Unterscheidung und Beschreibung verschiedener Pflanzenplätze. Was versteht man unter einem sonnigen, halbschattigen oder schattigen Platz? Der richtige Standort ist für Zimmerpflanzen entscheidend, um optimal zu gedeihen.
Ob man eine Pflanze geschenkt bekommt oder sie sich selbst kauft: Für das Gedeihen des neuen Gewächses ist es wichtig, sich über dessen Bedürfnisse wie Standort, Temperatur sowie Gieß- und Düngermenge zu informieren. Dabei ist zu überlegen, ob man der neuen Pflanze in etwa die Bedingungen bieten kann, die sie aus ihrem Herkunftsland gewohnt ist, denn unsere Zimmerpflanzen müssen sich mit den Gegebenheiten in unserem Wohnumfeld abfinden. Ist die neue Umgebung ungeeignet, wird man nicht sehr lange Freude am neuen grünen Geschöpf haben, es geht ein.
Die Wahl des richtigen Standorts für Zimmerpflanzen
Nicht jede Pflanze lässt sich in unseren eigenen vier Wänden halten, doch mit etwas Erfahrung und Information lassen sich Pflanzen finden, die zum einen pflegeleicht sind und zum anderen unserer Individualität und unserem ästhetischen Empfinden Ausdruck verleihen. Vor der Wahl der Pflanze sollte entschieden werden, ob man einen hohen Pflege- und Zeitaufwand betreiben möchte – so etwa bei exotischen Schönheiten aus fernen Ländern – und möglicherweise benötigte Vitrinen, Blumenfenster oder Wintergärten unterhalten möchte, oder ob man einen pflegeleichten, farbenfrohen Blickfang und grüne Oasen in der Wohnung schaffen will, die ein weniger hohes Erfordernis an Pflege haben.
Licht als Grundbedürfnis
So wie Menschen Nahrung aufnehmen, benötigen Pflanzen das Licht, um leben zu können. Es ist zum Aufbau eigener Stoffe aus der Luft und den Nährstoffen des Bodens unerlässlich. Welcher Platz der beste ist, richtet sich nach ihrer Herkunft und damit nach ihren ursprünglichen Lichtbedürfnissen. In freier Natur haben Pflanzen oftmals Licht von allen Seiten in unterschiedlicher Intensität und passen sich an dieses Lebensumfeld an. In unseren Wohnungen kann Licht nicht frei und ungehindert von allen Seiten auf die Pflanze treffen, deshalb ist die Wahl des richtigen Standorts eine Grundvoraussetzung für Entwicklung, Wachstum und Gesundheit der Pflanze. Neben den Lichtbedingungen spielt natürlich die Umgebungswärme eine wichtige Rolle für ein kräftiges und gesundes Wachstum der Pflanze. Heizungsluft, Hitzestau durch Mittagssonne, zu niedrige Luftfeuchtigkeit, Überwinterungs- und Ruhephasen – all diese Kriterien sollten vor dem Kauf einer Pflanze unbedingt bedacht werden.
Wodurch sich die Standorte unterscheiden
Ein sonniger Standort ist entweder ein direkter Platz am Südfenster mit höchster Lichtintensität oder bei voller Sonne im Freien. Unter einem hellen Platz versteht man einen Standort am Fenster mit kurzzeitiger Sonne in den Morgen- und Abendstunden; diese Bedingungen sind meist bei Ost- und Westlage gegeben. Ein halbschattiger Standort ist ein Platz am Nordfenster oder in Fensternähe ohne direkte Sonneneinstrahlung. Als schattigen Standort bezeichnet man ebenfalls einen Platz am Nordfenster oder in Fensternähe mit etwa der hälftigen Lichtintensität des halbschattigen Standorts, zum Beispiel kleine oder sehr kleine Fenster in nördlicher Richtung. Ein falscher Standort hat große Auswirkungen auf die Zimmerpflanze. Bei Lichtmangel wachsen die Pflanzen sehr schnell in die Höhe, verlieren jedoch zunehmend an saftigem Blattgrün, die Blätter sehen eher gelbgrün aus und es bilden sich vermehrt Triebe. Bei zu hohem Lichteinfluss spricht man von einem Verbrennen des Blattwerks. Die Blätter trocknen ein, neue Triebe verkümmern, die Pflanze trocknet regelrecht aus.
Beschreibung der Standorte
Himmelsrichtung und Fensterlage allein sagen weniger erfahrenen Pflanzenfreunden zum Teil nicht sehr viel, deshalb an dieser Stelle einige Beispiele: Ein warmer, sonniger und heller Standort hat tagsüber mindestens 20, nachts nicht weniger als 15 Grad. Die Pflanzen bekommen an diesem Standort einige Stunden am Tag direkte Sonne, am Südfenster am meisten in den Mittagsstunden, am Ostfenster morgens, am Westfenster am späten Nachmittag. Die meisten Pflanzen vertragen keine pralle Sonne, deshalb sind Ost- und Westfenster der ideale Platz für Pflanzen mit hohem Lichtbedarf.
Unter einem kühlen, sonnigen bis hellen Platz versteht man ein Fenster in einem schwach geheizten Zimmer, das einige Stunden viel Licht, im Sommer und im Winter kühle Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad bietet.
Ein warmer, schattiger Standort zeichnet sich durch Temperaturen von 15 bis 21 Grad aus, bietet keine Sonne, liegt am Nordfenster, an einem schattigen Fenster oder mitten in einem hellen Raum. Der kühle, schattige Platz hingegen liegt in einem nach Norden, Westen oder Osten gerichteten Zimmer mit schwacher Beheizung bei Temperaturen von zehn bis 15 Grad.
Durch viel Licht ohne direkte Sonneneinstrahlung, eine Temperatur von mindestens 18 Grad und wenigstens 60 Prozent Luftfeuchtigkeit zeichnet sich der feuchtwarme, helle Standort aus. Diese Bedingungen können in Blumenfenstern, Vitrinen, Gewächshäusern und beheizten Wintergärten geschaffen werden.