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Depressionen – Symptome und was man dagegen tun kann

Informationen zu den psychischen und körperlichen Symptomen einer Depression sowie Tipps und Ratschläge, um die Depression wieder in den Griff zu bekommen.

Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation erkranken 4 – 9 % der Weltbevölkerung an depressiven Störungen. Doch sollte man nicht aufgrund von längerer Lustlosigkeit sofort annehmen, dass es sich hierbei automatisch um eine Depression handelt. Wirklich depressive Menschen haben eine ganze Reihe von Symptomen, die sich über einen sehr langen Zeitraum erstrecken. Im Vordergrund steht oft das Gefühl von Angst und Hoffnungslosigkeit. Vielfach wird ein Zustand der Gefühllosigkeit bzw. der inneren Leere beschrieben. Manche Depressive berichten, dass sie von einer unendlichen Traurigkeit geplagt werden, die sie sich selbst nicht erklären können. Versuche, einen depressiv Kranken aufzuheitern, sind schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt. Viel ratsamer wäre es, den Betroffenen zu motivieren, sich professionelle Hilfe zu holen.

Psychische Symptome einer Depression

  • eine andauernd gedrückte Stimmung, Traurigkeit oder ein Gefühl der Gefühllosigkeit
  • Verlust von Interesse und Freude an Dingen, die dem Erkrankten früher Spaß bereitet haben
  • Alpträume
  • verminderter Antrieb, Erschöpfung oder Energieverlust
  • Gefühl der Überforderung
  • Schlafstörungen
  • Pessimismus und Gefühle der Hoffnungslosigkeit
  • Gefühl der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Unruhe oder Apathie (Teilnahmslosigkeit)
  • häufige Gedanken an den Tod bis hin zu Selbstmordgedanken

Körperliche Symptome einer Depression

  • Appetitlosigkeit mit starkem Gewichtsverlust oder Zunahme des Appetits (Heißhunger vor allem auf Kohlenhydrate, Schokolade)
  • Beeinträchtigung des Geschmackssinnes (alles schmeckt fade)
  • der Betroffene atmet schwer, keucht oder atmet flach
  • schlechtes Sehen (ohne nachweisliche Ursache)
  • Lichtüberempfindlichkeit
  • Stechen im Herzen, Brennen oder Druck
  • Herzklopfen, Herzrasen
  • der Betroffene verspürt einen Kloß im Hals
  • Schwindelanfälle und öfters „weiche Knie“
  • Verspannungen im Schulter- oder Nackenbereich
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Hitzewallungen oder Kälteschauer
  • ungewöhnliches Zittern
  • schnelles Erröten
  • sehr temperaturempfindlich, schnell ist es mal zu kalt oder zu warm
  • Blutdruckschwankungen ohne körperlich nachweisbare Ursache

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Falls mehrere dieser Symptome zutreffen sollten, ist die Möglichkeit einer Depression sehr wahrscheinlich. Die Depression ist eine Krankheit, die unbedingt behandelt werden sollte! Viele der oben genannten Faktoren lassen sich gut durch Psychotherapie behandeln. Meist hilft eine Kombination von psychotherapeutischen Maßnahmen und Medikamenten. Auch wenn die Depression eine schwere Erkrankung ist, so zählt sie doch zu den Krankheiten mit sehr guten Heilungschancen. Über 80 Prozent aller depressiven Patienten können erfolgreich behandelt werden.

Was man selbst gegen Depressionen tun kann

Der Gang zum Arzt ist bei einer schweren Depression unerlässlich, dennoch kann man mit Hilfe von Tipps den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

  1. Auf einen strukturierten Tagesablauf achten (auch am Wochenende). Das Erstellen eines schriftlichen Tagesplans kann dabei sehr hilfreich sein. In diesem Plan werden feste Zeiten für das Aufstehen und kleine Aufgaben, die über den ganzen Tag verteilt werden, eingetragen.
  2. Man sollte auf Alkohol und sonstige Drogen gänzlich verzichten. Auch die Einnahme von Schlaftabletten ist tabu, da diese Mittel die Symptome der Depression immens verstärken und die Heilung verzögern oder sogar verhindern können.
  3. Der Kontakt zu Freunden und Familie sollte weiterhin aufrecht erhalten werden. Sich während dieser Krankheit zurückzuziehen oder gar vollkommen abzuschotten, ist extrem kontraproduktiv und treibt den Betroffenen nur noch mehr in die Depression hinein.
  4. Sport und frische Luft. Da man beim Sporttreiben Endorphine (Glückshormone) ausschüttet, ist es das beste Hilfsmittel gegen gedrückte Stimmung. Bewegung an der frischen Luft begünstigt diesen positiven Effekt noch zusätzlich. Tipp: Zu zweit sportelt es sich leichter!
  5. Nicht zu hohe Ansprüche an sich selbst stellen! Jeder Tag, an dem noch so ein geringer Fortschritt zu verzeichnen ist, ist ein erfolgreicher Tag. Und dafür sollte man sich reichlich loben, selbst wenn es einem lächerlich erscheint. Bei Rückschlägen nicht gleich den Mut verlieren, sondern realistisch bleiben: Ein Auf und Ab bei der Behandlung einer Depression ist völlig normal.