Facebook ist Ihnen ein Begriff? Na klar doch! Selbst wenn sie erfolgreich dem Technologiewahn trotzen, haben Sie bestimmt Freunde, nur eben keine 1115.
Das Facebook-Netzwerk wächst rapide. Die Gemeinschaft vernetzt sich zusehends. Die damit verbunden Veränderungen nehmen Einfluss auf das soziale Leben. Dass daraus nicht nur Vorteile entstehen, soll hier näher beleuchtet werden.
Intimität im Facebook-Netz
„Freunde“ hat der durchschnittliche Facebook-Nutzer viele. Dazu gehören auch Menschen (oder virtuelle Identitäten), die einem noch nie zuvor begegnet sind. Aber das macht gar nichts. Sobald eine Freundschaftsanfrage akzeptiert ist und damit die Mauer fällt, braucht man sich nicht weiter unterhalten oder anfreunden, wie man das früher gemacht hätte. Es gibt genügend Material, um einen Menschen kennenzulernen.
Was sich dabei aufbaut, ist eine einseitige Beziehung. Wenn Sie sich in der Facebook-Welt nicht diskret verhalten, sind sie ein offenes Buch für die Freundejäger. Sie können davon ausgehen, dass Sie gescannt worden sind und dass ein vermeintlich Fremder mehr über sie weiß, als Ihnen bewusst ist.
Baustelle Datenschutz
Die unerwünschte Preisgabe privater Informationen lässt sich verhindern. Die offensichtlichste Möglichkeit ist der Verzicht auf ein Facebook-Profil. Die zahlreichen damit verbundenen Nachteile sprengen den Rahmen dieses Artikels.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, persönliche Informationen nur bestimmten Benutzergruppen zugänglich zu machen. Das erfordert jedoch, dass sich der User mit den Einstellungen auf seiner Facebook-Seite genauer auseinandersetzt. Doch selbst wenn er den Zugang zu seinem Profil beschränkt, ist es kein Problem, Teile des Profils einzusehen, nämlich dann, wenn man den genauen Link kennt.
Abgesehen davon ändert sich Facebook in einem rasend schnellen Tempo. Davon ist nicht nur das Layout betroffen, was den einen oder anderen User ärgert, da er sich regelmäßig umgewöhnen muss. Auch die bereits getätigten Einstellungen können sich dadurch ändern, was in der Vergangenheit schon vorgekommen ist.
Ein Appell an den Menschenverstand
„Habe ich Sie schon auf Facebook?“ wird zweifellos ein zentraler Bestandteil unser sozialen Interaktion werden. Dieser Satz kann der Beginn einer jahrelangen Freundschaft sein oder die Erweiterung der Kontakte, die einem in weiterer Folge noch von Nutzen sein können. Was damit allerdings unweigerlich in Verbindung steht, ist die Internsivierung einer unpersönlichen Beziehung. Facebook erleichtert die Kommunikation und bedient einen der ureigensten menschlichen Wesenzüge: den Hang zur Bequemlichkeit.
Daher gilt es sich der Vorteile und Nachteile der Online-Kommunikation bewusst zu werden. Distanzen sind nicht länger ein Kriterium, die Organisation von Veranstaltungen ist stark vereinfacht, Kontakte zu alten Bekannten gehen nicht verloren. Demgegenüber steht wie oben bereits genannt der Datenschutz und die Verlagerung weg von der persönlichen Interaktion.
Als Konsequenz muss sich jeder Benutzer dem Einfluss von Facebook auf sein Leben bewusst werden. Der Ausgleich zwischen unpersönlicher und persönlicher Kommunikation muss das Ziel sein, um einerseits von den technischen Möglichkeiten zu profitieren, andererseits aber nicht den Draht zu den Menschen zu verlieren, zu denen es einen besonderen Bezug gibt. Dazu gehören Freunde und davon hat man nicht 1115.