Als schnellen Schönwetterjäger beschaffte die US Air Force rund 300 Starfighter. Die wurden relativ schnell von anderen Flugzeugen abgelöst.
Die Lockheed F-104 Starfighter wurde ab 1952 bei Lockheed entwickelt. Das einstrahlige und einsitzige Jagdflugzeug war auf Geschwindigkeit, Steigfähigkeit und Höhe getrimmt. Es stellte mehrere Weltrekorde ein. In verschiedenen Versionen wurde er von der US Air Force und einer Reihe von Verbündeten der USA eingesetzt.
Die Entwicklung der F-104
Im Koreakrieg stellte sich heraus, dass die North American F-86 mit der MiG 15 nicht wirklich mithalten konnte. Daraus wurde die Forderung nach einem kleinen und einfachen Jagdflugzeug. Bei Lockheed griff der Chefentwickler Clarence Johnson diesen Gedanken auf und konnte im November 1952 einen Prototyp Lockheed L-246 präsentieren.
Die US Air Force forderte weitere Flugzeugbauer auf, ihr entsprechende Entwürfe zu liefern. Eingereicht wurden die Republic AP-55, eine verbesserte Version des Prototyps XF-91 Thunderceptor von Republic, die North American NA-212 und die Northrop N-102 Fang.
Der Entwurf von Lockheed machte das Rennen. Im März 1953 wurde ein Entwicklungsauftrag vergeben. Ende Mai 1953 wurde mit dem Bau von zwei weiteren Prototypen begonnen. Das für dieses Flugzeug vorgesehene Triebwerk J79 war noch nicht verfügbar. So wurde das J65 von Wright eingebaut. Der Erstflug eines Starfighters fand am 4. März 1954 statt.
Die Bestleistungen der F-104
Am 16. Mai 1958 stellte eine F-104A mit 2259,538 km/h einen Geschwindigkeits-Weltrekord auf. Am 14. Dezember 1959 stieg eine F-104C auf die Weltrekordhöhe von 103,395 Fuß, das entspricht 31.535,5 Metern. Der Starfighter war das erste Flugzeugmuster, das zur gleichen Zeit die Weltbestleistungen für Geschwindigkeit, Höhe und Steigrate hielt.
Die Konstruktion der F-104
Schnelligkeit war Trumpf. Deshalb entwickelten die Ingenieure bei Lockheed für die F-104 eine gänzlich neue Tragfläche. Sie fiel extrem dünn aus und wurde ganz kurz gehalten. Ihre Vorderkante war messerscharf. So ließ sich der Luftwiderstand im Überschallflug vermindern und der Wellenwiderstand an der Schallmauer sich reduzieren. Der Nachteil dieser strömungstechnisch optimierten Flügel war, dass in ihren weder Tank noch Fahrwerk unterzubringen waren. Dies musste im Rumpf geschehen. Der kleine Flügel führt schließlich zu einer hohen Landegeschwindigkeit. Deshalb erhielt der Starfighter Klappen, die bei der Landung Luft aus den Triebwerken über den hinteren Teil des Flügels leiteten und dabei zusätzlichen Auftrieb schufen.
Auch der schlanke Rumpf des Starfighter hatte seinen Anteil an den hohen Leistung der F-104 im Überschallbereich. Allerdings war nur wenig Platz für Tanks vorhanden. Ohne Außentanks war die Reichweite des Fliegers bescheiden.
Die Maschine war mit einem hochmodernen Radargerät und einem Infrarot-Zielgerät und Schussbereichsrechner ausgerüstet. Unter dem Cockpit befand sich eine sechsläufige 20-mm-Maschinenkanone M61 A-1, die bis zu 4000 Schuss pro Minute abgeben konnte. Bei den Aufklärerversionen wurde die Kanne durch einen Kamerasatz ersetzt. Eine Rumpfstation und zwei Unterflügelstationen machten das Mitführen von Abwurfmunition möglich: Bomben bis zu 450 Kilogramm, Luft-Boden-Raketen FFAR 70 mm, Luft-Luft-Raketen Sidewinder, Luft-Boden-Raketen AS 30 und Luft-Schiff-Raketen Kormoran gehörten zum Arsenal des Flugzeugs.
Die F-104 im Einsatz
Im Luftkampf schnitt die F-104 nicht besonders gut ab. Ihre hohe Tragflächenlast führte in engen Kurven zu hohem Geschwindigkeitsabfall und minderten die Manövrierbarkeit. Ihr Vorteil war die enorme Steigfähigkeit. Außerdem hatte der Starfighter Probleme bei schlechtem oder regnerischem Wetter. Das wurde vor allem in den indisch-pakistanischen Konflikten deutlich, in denen pakistanische Starfighter auf indische MiG-21 trafen. In niedrigen Höhen war der Starfighter immer schwächer als die MiG. Die US Air Force bestellte nur 296 Starfighter in ein- und zweisitziger Version. Relativ schnell wurde der Schönwetterjäger F-104 durch universeller einsetzbare Flugzeuge abgelöst.
Die Produktion der F-104
Der Starfighter wurde in mehreren Versionen produziert, darunter auch Trainingsflugzeuge TF-104 in zweisitziger Ausführung. Von den insgesamt 2.578 gebauten Starfightern stammten nur 738 aus den Fabriken von Lockheed.
Die bei den Stückzahlen besonders ins Gewicht fallenden Versionen F-104G und F-104S wurden überwiegend bei den Lizenznehmern Canadair, Fiat, Fokker, Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) und SABCA hergestellt.
Die europäischen Starfighter
In Europa suchte die Bundeswehr und andere Luftstreitkräfte in der NATO ab 1955 nach einem modernen Flugzeug. Bei der Bundeswehr fiel die Entscheidung zugunsten einer Weiterentwicklung der Lockheed F-104 zu einem Jagdbomber mit Allwetterfähigkeit: der F-104G, die dann auch von anderen Luftwaffen beschafft wurden.
- Diee europäischen Starfighter F-104G und F-104S
- Vor 50 Jahren kam der Starfighter zur Bundeswehr
Die Daten der Lockheed F-104A
- Hersteller: Lockheed Aircraft Corporation
- Besatzung: 1 Pilot
- Länge: 16,66 Meter
- Höhe: 4,09 Meter
- Spannweite: 6,36 Meter
- Tragfläche: 18,22 Quadratmeter
- Leergewicht: 6.400 Kilogramm
- Max. Startgewicht: 13.00 Kilogramm
- Antrieb: verschiedene General Electric Turbinen mit Nachbrenner
- Höchstgeschwindigkeit: 2.330 km/h, entspricht Mach 2.2, auf 10.500 Meter Höhe
- Steigleistung: 1.500 Meter pro Minute
- Gipfelhöhe: 17.500 Meter
- Reichweite: 1.600 Kilometer
- Bewaffnung: M-61 Vulcan 20mm Maschinenkanone, 1.800 Kilogramm Außenladung unter den Flügeln