Ist geistige Schlauheit tatsächlich anhand von Tests messbar?
Geistige Intelligenz ist messbar anhand so genannter IQ-Tests. Aber was genau ist der Intelligenzquotient, und was hat er tatsächlich mit Intelligenz zu tun?
Die Frage nach der Bedeutung menschlicher Intelligenz und ihrem Zusammenhang mit dem anhand von Tests messbaren Intelligenzquotienten ist durchaus berechtigt. Die Antworten auf diese Frage fallen sehr unterschiedlich aus; manche halten Menschen mit sehr guten Leistungen in Schule oder Studium, die erfolgreich im Leben sind, für intelligent. Andere verbinden mit der Intelligenz die Fähigkeit, komplizierte Denkaufgaben in sehr kurzer Zeit zu lösen, und wieder andere sind der Meinung, dass ein großes Wissen und das Verständnis für komplizierte Texte in Verbindung mit einer gebildeten Sprache ein deutlicher Hinweis auf Intelligenz sind. Lässt sich die Intelligenz tatsächlich mit Hilfe des so genannten Intelligenzquotienten anhand spezieller psychologischer Tests bestimmen und liefert eigentlich jeder beliebige IQ-Test auch verlässliche Ergebnisse?
Was bedeutet menschliche Intelligenz?
Ursprünglich stammt der Begriff Intelligenz aus dem Griechischen. Seiner Herkunft nach sind dem Wort Intelligentia mehrere Bedeutungen zuzuordnen. So lässt sich beispielsweise die Denkfähigkeit eines Menschen ebenso dem Grundbegriff Intelligenz unterordnen wie auch das Einsichtsvermögen, die Erkenntnisfähigkeit oder auch das Verständnis. Generell kann die menschliche Intelligenz als die Fähigkeit zu Denken beschrieben werden. Dabei sind in dieser sehr allgemein formulierten These sowohl das bewusste Denken, als auch solche Gedankengänge, die sich im Unterbewusstsein abspielen – wie beispielsweise beim Träumen – zusammengefasst.
Die allgemeine Definition des Intelligenzquotienten
Der Intelligenzquotient ist im Allgemeinen unter der Abkürzung IQ bekannt und dient als so genannte Maßzahl, um das allgemeine intellektuelle Leistungsvermögen eines Menschen anzugeben. Anhand dieser gemessenen Intelligenz-Werte ist es möglich, die relative Stellung einer Person im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung zu bestimmen.
Der Binet-Simon-Test – Einer der ersten erfolgreich durchgeführten Intelligenztests
Alfred Binet – 1857 in Nizza geboren und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts in Paris gestorben – war ein französischer Psychologe. Er entwickelte in den späten 1890iger Jahren in Zusammenarbeit mit dem französischen Arzt Théodore Simon (1873-1961) einen Test, mit dessen Hilfe es möglich war, die Intelligenz von Kindern zu bestimmen. Der Test bestand aus einer Zusammenstellung mehrerer Aufgaben zur Ermittlung der allgemeinen Intelligenz; die einzelnen Test-Aufgaben waren auf die verschiedenen Altersstufen abgestimmt. Aus der Anzahl richtig gelöster Aufgaben errechnete sich schließlich das Intelligenzalter des entsprechenden Kindes. Der so genannte Binet-Simon-Test gilt als geschichtlicher Vorläufer der heute durchgeführten Intelligenz-Tests und wurde erstmals im Jahre 1905 erfolgreich eingesetzt.
Sind die durchgeführten IQ-Tests genormt?
Im Internet finden sich eine ganze Reihe unterschiedlicher IQ-Tests; verschiedene Anbieter werben förmlich mit ihren Angeboten. Bei dieser regelrechten Hülle und Fülle an scheinbar qualitativ hochwertigen Intelligenz-Tests stellt sich natürlich die Frage, ob diese in irgendeiner Weise genormt sind. Es wäre sicherlich recht seltsam, wenn jemand nach der Teilnahme an einem Test mit einem IQ von 120 abschneidet, während ein anderer Test ein und derselben Person einen IQ von nur 95 bescheinigt. Ist der eigene Intelligenz-Quotient wirklich von medizinischem Interesse, dann empfiehlt es sich, einen entsprechenden Test in einem Institut durchzuführen, dessen Mitarbeiter auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie spezialisiert sind. Diese fachlich kompetenten Analytiker arbeiten auf der Basis zweier qualitativ sehr hochwertiger IQ-Tests aus der so genannten Wechsler-Intelligenz-Reihe – in Fachkreisen als WIE-Tests bezeichnet – deren Ergebnisse absolut verlässlich und sicher sind.
Einstufung der unterschiedlichen Intelligenzen nach den IQ-Tests
In der heutigen Zeit ergibt sich resultierend aus den Ergebnissen der IQ-Tests die folgende Einstufung: Im Allgemeinen gelten Menschen mit einem IQ zwischen 90 und 109 als normal begabt. In diesen Durchschnitts-Intelligenz-Bereich fallen etwa 70 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Kategorie „Überdurchschnittlich intelligent“ beginnt ab einem IQ von 115, wobei Personen mit IQ-Werten zwischen 110 und 119 als intelligent, solche mit Werten zwischen 120 und 130 als talentiert eingestuft werden. Ab einem IQ-Wert von 130 spricht der Psychologe dann von Hochbegabung. Die prozentuale Verteilung liegt im überdurchschnittlichen Bereich bei 15 Prozent, wobei 3 Prozent als hochbegabt gelten. Der unterdurchschnittliche Bereich beginnt ab einem IQ von 85, wobei Personen mit einem IQ zwischen 85 und 70 als lernbehindert eingestuft werden. Werte zwischen 69 und 50 weisen deutlich auf eine Intelligenzminderung hin, liegt der IQ sogar nur zwischen 50 und 20 gilt die Intelligenz sogar als stark gemindert. Prozentual liegen 15 Prozent der Gesamtbevölkerung hinsichtlich ihrer Intelligenzquotienten unter dem Durchschnitt. Im Großen und Ganzen ist die geistige Intelligenz also recht gleichmäßig auf die Gesamtbevölkerung verteilt.