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Der Kastrationskomplex: die Rache der Frau am Mann

Rache nehmen am Mann, weil ihr das fehlt, was er hat. Kastrationsneigung und Rache sind stärker als das Liebesverlangen. Die Racheimpulse der Frau am Mann.

Dass auch Mädchen (wie Jungen) in ihrer Sexualentwicklung die ödipale Phase und den Kastrationskomplex durchlaufen, ist seit Sigmund Freud bekannt. Werden diese Phasen nicht vollständig bewältigt, versuchen manche Frauen im späteren Leben den Mangel, den sie unbewusst wahrnehmen, durch Anstrengung auszugleichen. Sie wollen genauso wie der Mann sein und durch intellektuelle Leistungen, Sport usw. auffallen. Der Mann will in der Arbeit und Ehe beherrscht werden. Andere Frauen wiederum sind neidisch auf das, was er besitzt, und versuchen, den Mann schwach und machtlos zu machen. Aufgrund unbewusster Neidgefühle, wird von der Frau der Versuch unternommen, den Mann in seiner Männlichkeit zu berauben. Die Lösungen dieser intrapsychischen Konflikte liegen im Kastrationskomplex. Das heißt, wenn man den anderen um etwas beneidet, versucht man es auch zu kriegen. Oder es wird der Versuch unternommen, das, was der andere hat, kaputt zu machen, wobei der letztere Weg für manche Frauen einfacher ist. In der Folge nimmt sie Rache am Mann, weil ihr das fehlt, was er hat.

Die Frau als Vamp und die Racheimpulse der Frau

Rache nehmen am Mann wird ganz offen ausgelebt. Ein Mann wird verführt. Von der Frau werden alle Versuche unternommen, ihn abhängig zu machen. Dann wird mit ihm gespielt. An den Mann werden stets höhere Forderungen gestellt. Sie will von ihrem Partner nicht nur versorgt, sondern auch verwöhnt werden. Sobald sie ihn ganz ausgenommen hat, wendet sich sich triumphierend ab oder macht ihn mit anderen Verehrern eifersüchtig. Das Gefühl des Verlassenwerdens bedeutet für den Mann, nichts mehr leisten zu können und die Kastration. So kennzeichnet das Wort „Vampir“ das festsaugende und beißende Verhalten dieser Frauen. Das weibliche Genital wird verwendet wie ein beißender Mund. Solange der Partner oder besser gesagt das Opfer erobert werden muss, wird Liebe vorgetäuscht.

Die Rachsucht der Frau: Feindseligkeit gegenüber dem Mann

Die Racheimpulse werden entweder offen ausgelebt (bewusst) oder verdrängt (unbewusst). Bei der unbewussten Form wird die Verliebtheit nicht vorgetäuscht. Im Gegenteil: Sie kann mitunter ungewöhnlich intensiv sein. Ist der Mann erobert, tritt bei der Frau ein merkwürdiges Phänomen in Erscheinung. Der Mann, der bisher das Ziel ihres sehnsüchtigen Verlangens war, wird als immer weniger interessant erlebt. Die Frau fragt sich: „Ist er wirklich der Richtige für mich?“ Das Verschwinden des Verliebtseinsgefühls wird auch manchmal als ich-fremd erlebt. In dem Moment, wo der Mann ihr seine Liebe erklärt, ist es mit ihrer Liebe vorbei. Diese Frauen neigen zu Untreue, die manchmal auch eine narzisstische Bedeutung hat: „Ich bin nun einmal eine so komplizierte Person. Kein Mann kann mich in all meinen Bedürfnissen befriedigen“. Solche Frauen machen ihre Partner nicht gerade glücklich. Der Mann wird zuerst erobert, dann abgewiesen und letztendlich depotenziert. Die Frau „kastriert“ den Mann, wobei die Kastrationsneigung oft ganz verborgen ist. Ist der Mann dann tatsächlich impotent gemacht, hat die Frau die Strafe für ihr Kastrationsbedürfnis. Manchmal flammt auch die Verliebtheit wieder auf, wenn sich der Mann distanziert.

Die kastrierende Frau: Der Penisneid macht eine dauerhafte Liebesbeziehung unmöglich

Die Diskrepanz, zwischen der Fähigkeit zu begehren und zu lieben, ist auch neurotisch verstärkt. Die Kastrationsneigung ist stärker als das Liebesverlangen. In manchen Situationen gelingt gerade noch eine Anpassung. Oft geht die Partnerschaft in Brüche, weil der Penisneid eine beständige Liebesbeziehung unmöglich macht. Diese Frauen heiraten gerne einen Mann, von dem sie weniger halten als von einem verflossenen Liebhaber. Die Ehe ist mit dem am wenigsten geliebten Mann ist die Strafe für ihre Kastrationsneigung. Manchmal ist die Ehe mit einem weniger männlichen Mann überhaupt möglich, weil sie einen starken Mann nicht aushalten. Für viele Männer sind diese Frauen besonders anziehend, weil viel in die Frau hineinprojiziert werden kann. So wie der phallisch-narzisstische Mann mit seinem übermäßig aufgeblasenen Selbstbild für den Traumman gehalten wird, erwecken diese Frauen den Eindruck der Traumfrau.

Der Wunsch, geliebt zu werden und eine gute Partnerin zu sein

Diese Frauen gehen eine Beziehung zu einem Mann nicht nur ein, um ihn später wieder abzuweisen. Das Bedürfnis ist wirklich vorhanden, eine gute Partnerin zu sein. Allerdings kann es schwer realisiert werden, weil der Kastrationswunsch und die Racheneigung mitunter unvereinbar sind. Die Frau hat den Wunsch, geliebt zu werden. Umso unbegreiflicher wird es dann für den Partner, wenn sie plötzlich von der idealen Geliebten in die Rolle der von Spott Getriebenen und kalten Schönheit schlüpft. Manche Frauen müssen auf solche Weise ihren Kastrationskomplex lösen, um mit der Männerwelt auf intellektueller oder anderer Ebene konkurrieren zu können. Letztendlich hängt es von den Begabungen ab, was er oder sie mit den neurotischen Problemen anfängt, und was man aus seinen Begabungen machen kann.