Vom Beissring, über Karottenstücke, Bernsteinketten bis Veilchenwurzel und Osanit. So unterschiedlich wie das zahnende Kind, sind auch die Hilfsmittel.
Eben war der Nachwuchs noch klein, süss und zahnlos, doch plötzlich ist er da, ein weisser, erst kaum sichtbarer Punkt in Babys Mund. Bei einigen früher, bei anderen später, doch mit Sicherheit ist er irgendwann da, der erste Zahn. Während bei manchen kaum etwas vom zahnen anzumerken ist, leiden andere doch sehr stark darunter. Ein häufiges Zeichen für das Kommen der ersten Zähne sind rote Bäckchen. Viele Babys reagieren unruhig, einige gar mit Durchfall oder leichtem Fieber. Eines ist allerdings an allen zahnenden Kindern zu beobachten, das zunehmende Sabern, weshalb ein umgebundenes Tuch oder Lätzchen sich in dieser Zeit als äusserst sinnvoll erweist. Meistens zeigen sich die ersten Zähne mit etwa 6-7 Monaten. Abweichungen von mehreren Monaten sind aber durchaus normal.
Wenn das Kleine zu den vielen unglücklichen, von Schmerzen geplagten gehört, gibt es zum Glück einige wirkungsvolle Linderungsmethoden. Natürlich ist jedes Baby individuell und welches der folgenden Mittel am besten hilft, ist ebenso von Kind zu Kind verschieden.
Den Schmerz wegkauen
Da zahnende Babys gerne auf etwas hartem herum kauen, haben sich verschiedene Sachen zum Beissen bewährt. Dies wirkt sich wie eine Art Massage, beruhigend auf das Kleine aus, lindert den Schmerz und unterstützt das Durchbrechen der Zähne.
Fast in jedem Laden, der Babyartikel führt, findet man Beissringe. Der Vorteil dieser ist, dass er sich ohne Probleme im Kühlschrank (nicht im Gefrierfach!) kühlen lässt, was die schmerzlindernde Wirkung zusätzlich unterstützt. Allerdings sollte man darauf achten, dass dem Beissring keine Weichmacher (Phtalate oder PVC) beigesetzt wurden, was früher oftmals der Fall war. Mittlerweile sind diese innerhalb der EU auch verboten.
Als natürliche Alternative zum Beissring, gelten Veilchenwurzeln. Diese sind in Apotheken und manchen Drogerien erhältlich. Die Wurzel schmeckt leicht bitter, was beruhigend wirkt. Sie muss allerdings regelmässig ausgekocht werden, damit die Hygiene erhalten bleibt.
Eine weitere Möglichkeit ist es dem Kind ein gekühltes grosses Stück geschälte Karotte oder Apfel zum beissen zu geben. Da die Gefahr besteht, sich an abgebissenen Stücken zu verschlucken sollte das Kind damit nie ohne Aufsicht gelassen werden. Auf die vielgepriesene Brotrinde sollte verzichtet werden, da diese stärke enthält, welche zu Karies führen kann.
Homöopathische Mittel gegen das Zahnen
Ebenfalls in der Apotheke erhältlich sind sogenannte Osanit Kügelchen, welche in den letzten Jahren vermehrt aufgekommen sind. Diese Kügelchen werden je nach stärke der Schmerzen viertel- bis halbstündlich direkt auf die Zunge gegeben. Sie sind wohlschmeckend, zuckerfrei und haben einen leicht kühlenden Effekt. Eine ähnliche Wirkung wird auch mit dem Osa Zahngel erzielt, welches direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden kann.
Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Sud aus Kamille und Salbei zu kochen. Diesen kann man mit einem Wattestäbchen auf das Zahnfleisch auftragen oder einen Waschlappen damit befeuchten und zum darauf herumkauen geben.
Auf herkömmliche Fieber- oder Schmerzmittel sollte nur im äussersten Notfall und mit Rücksprache mit dem Kinderarzt zurückgegriffen werden.
Zwischen Aberglaube und wundersamer Wirkung, die Bernsteinkette
Seit etlicher Zeit schwören immer wieder Mütter und Hebammen bei Zahnungsbeschwerden dem Baby Bernsteinketten umzuhängen. Ärzte halten deren tatsächliche Wirkung allerdings für nicht sehr wahrscheinlich. Auf jeden Fall sollte hierbei darauf geachtet werden, dass das Kind damit nicht irgendwo hängenbleibt oder die Kette zerreist und die Perlen verschluckt.
Was hingegen unbestritten wirkt, ist Ablenkung und Zärtlichkeit. Durch spielen und schmusen lassen sich die meisten Babys wunderbar von dem Zahnungsschmerz ablenken.