Der Jagdflieger Manfred von Richthofen machte als Roter Baron den Dreidecker Dr.I von Fokker weltbekannt. Und er starb in diesem Flugzeug.
Er gehört zu den berühmtesten Flugzeugen der Welt: der rote Dreidecker des roten Barons Manfred von Richthofen. Seine amtliche Typenbezeichnung war Fokker Dr.I. Dieses Flugzeug wurde von der Fliegertruppe des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg als Jagdflugzeug eingesetzt. Hergestellt wurde es bei Anthony Fokkers Flugzeugbaufirma „Fokker Aeroplanbau GmbH“ in Schwerin.
Die Geschichte der Fokker Dr.I
Die Entwicklung des Fokker Dr.I wurde von den Heeresfliegern angeregt. Die wünschten sich eine Maschine wie den britischen Dreidecker vom Typ Sopwith Triplane. Der bot Flugleistungen und Wendigkeit, mit denen die deutschen Doppeldecker nicht mithalten konnten.
Die Konstruktion des Fokkers Dr.I
Der Konstrukteur Reinhold Platz schuf keine Kopie der Sopwith Triplane, sondern schuf eine eigene Konstruktion. Der erste Dreidecker hatte freitragende Tragflächen. Doch es traten unerwünschte Schwingungen auf und so wurden sie am Außenflügel verstrebt.
Der Rumpf des Flugzeuges war eine geschweißte Stahlrohrkonstruktion, die mit Holz beplankt oder mit Stoff bespannt wurde. Die Holzbauteile wurden fast vollständig aus geleimtem Sperrholz hergestellt. Das ist flexibler und belastbarer als Bauteile aus Massivholz. Je nach Verwendungszweck und Belastung kamen Kiefer, Tanne und Birkenholz zum Einsatz. Die Rippen der Tragflächen wurden aus Birkensperrholz mit einer Außenschicht aus Tannenholz gefertigt. Die Holme bestanden aus Kiefernsperrholz. Als Holzleim kam Kasein zum Einsatz. Die Bespannung des Flugzeuges bestand aus Leinenstoff, der mit einem Spannlack aus Celluloseacetat beschichtet wurde. Dadurch wurde der Stoff gespannt und wurde für Wind und Wasser undurchlässig. An diesem Flugzeug wurden auch bereits Aluminiumteile verwendet. Ein Beispiel ist die Motorverkleidung.
Einsatz und Produktion der Fokker Dr.I
Der Fokker-Dreidecker war mit einem gerade 110 PS starken Umlaufmotor ausgestattet. Im Vergleich zu anderen Jagdflugzeugen war er langsam. Aber er konnte durch sein Flügelprofil und sein geringes Gewicht sehr steil steigen und wurde bei der Manövrierfähigkeit von keinem anderen Flugzeugmuster der Zeit übertroffen. Selbst der als sehr wendige britische Jäger Sopwith Camel konnte nicht mithalten. Im Oktober 1917 ereigneten sich mehrere Unfälle, bei denen Piloten ums Leben kamen. Der Fokker Dr.I wurde bis Dezember 1917 für den Einsatz gesperrt.
Am 21. April 1918 startete Manfred von Richthofen mit einer Fokker Dr.I und neun weiteren Fliegern vom Flugplatz Cappy. Die Gruppe geriet in einen Luftkampf und der Rote Baron folgte einer feindlichen Maschine hinter die Linien des Gegners. Vom Boden wurde sein Flugzeug von australischen MG-Schützen unter Feuer genommen. Manfred von Richthofen wurde tödlich getroffen und sein Dreidecker stürzte aus niedriger Höhe ab.
Von der Fokker Dr.I wurden bis Mai 1918 in Schwerin 420 Exemplare produziert.
Die Fokker Dr.I im Museum
Dieses berühmte Flugzeug ist in jedem Flugzeugmuseum willkommen. Das Deutsche Museum in München und das Luftwaffenmuseum der Bundeswehr auf dem ehemaligen Flugfeld Gatow in Berlin können nur Nachbauten mit Originalmotor präsentieren.
Die Daten der Fokker Dr.I
- Länge: 5,75 Meter
- Höhe: 2,95 Meter
- Spannweite oben: 7,20 Meter
- Spannweite mitte: 6,23 Meter
- Spannweiter unten: 5,73 Meter
- Tragfläche: 18,7 Quadratmeter
- Motor: Oberursel Ur.II 9-Zylinder-Umlaufsternmotor mit 15,1 Liter Hubraum und 110 PS
- Leergewicht: 383 Kilogramm
- Max. Startgewicht: 585 Kilogramm
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
- Max. Flughöhe: 6.500 Meter
- Bewaffnung; 2 starre LMG-08/15, mit Propeller synchronisiert