversorgung ist die Lösung
Mit einer dezentralen Stromversorgung kann die Versorgung mit Strom aufrechterhalten werden. Die geschickte Nutzung der Stromerzeugung durch Sonne und Wind, in Verbindung mit Akkumulatoren, sorgt für eine territoriale Stromversorgung. Diese Insellösungen sind erprobt und werden schon in Afrika durch deutsche Firmen aufgebaut.
Selbst wenn bei einem starken EMP die regionale Stromversorgung ausfällt, sind diese Anlagen schneller repariert als das Verbundnetz. Deshalb fordern die Technikfolgenforscher beim Bundestag „nachhaltigere Optionen zur Bewältigung eines lang andauernden und großflächigen Stromausfalls zu entwickeln“. „Regional begrenzte Inselnetze“ könnten selbst bei einem Mega-Blackout weiter Strom erzeugen, so die Technikfolgenforscher.
Jedes neu gebaute Haus, jedes rekonstruierte Haus sollte sein eigener Stromerzeuger sein. Das ist eine Mindestforderung. Auch bestehende Häuser können unkompliziert, ohne aufwendige Baumaßnahmen, zu Eigenversorgern mit Energie werden. Dazu müssen allerdings die Bürger entsprechende Unterstützung bekommen.