Der Wels,der größte Raubfisch in europäischen Gewässern

Legenden um menschenfressende Exemplare von über 300 kg lassen den Wels oder Waller genannt, unheimlich und beängstigend bleiben.

Er ist kaum aufzufinden. Ungeklärte Geheimnisse und Horrorgeschichten kreisen seit Jahrhunderten um das Monster aus düsteren Gewässern.

Beschreibung

Der Wels oder Waller genannt, wissenschaftlicher Name Silurus glarnis ist, je nach seiner Umgebung, graubraun, grünlich, bläulich bis fast schwarz, der Bauch und die gefleckten Seiten sind heller bräunlich. Er ist schuppenlos und schleimig. Sein Körper ist walzenförmig mit abgeplattetem Kopf. Das Maul ist sehr breit und seitlich am Oberkiefer trägt er links und rechts je 2 sehr lange, bewegliche Barteln, an der Kopfunterseite jeweils 2 kürzere unbewegliche.

Die Schwanzflosse und die Rückenflosse sind klein, die Fettflosse fehlt. Die Brustflossen sind groß und kräftig. Die lange Afterflosse reicht fast bis zur Schwanzflosse.

Die Zähne stehen in 4 bis 5 Reihen, sind klein, flach und nach hinten gebogen.

Der Wels ist der größte Süßwasserfisch Europas. Es wird von 3 oder gar 5 m langen und 300kg schweren Exemplaren berichtet. Etwa 1,5 m und 50 kg Gewicht sind allerdings durchaus normal. Wärmere Gewässer unterstützen das Wachstum. Welse können 80 Jahre alt werden.

Waller geben krächzende, knarzende Geräusche von sich. Sie verfügen über ein empfindliches Gehör, einen guten Geruchs- und Geschmackssinn. Die Sehkraft der kleinen Augen ist umstritten aber wahrscheinlich weniger gut ausgeprägt. Außer durch die Barteln und die Seitenlinienorgane wird der gute Tastsinn durch Elektrorezeptoren unterstützt, mit denen Beutetiere ausgemacht werden können.

Vorkommen

Welse gibt es in Europa von Südskandinavien, Osteuropa, Norditalien, Frankreich, Nordspanien bis Südengland. Sie leben in Flüssen und Seen, sind auch in Brackwasserbereichen anzutreffen. Sie bevorzugen ruhige, mit Pflanzen bewachsene Bereiche, die tagsüber Verstecke bieten und schlammigen Grund. Die idealen Wassertemperaturen liegen bei 25°.

Lebensweise und Fortpflanzung

Anhand der Schlafkuhlen kann man von seinem Vorhandensein ausgehen und auch die etwaige Größe abschätzen – zu sehen bekommt man den Waller so gut wie nicht. Die überwiegend nachtaktiven Raubfische fressen alles, was ihnen vor das breite Maul kommt: Fische, Frösche, Ratten, Insekten, Würmer, Krebse und bei Gelegenheit auch mal eine Ente. Auch badende Hunde sollen ihnen schon zum Opfer gefallen sein. In Welsmägen wurden allerdings auch schon menschliche Knochen gefunden, was die Gruselgeschichten unterstützt. Möglicherweise wurden die Menschen erst nach ihrem Ableben verzehrt. Welse sind auch Aasfresser.

Die Laichzeit ist von Mai bis Juli. Es werden bis zu 25000 bis 2mm große Eier in klebrigen Klumpen abgelegt. Das Männchen bewacht die in einer pflanzengepolsterten Vertiefung abgelegten, gelblichen Eier. Nach 3 Tagen schlüpfen 5mm lange, durchsichtige Larven, die sich die ersten Tage vom Dottersack ernähren. Anschließend beginnt die aktive Nahrungssuche. Bei Nahrungsmangel kommt es innerhalb des Nachwuchses zu Kannibalismus.

Nach 2-3 Jahren sind Welse fortpflanzungsfähig.

Nutzen

Der Wels gehört zu den kostbaren Speisefischen, wobei die jüngeren Tiere zu bevorzugen sind. Hauptsächlich stammen die angebotenen Fische aus Zuchten. Hier hat Ungarn eine führende Rolle. Sehr beliebt ist der Wels aus sportlicher Sicht bei Anglern.

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